Mini Fuchsjagd auf 13560 kHz        

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Seit meiner ersten Amateurfunk-Fuchsjagd denke ich darüber nach, wie wohl der einfachste mögliche Fuchsjagdtempfänger aussehen könnte. Mit drei Transistoren ist eine Verstärkung von 120 dB erreichbar. Aus 1 µV wird dann 1 V, das müsste reichen. Ein dreistufiger DC-gekoppelte Verstärker sollte die Basis der Schaltung sein. Ein Quarzoszillator mit dem vierten Transistor koppelt sein Signal irgendwo in den Verstärker, sodass eine Stufe als Mischer arbeitet. Erste Vorversuche haben gezeigt, dass die mittlere Stufe sich dafür am besten eignet. Dann gibt es also einen HF-Vorverstärker, einen Mischer und eine NF-Endstufe.



Empfänger und Sender arbeiten auf 13,56 MHz, weil die Quarze gerade da waren, weil ich auf Erfahrungen aus dem Tesla-Lernpaket zurückgreifen konnte und weil dies eine freie Frequenz für jeden ist, sodass man kein Funkamateur sein muss, um die Versuche durchzuführen. Der Empfänger scheint empfindlich genug zu sein, denn man hört ein Rauschen, das bei der korrekten Abstimmung des Eingangskreises leicht ansteigt. Die Spule wurde mit 12 Windungen auf eine AA-Zelle gewickelt und dann entspannt. Zur Abstimmung muss sie passend auseinander gezogen werden.
 



Der Sender ist einstufig und verwendet eine ähnliche Spule wie der Empfänger. Er erzeugt einen Dauerträger mit einer Spannung von ca. 1 Vss am Schwingkreis. Durch Abstimmung des Kreises kann der Quarz so weit gezogen werden, dass im Empfänger ein angenehmer Interferenzton entsteht, also beide Oszillatoren etwa 1 kHz oder weniger auseinander liegen. Die Abstimmung muss am Aufstellort wiederholt werden, weil sich unterschiedliche Kapazitäten der Drahtantenne ergeben.



Für einen ersten Test wurde der Sender im Garten versteckt. Fabi sollte ihn suchen. Aber dabei zeigten sich noch einige Schwächen. Der Empfänger ist recht breitbandig und empfängt auch andere Signale. Im Garten waren noch relativ starke WLAN-Signale zu hören, die man mit dem Fuchs verwechseln könnte. Der Fuchs selbst konnte erst ab einer Entfernung von einem bis zwei Metern gehört werden. Weil er unmoduliert sendet, ist er schwer zu identifizieren. Erst wenn man sehr nah dran ist, wird das Signal eindeutig.




Aus diesen ersten Erfahrungen ergeben sich die weiteren Entwicklungsziele. Der Empfänger ist ausreichend gut, zumal im Wald weniger Störsignale zu erwarten sind. Die Spule als magnetische Antenne zusammen mit der 20 cm langen Drahtantenne ergeben tatsächlich die gewünschte Richtwirkung. Aber der Sender muss noch stärker werden und außerdem eine Modulation erhalten. Am einfachsten wäre ein regelmäßig unterbrochener Träger, aber noch schöner wäre ein Morsesignal.


Der Morse-Fuchs



Der verbesserte Fuchs hat eine Endstufe und eine höhere Betriebsspannung, sodass die Sendeleistung um 20 dB verstärkt wird, was eine zehnfach größere Reichweite ergeben sollte. Außerdem soll das Signal mit Morsezeichen moduliert werden, sodass man einen CW-Sender erhält. Für die Modulation wird ein Mikrocontroller ATtiny85 eingesetzt. Die Software wurde mit Bascom entwickelt. Das Programm sendet "FOX" mit 60 BpM am Ausgang B3. Im Low-Zustand des Ausgangs schaltet die Diode den Oszillator ab.

'Fox
$regfile = "attiny85.dat"
$crystal = 8000000
$hwstack = 8
$swstack = 4
$framesize = 4

Declare Sub dit
Declare Sub dah


DDRB = 255
PortB = 0
Do
dit: dit :dah: dit 'F
waitms 300
dah: dah :dah 'O
waitms 300
dah: dit: dit :dah 'X
waitms 600
Loop

Sub Dit
PORTB.3=1
waitms 100
PORTB.3=0
waitms 100
end sub

Sub dah
PORTB.3=1
waitms 300
PORTB.3=0
waitms 100
end sub

End


Download: Fox.zip



Jetzt ist der Fuchs bis in eine Entfernung von rund 10 m deutlich zu hören. Die Morsezeichen helfen dabei, das Signal von Störsignalen zu unterscheiden. Der Empfänger wurde nicht verändert. Irgendwann sollte ich mal alles ganz ordentlich auf Platinen und in zwei Gehäuse einbauen, damit es auch im rauen Einsatz überlebt. Aber für die ersten Versuche reicht es.

Prinzipiell könnte man dieses einfache Prinzip auch im 80-m-Band verwenden. Im Vergleich zu dem Empfänger, das ich auf der richtigen Fuchsjagd verwenden durfte, hat mein Entwurf allerdings noch einige Schwächen. Man hat im normalen Betrieb keine Feinabstimmung, die man aber gut gebrauchen könnte, wenn mehrere Füchse mit leicht unterschiedlichen Frequenzen im Einsatz sind. Falls nämlich ein Sender gerade exakt bei Schwebungsnull sendet, hört man ihn nicht. Außerdem ist der Rücklauf-Sender nicht zu empfangen, weil er auf einer deutlich anderen Frequenz arbeitet. Ob meine Schaltung mit einer ähnlich großen Ferritantenne eine ähnliche Empfindlichkeit hat, weiß ich nicht genau, aber ich vermute es.


Mini Fuchsjagd auf 3580 kHz


Die CQ DL hat im Heft 9/22 meinen experimentellen Fuchsjagd-Sender und -Empfänger auch in einer Version für das 80-m-Band vorgestellt. Frank Sichla leitet da die Rubrik Bastelecke und hat den Artikel sehr schön herausgebracht. In der Folge habe ich mehrere Zuschriften von Funk-Kollegen erhalten, die die Schaltung weiter entwickeln.

Ein Leser hat kritisch angemerkt, dass mein Senderlein die vorgeschriebenen 40 dB Oberwellendämpfung vermutlich nicht erreicht. Daraufhin habe ich mal nachgemessen. Das stimmt, der kleine Sender hat nur eine Oberwellenunterdrückung von 20 dB. Ich hatte mich zu sehr auf den Resonanzkreis verlassen, frei nach der Faustregel für Röhrensender: Wenn der Ausgangskreis eine Güte von 12 hat, werden die Oberwellen ausreichend gedämpft. Offensichtlich ist das LC-Verhältnis noch nicht optimal. Eine höhere Güte wäre auch gut für mehr Reichweite, wenn man mit dem Ferritstab arbeitet. Aber ich glaube auch nicht, dass ich mit den Oberwellen schon jemanden gestört habe. Wenn schon die Grundwelle nur im Nahfeld zu empfangen ist, kommt auch die Oberwelle nicht aus dem Wald.



Helmut, DO5FH experimentiert mit einem vergrößerten Aufbau des Empfängers für Ausbildungszwecke. Der Quarzoszillator wurde durch den programmierbaren PLL-Generator von Modul-Bus ersetzt, der auf eine beliebige Frequenz eingestellt werden kann.






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