Funkgesteuerter Antennenumschalter
von Martin B.
Nach längerer Zeit wieder
einmal eine kleine Bastelei, diesmal ein langgehegter Wunsch, nämlich
eine
Batterie an Antennenumschaltern welche per Fernbedienung geschaltet
werden
können. Ansätze dazu hatte ich schon länger, von den Decoderplatinen
billiger Funksteckdosen
bis zu den Decoderchips HTxx, aber das war mir alles zu aufwendig und
nicht
flexibel genug und eine echte Eigenentwicklung war es mir nicht wert.
Beim chinesischen Versandhändler habe ich beim Stöbern brauchbare
Module mit 433 MHz gefunden
- die Schaltausgänge sind programmierbar und die Fernbedienungen
anlernbar -
und für das TX-Modul gibt es sogar ein Gehäuse inkl. Batterie und
Taster.
Die Schaltung ist simpel, einmal ein 1 aus n Decoder damit man eine aus 4 Antennen
mit Tastendruck anwählen kann, und mit dem zweiten Modul eine Toggle-Funktion
wo man mit jeder Taste die jeweilige Schaltfunktion toggeln kann. Wenn man die
Relais entsprechend kombiniert, kann man mit einem Tastendruck 2 Kanäle
umschalten (wenn man es denn braucht...) Die Treiber sind nur bedingt
kurzschlussfest ausgeführt: mit einem definierten Basisstrom kann man den
Maximalstrom auf <100mA begrenzen, bei hohen Werten von B wird aber die
Verlustleistung im Dauerkurzschluss zu hoch für den BC556B (Icmax=100mA,
Pvmax=625mW bei Ta=25°C mit Derating -5mW/K). Wenn man das besser machen will,
kann man z.B. Hi-Side Treiber verwenden welche mit Logikpegeln schaltbar sind.
Reset: Die Treiberzustände sind aktiv bis zu einem Powercycle, dann
stehen alle
Modulausgänge auf LO. Damit man beim Toggle-Mode wieder von einem
definierten
Zustand aus schalten kann (es gibt ja keinen Rückkanal), genügt ein
Powercycle
als reset, hier implementiert als Verzögerungsglied: Hält man die Taste
"1" (schaltet D0 auf HI und hält VT auf HI solange die Taste gedrückt
ist) für ca. 4s lang gedrückt, wird C4 soweit aufgeladen dass Q1
sperrt, damit
geht VT auf inaktiv da dem Modul die Betriebsspannung genommen wurde,
C4 entlädt sich schnell über D6 und R26 und schaltet Q1 (P-Kanal
Mosfet) wieder
ein.
RX-in: Die Empfänger werden wohl Pendelempfänger sein und eine entsprechende
Abstrahlung haben, somit ist die Einheit in ein Metallgehäuse verbaut und die
Antenne so weit wie möglich von den Antennen abgesetzt, hier verwende ich ein
RG174, wo das offene Ende zu einer l/2 Sleeve-Dipol-Antenne wird: einfach ca.
17cm vom Kabelmantel entfernen und den Schirm über das Kabel zurückschieben,
das ergibt auch eine Anpassung an das unsymmetrische Ableitungskabel.
Als Schaltelemente habe ich vorhandene HF-Relais mit 5V Spule verwendet und entsprechend
stromsparend in Serie verschaltet und den Strom im Haltezustand verringert (per
Serienelko mit Parallelwiderstand); natürlich kann man für reine
Empfangssituationen auch mit Pin-Dioden oder auch mit den RF-Switches von AD
aufbauen.
Gehäuse: hier habe ich vorhandene DisEqc Umschalter genommen und jeweils die
Platine entfernt, der Bauraum reicht gerade aus um die Relais und die Verdrahtung
unterzubringen. Vorteil: F-Buchsen sind schon dran und das Gehäuse ist handlich
und billig. Für eine Box mit BNC-Buchsen muss ich mir erst was überlegen.