von Burkhard Kainka, Lernpaket Röhrenradios selbst bauen
Ein Gegentaktverstärker
Das Schaltbild zeigt einen sehr einfachen Gegentaktverstärker mit der E90CC. Die Phasenumkehr erfolgt in der Endstufe selbst durch die Signalkopplung über den gemeinsamen Kathodenwiderstand. Wenn die Gitterspannung des linken Systems ansteigt, erhöht sich der Anodenstrom und damit der Spannungsabfall am Kathodenwiderstand. Damit erhält das rechte System eine negativere Gitterspannung, sodass der Anodenstrom sinkt. Beide Trioden werden damit gegenphasig angesteuert. Im Ausgangsübertrager werden die Signale beider Röhren wieder zusammengeführt.
Der Verstärker eignet sich z.B. für den Anschluss an eine PC-Soundkarte. Mit einem guten Lautsprecher ereicht man genügend Lautstärker und einen angenehmen Klang. Versuche mit einem kleineren Kathodenwiderstand können mehr Ausgangsleistung bringen. Sie sollten jedoch mindestens 150 Ohm verwenden, um die Röhre nicht zu überlasten.
Siehe auch: Einfache Gegentaktverstärker mit EL504
Spannungsversorgung
Die Stromversorgung
erfordert ein geeignetes Netzteil für die Heizspannung von 6 V und die
Anodenspannung von 100 V. Da ein genau passender Transformator nicht
leicht zu beschaffen ist, sollen hier zwei handelsübliche
10-Watt-Netztrafos mit Sekundärwicklungen mit je 6 V verwendet werden.
Erzeugung der Heiz- und Anodenspannung
Der linke Trafo ist der eigentliche Netztrafo. Zwei parallel geschaltete 6-V-Wicklungen liefern die Heizspannung. Die Röhre wird also mit Wechselstrom geheizt. Der rechte Trafo setzt die Spannung wieder hoch und dient zur Erzeugung der Anodenspannung. Hier wird nur das halbe Wicklungsverhältnis verwendet, indem die beiden 6-V-Wicklungen in Reihe geschaltet werden. Damit wird ein 12-V-Trafo an 6 V Wechselspannung gelegt. Die Netzwicklung liefert dann ca. 100 V. Ein Vierweggleichrichter und ein Siebelko erzeugen die Anodenspannung. Mit einem Elko von 330 µF erhält man eine ausreichend brummfreie Spannung für die folgenden Versuche.