DAB-Qualität und Bitraten        

Vergleich BR-Klassik gegen Klassik Radio im Raum Nürnberg      
             
von Wolfgang Hartmann   
Elektronik-Labor  Lernpakete  Projekte  HF    


Es ist im Bereich DAB, DAB+ in meinem Hörraum Nürnberg hörbar, dass die Qualitätsunterschiede zwischen diesen Programmen deutlich unterschiedlich sind. Beide Stationen melden im Datenbereich folgende Werte (über Noxon-Stick empfangen):

BR-Klassik



Klassik Radio




Die Annahme, dass eine höhere Bitrate eindeutig mehr Qualität bietet, führt in die Irre. Klassik Radio klingt von der Dynamik und dem übertragenen Frequenzbereich deutlich besser als der mit höherer Bitrate übertragenen BR Klassik. Ein Durchlauf von 23 sec konzertanter Musik bringt folgendes Ergebnis. Frequenzanalyse mit Audacity 2.05.


BR Klassik








Klassik Radio





Jeweils in linearer Darstellung und logarithmisch. Dabei zeigt die logarithmische Betrachtung mehr die oktavenartige Darstellung der Musik. Hier können bei detaillierter Darstellung die Verläufe von Obertönen direkt ersehen werden.

Um es deutlich zu sagen: Mit kleinerer Bitrate muss das Hörergebnis nicht schlechter sein als mit höherer Bitrate. In diesem Fall sticht die niedrigere Rate die höhere ganz eindeutig aus.

Leider ist es mir bisher nicht möglich, die Dynamik eines Musikstücks zu messen. Einem Diagramm des abgespeicherten Audiostreams kann man die Dynamik näherungsweise abschätzen. Hier Klassik Radio mit weit höherer Dynamik als BR Klassik.



Die hellblaue Mittenlinie gibt die momentane Lautstärke an. Darüber stehen die dunkelblauen Spitzen, die Anteil der Dynamik anzeigen. Es ist eine Dynamik von ca. 1,3 bis 1,5 sichtbar. Auch wenn dies nur eine Tendenzanzeige ist, wird der Charakter der Dynamik angezeigt.


Weitere Entwicklung für DAB, DAB+:

Momentan scheint ein Zwischenergebnis ausgesendet zu werden. Ein direkter Vergleich der Stationen auf FM oder DAB zeigt, dass FM teilweise als „besser“ eingeschätzt wird.Wie hier im Bereich der Rundfunkstationen weiter fortgeschritten wird, bleibt abzuwarten und ist möglicherweise nur ein Zwischenstand der Technik.

Letzten Endes wird beim Ersatz von FM durch DAB noch einiges an Qualitätsverbesserung greifen müssen, um Hören in der neuen Technik attraktiv zu machen.

Die mögliche Energieeinsparung durch DAB ist wegen des anderen Charakters der Senderstandorte mit digitaler Zulieferung deutlich. Umso mehr ist zu fragen, wann die neue Technik sich endgültig als gleichwertig durchsetzen wird.

Bildhafte Anzeige von Dynamik bei Audiostreams, die durch den Noxon Stick empfangen wurden

Hier eine Aufnahme von BR-Klassik, die im Gegensatz zur bisherigen Praxis eine wesentlich größere Dynamik verwendet. Dynamik zu messen ist für mich bisher eine nicht mögliche Technik. Allerdings erlaubt eine Aufnahme durch Audacity 2.05 einen groben Vergleich durch die Optik der Anzeige.

Hier ein Auszug aus einer entsprechenden Anzeige. Offensichtlich ist es so, daß Audacity den Grundpegel in hellerem Blau darstellt, während die Dynamik-Spitzen dunkelbauer angesetzt sind.



Die Dynamik ist ein Wert, der das Verhältnis von Signalstärke und momentaner und/oder maximaler Spitzen angibt. Der Spitzenimpuls im Verhältnis zur Grundlautstärke definiert. Wie schon gesagt, ist eine Messung mit einfachen Mitteln bislang nicht möglich. Hier ergibt sich rein optisch eine Dynamik im Verhältnis von 1 zu 1,6 über 1,8 bis fast 2,0. Durch Audacity lassen sich solche Einsichten nach Speicherung sichten.


Mehr Dynamik bei komprimiert gesendetem Audio?
von Wolfgang Hartmann   

Vielfach werden unter DAB, DAB+ Audio-Übertragungen sehr stark komprimiert und auch noch mit Brickwall Limitern bearbeitet. Solche Signale mit größerer Dynamik auszustatten ist mit einem Gerät aus den siebziger Jahren möglich. Er wurde geschaffen, um Audio zum Speichern auf Tonbandkassette zu komprimieren und dann bei der Wiedergabe zu expandieren.

Je höher das Maß der Bearbeitung im Sender an verschiedenen Stufen, etwa schon im Digitalarchiv, bei der Soundvorbereitung für DAB, DAB+ oder zwischen Sender und Sender im Ensemblepaket ist eine Nachbearbeitung fast nicht möglich, weil der ursprüngliche Charakter der Musik wesentlich verändert wurde. Je nach Sender sind unterschiedliche Ergebnisse zu erwarten.



Dagegen arbeitet das Gerät besser sowohl generell bei CDs oder digitalisierten LPs. Es arbeitet entweder als Compander oder Expander. Da wir kaum noch Kassetten bespielen, ist der Einsatz vor allem als Expander sinnvoll. Das Gerät lässt sich in verschiedenen Faktoren von 1,0 bis 2,0 einstellen für beide also Expander- und Companderfunktion. Level Control ermöglicht, die Ausgangslautstärke anzupassen. Die angewendete Taktfrequenz  10 ms oder 40 ms. Dynamikstarke Audiofiles lassen sich auch komprimieren. Die Dynamik mancher früher Audiofiles ermöglicht hier, auch ultrahohe Dynamik auf ein anderes Maß einzustellen.

Anschlussmöglichkeit

4 Din-Buchsen stellen Ein- und Ausgänge dar. Je nach Signalhöhe können zwei Pegelhöhen generell gewählt werden. Für den Ausgang eine Pegelhöhe von 300 mV oder 1 V mit einer Ausgangsimpedanz von 300 Ohm. Die TB-Buchsen für den Eingang mit Pegeln von 300 mV bei 22 kOhm oder 1 V mit 150 kOhm Impedanz. 



Die Überraschung war, dass das Gerät nach ca. 40 Jahren nur eine einzige Macke hatte: Den Netzschalter, der wurde inzwischen ausgetauscht. Das Gerät arbeitet mit einem IC NE571.

Die Anfangsfrage ist generell nicht leicht zu beantworten. Es kommt wesentlich auf die Quelle an, die aktiviert ist.



Elektronik-Labor  Lernpakete  Projekte  HF