SDR
mit dem Noxon DAB-Stick
Schon
etwas länger gibt es den FUNcube Dongle
http://www.funcubedongle.com/,
ein Software Defined Radio für den Bereich 64 MHz bis
1700 MHz. Dieser
SDR-Stick verwendet einen 16-Bit-AD-Wandler, ist aber ansonsten
ähnlich
aufgebaut wie ein DVBT-Stick. Nun hat Antti Palosaari aus Finnland
entdeckt,
dass man einen DAB-Stick in der gleichen Weise ansteuern kann. Ich
verwende den
DAB-Stick von Noxon:
Siehe auch:
http://www.b-kainka.de/Weblog/Logbuch110819.html
http://www.b-kainka.de/Weblog/Logbuch111004.html
http://www.elektronik-labor.de/HF/NoxonStick.html
http://sdr.osmocom.org/trac/wiki/rtl-sdr
http://spench.net/
http://maps.spench.net/aviation/
http://wiki.spench.net/wiki/RTL2832U
http://www.qrpforum.de/index.php?page=Thread&threadID=7518
http://www.mikrocontroller.net/topic/253371
Unglaublich,
aber wahr, dieser preiswerte Noxon-DAB-Stick ist ein universeller
Empfänger
für den Bereich 64 MHz bis 1700 MHz! Alles was man
dafür
braucht ist die richtige Software. Dank an Balint Seeber aus
Australien, der das passende ExtIO-Plugin für WINRAD und HDSDR
entwickelt hat. Alles was man braucht steht hier: http://wiki.spench.net/wiki/USRP_Interfaces
Die
schlechte Nachricht zuerst: Wenn man diesen Treiber installiert, ist
erst mal Schluss mit DAB+. Die gute Nachricht gleich hinterher: Man
kann den neuen Treiber relativ leicht wieder entfernen und den Stick
dann wieder seinem ursprünglichen Zweck zuführen.
Eine genaue Beschreibung der Installation gibt es hier:
HDSDR+USRP
Software-Installation
Mit
dem Stick kann ich nun Frequenzen erreichen, die mir bisher nicht
zugänglich
waren. Wenn man so durch die Bereiche sucht, gibt es immer noch etwas
zu entdecken. Hier z.B. die staken Signale des e*Cityruf bei 466 MHz,
der z.B. auch Wetterdaten an funkgesteuerte Wetterstationen
überträgt.
Auf
vielen Frequenzen findet man Phantomsignale in Form scheinbarer
Träger, die wohl als Mischprodukte im Stick selbst entstehen.
Da
muss man erst etwas genauer hinsehen, bis man die echten
Signale
erkennt. Im 2-m-Band liegen leider besonders viele Artefakte. Aber
ausreichend starke Signale können trotzdem klar empfangen
werden.
Die
übliche Datenrate für den Stick ist 1,8 Msps. Damit
hat man
einen Bereich von 1,8 MHz auf einen Blick, also z.B. fast das ganze
2-m-Band. Wenn sich da etwas tut, hat man blitzschnell auf diese
Frequenz abgestimmt und kann dann z.B. Schmalband-FM mithören.
Auf die Weise habe ich auch außerhalb der
Amateurfunkbänder schon manchen Dienst entdeckt, von dem ich
mich schon immer gefragt hatte, auf welcher Frequenz er arbeitet. Die
Qualität des Empfängers kommt sicher nicht an den
FUNcube
Dongle heran. Aber für erste SDR-Gehversuche ist der
Noxon-Stick
ideal. Auch für messtechnische Aufgaben ist das System zu
gebrauchen. Endlich kann ich auch Oberwellen oberhalb 1000 MHz
aufspüren.
Bei der Bedienung des Empfängers muss man
etwas aufpassen, nicht zu hektisch die Frequenzen zu
verändern,
sondern immer schön Schritt für Schritt, z.B.
MHz-weise. Zu
schnelle Frequenzwechsel führen zu einem Absturz. Man muss
dann
den Stick einmal neu anschließen und die Software neu
starten.
Versuche
mit einem HF-Generator haben gezeigt, dass der Empfänger
tatsächlich bis herunter auf 23 MHz abgestimmt werden kann.
Allerdings werden die Eigenschaften bei so tiefen Frequenzen wesentlich
schlechter. Nach meinem Eindruck ist das Gerät ab 50 MHz gut
einsetzbar.
Erfahrungen mit WRplus von Ferdinand Lenhardt
Ich
konnte es erfolgreich mit HDSDR zum Laufen bringen. Die
Installationshinweise und auch die sonstigen Hinweise dazu waren sehr
hilfreich. Daraufhin habe ich versucht, das ganze mit meiner
vorhandenen WRplus-Installation
zu testen. Das ExtIO-Paket habe ich soweit ins WRplus-Verzeichnis
umkopiert. Beim Start von WRplus musste ich erst die USRP-DLL
auswählen, da ich auch eine Perseus-DLL installiert habe. Danach
kam das Fenster "Device control" und die von Ihnen erwähnte
Fehlermeldung. Als ich dann aber auf OK geklickt habe, startete WRplus
im Vollbildmodus und ich konnte das Fenster "Device control" nicht mehr
sehen und auch nicht mehr auswählen, obwohl es irgendwo im
Hintergrund war. Das ganze konnte ich jedenfalls dadurch lösen,
dass ich im WRplus-Fenster auf "ShowOptions -> Select Input ->
USRP" ging. Nachdem ich dann die Create-Prozedur durchgeführt
habe, lief die Sache.
In der aktuellen (zeitbegrenzten)
Version 1.10 von WRplus kann man auch Breitband-FM demodulieren. Der
Empfang ist nicht wirklich berauschend, obwohl ich eine externe
3-Element-Yagi-Antenne verwendet habe. Aber starke UKW-Sender sind
sogar in Stereo und mit RDS zu empfangen. Ich konnte aber auch viele
Mischprodukte und Störungen feststellen. Auf jeden Fall ist es
kein Vergleich zu meiner Kombination aus Perseus SDR Hardware,
FM-Breitbandumsetzer von Dientronik und WRplus Software.
Dennoch bin ich erfreut, dass man mit dem Noxon-DAB-Stick auch UKW und andere Frequenzbereiche empfangen kann.
Ich
denke, dass wir da immer mal wieder nachschauen müssen, ob es
vielleicht neue Versionen des Treiber bzw. des ExtIO-Pakets gibt in der
Hoffnung, dass einige der bekannten und erwähnten Probleme
irgendwann behoben sein werden.
Kurzwellenempfang mit einem 50-MHz-Dioden-Ringischer
Dieser einfache Eigenbau-Diodenringmischer mit vier Shottky-Dioden wurde mal
für einfache DRM-Experimente entwickelt. Jatzt habe ich einen
50-MHz-Quarzoszillator drangesetzt. Am Antenneneingang liegt ein
Widerstand von 100 Ohm. Der Kurzwellenbereich wird um 50 MHz
hochgemischt.
Das folgende Video zeigt den Mischer in Aktion.
Man erkennt, dass der Noxon-Stick im Bereich um 60 MHz recht viele
Störsignale zeigt. Auf höheren Frequenzen über 200 MHz
sieht es wesentlich stiller aus. Besser wäre es also, den
Kurzwellenbereich auf eine höhere Frequenz umzusetzen.
Video: Noxon DAB Stick als Kurzwellen-SDR: https://youtu.be/yET-_TJn1o0
DVB-T USB Stick von Logilink, von Gerd Sinning
Bei
Conrad gibt es DVB-T USB sticks von Logilink für 11 Euro. Damit kann
man fernsehen aber auch einen SDR Empfänger realisieren. Das ist
spannender. Eine gute Beschreibung gibt es bei
http://elektronikbasteln.pl7.de/dvb-t-usb-sticks-als-scanner-und-spectrum-analyzer-von-9-khz-bis-ueber-1-ghz.html
Es funktioniert, wenn man der Anleitung folgt. Dann hat man ein SDR von 50 MHz bis 1.9 GHz.
Rückmeldung
von H.Bentert, DO7JB: Leider ist es mir nicht gelungen eines der
vielen SDR-Programme damit zum arbeiten zu bringen. Der 11 Euro Stick
von Conrad hat einen Chip SMS1140 für den es wohl keine passenden
Treiber im Netz gibt. Meine Suche nach diesem Stick mit einem anderen
verbauten Chip führte auch zu keinem positivem Ergebnis..
Rückmeldung
von B. Kainka: Auch ich hatte Probleme mit dem DAB+ Stick von Conrad.
Es ist mir nicht gelungen, ihn unter Win7, 32 Bit zu installieren.
Antwort von Gerd Sinning: Dafür braucht man wohl einen USB-Stick mit dem Chip RTL2832U. Meiner war von Logilink.