In der DDR gab es für Kinder auch „Spielzeug“ was durchaus
sehr lehrreich war. So konnte man einen Transistor-Experimentier-Baukasten für
Funkempfangstechnik und Hochfrequenzgeneratoren zum experimentieren erwerben. Ein
Baukasten der nicht unbedingt in Vergessenheit geraten sollte. Es war etwa 1968/69 als ich Weihnachten den
Transistor-Experimentier-Baukasten geschenkt bekam.Bis dahin hatte ich nur mit Beleuchtung für Puppenstuben,
Klingeln und ähnlichem erste Erfahrungen machen können. Ich war gerade mal 12
Jahre alt. An frei verkäufliche Transistoren war zu dieser Zeit noch gar nicht
zu denken bzw. sie waren vom Taschengeld nicht zu bezahlen. Röhrentechnik war
wegen der hohen Spannungen tabu. Durch diesen Baukasten eröffneten sich völlig neue
Möglichkeiten. Das sehr gute Handbuch und dessen logischer Aufbau ergaben sehr
gute Lernmöglichkeiten.
Die Handhabung war sehr einfach. Auf eine Lochrasterplatte
wurden eine Schablone mit der Schaltung gelegt und die Bauelemente aufgesteckt.
Die Verdrahtung erfolgte durch einfaches festschrauben. An jedem
Bauelementesockel befinden sich Schraubhülsen. Ein Lötkolben war nicht nötig.
Alle Schaltungen sind mit einer 4,5V Batterie betriebsbereit. So können nach
und nach, vom einfachen Detektorempfänger angefangen, die Schaltungen aufgebaut
werden. Zu jeder Schaltung gibt es recht gute Erklärungen.
Dieser Baukasten hat mir lange Zeit viel Freude bereitet.
Der Mittelwellenempfang in den Abendstunden war besonders reizvoll. Es gab ja
auch noch nicht an jeder Ecke Radioempfänger. Mit dem selbstgebaute Empfänger
war es auch viel schöner.
Mit diesem Baukasten wurde auch der Grundstein für meine
weitere berufliche Laufbahn gelegt.