DRM mit einem Kurzwellen-Audion

von Burkhard Kainka
ELO 2009
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Der Versuch zum Synchron-Detektor hat mich auf eine Idee gebracht: Im 49-m-Band kommen zeitweise der AM-Sender der Deutschen Welle auf 6075 kHz und der DRM-Sender des Bayrischen Rundfunks auf 6085 kHz sehr kräftig und etwa gleich stark an.
 


SDRadio mit dem Elektor-SDR

Da könnte man doch mit einem ganz normalen Audion folgendes versuchen: Das Audion wird mit stark angezogener Rückkopplung so auf 6075 kHz eingestellt, dass man bei Schwebungsnull den AM-Sender klar hören kann. Das Audion rastet dabei auf den Träger des AM-Senders ein. Dann zapft man das NF-Signal ab und verbindet es mit der Soundkarte. Nun erscheint die Modulation von DW bis 5 kHz und zusätzlich das komplette DRM-Signal von BR zwischen 5 kHz und 15 kHz mit dem für 6085 kHz typischen Träger bei genau 10 kHz. Normalerweise erreicht ein einfaches Audion nicht die für DRM erforderliche Frequenzstabilität. Nun aber leiht man sich den hochpräzisen Oszillator des Bayrischen Rundfunks um das Audion zu synchronisieren.

 

SDRadio mit dem Audion

Und tatsächlich: DREAM dekodiert das DRM-Signal einwandfrei. Die Mittenfrequenz wird mit 9999,88 Hz angezeigt. Ein Lob auf die Stabilität der beiden Rundfunksender! Die fehlenden 0,12 Hz würde ich eher den Ausbreitungsbedingungen und der Frequenzabweichung im PC zuordnen.

 

Für den Versuch wurde übrigens ein Prototyp des neuen Kurzwellen-Retroradios (Herbst 2009) verwendet.

 



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