Das Retro-Radio empfängt Kurzwelle

von B. Kainka
ELO 2009 
Elektronik-Labor  Labortagebuch  ELO  

Der TA7642 ist eigentlich ein reiner Mittelwellenempfänger. Frühere Versuche haben allerdings gezeigt, dass er auch im unteren Kurzwellenbereich noch funktioniert. Also musste es probiert werden: Läuft das Retro-Radio auch auf Kurzwelle?

Den Erfolg brachte eine freitragende Spule mit 30 Windungen. Der Draht wurde auf eine Mignonzelle gewickelt, abgestreift und dann umbunden. Die Spule hat keine Anzapfung. Trotzdem reicht die entdämpfende Wirkung des Eingangs nicht bis zum Schwingungseinsatz.

 

Zusätzlich gibt es zwei Windungen für die Antennen-Koppelspule. Die beiden Drähte ragen aus dem Gehäuse und werden mit Erde und Antenne verbunden.

Der Kurzwellenkreis verwendet die zweite Drehkohälfte. Damit ist die Bandumschaltung ganz einfach. Nur der Eingang des Empfängers muss wahlweise an die Anzapfung der Mittelwellenspule oder an das heiße Ende Kurzwellenkreises gelegt werden. Für diesen Zweck habe ich einen dreipoligen Pfostenstecker eingebaut. Ein Jumper dient dann als Bandumschalter.

Empfangsergnisse

Der Empfangsbereich reicht mit dieser Spule von ca. 3 MHz bis ca. 6.5 MHz. Alternativ könnte man versuchen mit nur 20 Windungen auch noch das 31-m-Band zu empfangen. Interessant ist das 75-m-band knapp unter 4 MHz, das auf vielen Radios fehlt. Für den Kurzwellenempfang braucht man eine Drahtantenne und möglichst auch einen Erdanschluss. Ein drei Meter langer Draht im Zimmer reicht als Antenne aus.

Am Tage ist im 49-m-Band immer Fernempfang möglich. Ich höre hier oft Österreich, Holland und die deutsche Welle. Am Abend kommen viele Stationen aus ganz Europa hinzu. Im 75-m-Band wird anscheinend nur am Abend gesendet. Außer einer starken DRM-Station der Deutschen Welle hört man hier z.B. Korea und Ungarn.

Das Retro-Radio hat auf Kurzwelle keine so gute Trennschärfe wie auf Mittelwelle. Im 49-m-Band erreicht man häufig keine vollständige Trennung der Stationen. Aber das An- und Abschwellen verschiedener Stationen hat seinen eigenen Charme. Da kann man manchmal ohne Änderung der Einstellung abwechselnd mehrere Sprachen hören. Das bildet enorm!

 
 


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