Loewe Opta Bella Rekord 32016    
 

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Dieses besonders schöne Röhrenradio von 1962 hat mein Bruder mir gebracht, weil der UKW-Bereich nicht mehr funktionierte. Auch ein Schaltplan war dabei. Damit wollte ich die Reparatur probieren, ganz ohne Garantie.



Das Radio ist zum großen Teil auf einer Platine aufgebaut. Nur die Endstufenröhre EL84 sitzt ganz traditionell auf dem Chassis, das durch die heiße Röhre niemals mürbe wird. Die ersten Tests zeigten, dass die AM-Bereiche erstaunlich gut funktionierten. Aber UKW war völlig still.



Der UKW-Tuner sitzt unter einer Blechhaube, die sich leicht abschrauben lässt. Darunter wartet eine Überraschung: Eine Platine mit gedruckten UKW-Spulen, die sogar Koppelwicklungen haben.



Mit einer Antennenschleife in der Nähe der gedruckten Spulen und dem Spectrum Analyzer konnte ich leicht feststellen, dass der Mischer-Oszillator nicht schwingt. Das Voltmeter zeugte dann, dass die Vorstufe Anodenspannung hat, aber die Mischstufe nicht. Laut Schaltplan sollte die Anodenspannung über einen Widerstand mit 39 kOhm kommen.  Aber der war offensichtlich hochohmig geworden. Sowas passiert oft, wenn ein Kondensator kurzgeschlossen wird. Aber das Ohmmeter sagte, Kondensatoren in Ordnung, Widerstand kaputt.




Seitlich kann man Teile der Bestückungsseite der Platine sehen.  Auch der fragliche Widerstand war zu erkennen, allerdings sah er ganz normal aus, keineswegs abgeraucht oder angekokelt. Ein sehr ungewöhnlicher Fehler! Ich habe noch nie gesehen, dass ein Widerstand ohne Überlastung kaputt geht.



Weil die Platine nur mit größtem Aufwand ausgebaut werden könnte, habe ich den defekten Widerstand drin gelassen und unten einen neuen  Widerstand eingebaut, der ungefähr so alt ist wie das Radio. Er stammt aus einer Sammlung ausgebauter Widerstände, die mein Schwiegervater mal vor rund  50 Jahren angelegt hat.

Der UKW-Bereich ist nicht sehr empfindlich. Ohne einen Sender hört man nicht einmal ein Rauschen. Man müsste eigentlich alles neu abgleichen. Aber aus Erfahrung weiß ich, dass man dabei leicht alles noch schlimmer machen kann. Deshalb braucht das Radio eine gute UKW-Antenne. Ich habe aus einer dünnen Zwillingslitze einen Dipol mit zwei Bananensteckern gebaut. Damit hat man nun einen klaren Empfang der Ortssender.

Zum Test habe ich mal meinen Kurzwellendipol im Garten an den AM-Antenneneingang angeschlossen. So macht auch die Kurzwelle wieder Spaß! Ein unglaublich sauberer Empfang und ein wunderbarer, warmer Klang auch bei fernen Sendern, das hört sich viel besser an als mit den modernen Halbleiter-Weltempfängern.






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