Winterzeit, Radiozeit           

von Heinz D.                 
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Bei  der Umstellung auf Winterzeit wechseln einige Rundfunksender auf Winterfrequenzen. Seit DW und BBC ihre Sendungen in deutsch abgeschaltet haben, ist der Empfang deutschsprachiger Nachrichten recht übersichtlich geworden.



In der Tabelle sind die farbigen Felder von mir (in NRW) gehörte Stationen. Dabei kam ein kleines Taschenradio mit CXA1191 (~10€, ohne 75m-Band, gelbe Felder) ohne Zusatzantenne zum Einsatz, sowie das KW-Retroradio (grüne Felder) mit Loop (2m-Draht mit zwei Windungen und 40-530pF durch Parallelschalten). Es empfängt wesentlich rausch- und störungsärmer, jedoch mit mehr Fading. Bei drei Windungen sinkt Güte und Empfindlichkeit, mit einer Windung ist alles etwas unhandlich und instabil (siehe auch Spulen in der Bastelecke).



Winter 12/13
Die meisten Stationen senden über europäische Relais. Eine Ausnahme ist Air India (englisch) aus Khampur (die 1458kHz ist Sunrise-Radio aus GB, hört sich indisch an).

Durch Schaltnetzteile und Sparbirnen ist der AM-Empfang nicht immer lustig. Bei mir kann ich im gesamten AM-Bereich (100kHz-30MHz) Oberwellen im Abstand von etwa ~31kHz/62kHz/93kHz.. horizontal, Modulation 50/100Hz feststellen. Horizontal deutet auf eine Abstrahlung durch das Erdleitungsnetz hin. Möglicherweise hat schon jemand die Ursache gefunden?



Wer Astra empfangen kann, kann einige deutschsprachige Sendungen störungsfrei über World Radio Network (WRN) enpfangen (12633GHz/hor).



Wer auch noch 13° empfangen kann, versucht es auf den o.g. Frequenzen. Ein "Sat-Kofferradio" mit dem Messempfänger Satlink ist in Arbeit. Es fehlt noch eine kleine (DIN A5 ?) Sat-Antenne.



Viel Spass beim Wellenreiten!


Zu den Breitbandstörungen:

Vermutung: Die 31 kHz könnten von einem Bildschirm oder Flachfernseher kommen.

... dachte ich zuerst auch, aber nachem ich alle Sicherungen raus hatte, war es im Bad = Erde? am schlimmsten. Ausserhalb des Hauses ist es auf dem Bürgersteig stark. Mir ist (noch) keine Einrichtung bekannt, die auch zwischen 15-30MHz noch so einen Lattenzaum hinlegt, das wäre die 500. -1000. Oberwelle ?!?  Das kann eigentlich nur eine Mehrfachträgereinrichtung (Fernsteuerung/Fernwartung) sein?


Heuschnupfenzeit (April 13) = Radiozeit




Muss man sich den Frühling durch ein geschlossenes Fenster ansehen, kann man das Radio rausholen und ein wenig Wellenreiten. Inzwischen sind die KW-Sender auf Sommerfrequenzen und teilweise auf Sommerzeit gewechselt. Mich interessierte immer schon, welche Sender wechseln oder nicht. In der Tabelle sehen Sie rechts den Winterplan mit den blauen Frequenzen. Die lachsfarbigen Frequenzen werden ganzjährig verwendet. Ein 'u' vor der Frequenz bedeutet UTC = im Sommer eine Stunde später.

Doch nun nach links, zum Sommerplan. Erstaunlich wenige europäische Sender halten es für nötig, ihre Nachrichten in Deutsch zu verbreiten. Die gelben Frequenzen sind in NRW etwas schwach. Mein Antennenaufwand ist dabei, wie immer sehr gering = kurze Stabantenne. Die Frequenzen in Klammern sind Sommerfrequenzen.

Streicht man die Frequenzen über 12MHz, sind noch alle Sender hörbar und mit dem KW-Retro-Radio empfangbar (3,9MHz * 3,1 = 12MHz ein wenig verstimmen).



Die Antenne vom Goldschmied


Auf der Suche nach einem Draht für die höchst mögliche Güte, um das KW-Retro-Radio mit einer Ferrit-Antenne zu probieren, führte mich der Weg zum Goldschmied. "Habt Ihr Silberdraht mit rechteckigem Querschnitt?" "Ja, quadratisch." "Ich brauche eine 1cm Spule mit großer Oberfläche." "Ich walz ihn dir platt und wickel ihn auf einen 1cm Dorn." (1,5mm x 2,5mm x 300mm)

Das war einfacher, als ich dachte. Nun noch 2 geschlitzte (wg. Wirbelströme) Ferritstäbe zusammen geklebt. Die Antenne erreicht mit N=8 die 7uH (265pF) ganz gut. Gegen 10MHz wird sie erwartungsgemäß etwas schlechter. Nun ist das KW-Retroradio wirklich handlich, stabil und benötigt keine externe Antenne mehr.



Eine KW-Lupe mit BB910 und MW-Empfang wird ggf. noch nachgerüstet (KW-Lupe und MW-Empfang, 28.12.09, ELO), genügend (Buchsen-) Löcher für Schalter sind nun vorhanden.



Rumänien hat sich bei WRN ausgeklinkt. Es genügen 3 Stunden, um alle Angebote einmal zu hören.


Winter 13/14: SW-Radio mit einer Mignonzelle 1,5V-1,8V/4mA



(1,5V oben - 9V Ferrit unten)

Mit der Umstellung auf Winterfrequenzen wurde es mal wieder Zeit an dem SW-Radio eine Verschlimmbesserung vorzunehmen. Da der Trasistorteil mit 1,5V läuft, suchten wir eine Endstufe die auch damit läuft. Der TDA2822 läuft offiziell mit 1,8V. Da waren doch noch irgendwo die Nickel-Zink-Akkus (~1,8V)?



Ganz geschickte dremeln Pin4 von Gnd* ab und setzen den TDA2822 um 180° GEDREHT in die Fassung. Auf der Lötseite können die *-Bauteile für den TDA2822 in Brückenschaltung angebracht werden.

Crossliste:
LM386----->TDA2822*

Pin1 frei> Pin5 C1*
Pin2 In -> Pin6 In+10k-Gnd(R1*)
Pin3 frei> Pin7 Gnd
Pin4 Gnd*> Pin8 C1*+C2*-Gnd
Pin5 Out-> Pin1 Out (Spkr)
Pin6 +Ub-> Pin2 +Ub
Pin7 frei> Pin3 Out (Spkr)+100nF-Pin1
Pin8 frei> Pin4 Gnd

Statt der beiden Boucherotglieder (R2/C4*+R3/C5*) haben wir 100nF direkt zw. Pin1+Pin3 (Spkr) geschaltet. Weil Input an Pin6 (statt Pin7) ist, kommt C2* nach Pin8 (statt Pin5). Pin6 bekommt noch einen 10k nach Gnd (R1*). Die Led wird nicht leuchten, hält aber die Platine in Position. Der Koppel-C8 kann entfallen, muss aber nicht.



Für die erste Inbetriebnahme waren die Akkus natürlich leer! Also eine 1,5V Alkaline rein - geht gut! Die Lautstärke ist dem LM386 ähnlich. Die Mittkopplung war gering, deshalb haben wir noch einen 4k7 parallel zu R3 (Plussanschlüsse der 100uF Kondensatoren) geschaltet. Nachdem die 1,8V-Akkus geladen waren - geht auch, aber nicht viel besser. Ganz mutig haben wir dann noch einen 1,2V NC-Akku probiert. Dem HF-Teil war das egal, aber der TDA2822 hat es mit zu vielen Verzerrungen quittiert. Mit einem Stromverbrauch von ~4mA sollte der Akku/Batterie/Solarzelle eine Weile halten. Eine neue Loop aus 3m Draht mit n=3 ist etwas schlechter als die alte Loop mit n=2 (2m) oder die Ferritantenne.



WRN ist abgeschaltet (1.1.14). Ukraine, Prag, Polen und Slovakia sollen auf 3985 auftauchen, sind jedoch noch nicht zu hören. Es wurden noch DRM-Frequenzen (rot) aufgenommen.


Sommerfrequenzen 2014 und die SW-Retro-Loop, das fast perfekte 'Freizeitradio'



Unsere Bemühungen, das SW-Retroradio portabel (ohne Langdraht) zu verwenden, haben eine weitere einfache Ergänzung ergeben:


Die Buchsen E und A2 werden oben links und rechts seitlich angebracht. Ein etwa 51cm langer, kräftiger Draht (~1mm) wird an Steckern befestigt. Dadurch kann der 'Bügel' immer optimal, ob liegend oder stehend, ausgerichtet werden oder zum Transport eingeklappt werden. Die Handempfindlichkeit (Verstimmung) ist sehr gering. Die Empfangseigenschaften sind im Vergleich zum Si4734 und einem Doppelsuper immer wieder erstaunlich rausch- und störungsarm. Mit dem Fading kann man leben.



Die grünen Felder zeigen, ob die Station UTC oder MEZ bezogen sendet. Die gelben Frequenzen wurden mit dem 'Bügel'-SW-Retro in NRW empfangen. Die blauen Frequenzen wurden mit einem SI4734 empfangen.



In schwarzer Schrift sind die ganzjährigen Frequenzen, in rot die ausschliesslich im Sommer und in blau die ausschliesslich im Winter verwendeten Frequenzen. Die Bezeichnungen z.B. 'SaSo 8U15' bedeuten das Samstags und Sonntags von 8Uhr bis 15Uhr UTC bezogen gesendet wird. P.S. Die Sendungen aus Paraguai, ZP-30 stehen im Netz als .mp3.


Winterfrequenzen 14/15



Da in letzter Zeit die Schaltnetzteile, Flachbildschirme, Sparbirnen und Led-Lampen Überhand nehmen, möchte ich Ihnen in diesem Winter Loop's für Radios mit SI4734/35 ans Herz legen.

Der SI stimmt die Antenne selbst ab (5pF-500pF). Mit etwa 2m Draht:
n=1, D=64cm, 2u6H/+2pF -> fmin=4,4MHz, fmax=37MHz, (0,7% Wirkungsgrad/10MHz) Un1=-22dB
n=2, D=32cm, 4u1H/+9pF -> fmin=3,5MHz, fmax=21MHz, (0,17% Wirkungsgrad/10MHz) Un2=-28dB (U1/2)
n=3, D=21cm, 5u2H/+11pF -> fmin=3,1MHz, fmax=17,5MHz, (0,07% Wirkungsgrad/10MHz) Un3=-32dB (U1/3,2)
n=4, D=16cm, 6uH/13pF -> fmin=2,9MHz, fmax=15,3MHz, (0,04% Wirkungsgrad/10MHz) Un4=-34dB (U1/4)

Das Kofferradio hat n=3 um den Griff gewickelt. n=2 wäre etwas besser, n=1 ist unhandlich. Bei n=4 sinkt die Spannung und fmax zu sehr. Im Vergleich zu dem ungeänderten Radio (Stabantenne) fällt die Immunität gegenüber Störungen aus dem Laptop-Bildschirm sofort auf (während ich diesen Text schreibe). Die Empfangsspannung ist zwar nicht größer, aber der Rauschabstand ist wesentlich besser. Außerdem lassen sich durch ausrichten der Loop einige Störer besser ausblenden.

Doppelsuper wie Satellit 500, Degen DE1103, Sangean ATS909 und Scott RXP80 oder der Dreifachsuper Barlow Wadley XCR30 holen mit ihren Stabantennen nicht mehr aus der Luft und rauschen stärker! Ein Versuch lohnt sich immer, der Suchlauf funktioniert besser. Mit 50Hz modulierte Oberwellen, die z.B. beim Satellit 500 trotz Synchrondetektor deutlich hörbar sind, kommen durch die Loop beim SI4734/35 nicht durch. Der Barlow Wadley XCR30 hat mit seinem abgestimmten Vorkreis noch die besten Karten gegen den SI4734/35.

P.S. Der SI4734/35 ist nicht gegen alles geschützt. Ein externer Vorverstärker mit Loop hat mit zu hoher Eingangsspannung im SI Kreuzmodulation verursacht. 720kHz war dann auf 1440kHz (*2), 2,88MHz (*4), 3,6MHz (*5) usw. zu hören.



Die Wintertabelle enthält keine Überraschungen, rechts ist Sende-Land/-Leistung hinzugefügt. Die blau markierten Felder sind gut zu hören, die gelben sind schwächer (in NRW). Die grün markierten Zeiten zeigen, ob MEZ oder UTC bezogen gesendet wird.

Sommerfrequenzen 2015

Nun wird es höchste Zeit für die Sommerfrequenzen, bevor er vorbei ist. Am Wochenende (Sa+So) ist etwas in Bewegung gekommen. Auf den Frequenzen von Radio 700 werden die Sendungen von Radio MiAmigo (E) übernommen. Außerdem wird hier auch der Seewetterbericht gesendet. Ein Amateur hat Radio DARC eingerichtet und sendet von Österreich So auf 6070kHz, die sonst als Chanel292 von NL ständig Musik senden oder Übernahmen von AFU-Nachrichten usw. Für uns neu ist auch Radio Europe24, die ganztägig Musik auf 6150kHz senden.

Die drei 'neuen' werden teilweise privat betrieben und haben sehr sehr geringe Sendeleistungen. Je nach Entfernung und Wetter sind sie sehr schwer zu empfangen, verzweifeln Sie nicht gleich.



Die blau markierten Frequenzen waren die Winterfrequenzen.
Die grün markierten Zeiten senden UTC bezogen, also im Winter zur gleich UTC.
Die lachsfarbenen Felder sind bei uns (in NRW) gut hörbar.
Bei uns sind die Frequenzen zw. 9-10MHz extrem durch Oberwellen gestört, nicht empfangbar.



Winterfrequenzen 16/17



Heute die Winterfrequenzen 2016/2017 als Spikzettel. Zu jeder halben Stunde sind die in NRW hörbaren Frequenzen angedruckt. Bedenken Sie, das Neuseeland und Argentinien keine Qrtssender sind und etwas mehr Antenne benötigen. DRM in grün ist für alle Sprachen notiert. Die VoA-Sender stehen in Afrika und haben oft auch Afrikanische Beiträge und Musik. Die deutschsprachigen Sendungen in schwarz sind oft mit einer Stabantenne zu hören.

Grau unterlegt sind die Sendungen mit kleiner Leistung (<10kW) von Channel292.de: 6070, 6085; Shortwaveservice.com: 3985, 6005, 7310; Europe24 Fr-So: 6150; European Musik Radio So: 6045, 6145, 9485 und KBC So: 6095 (ggf. im Netz nachsehen).


Sommmerfrequenzen  2017




Hier der Spickzettel der Sommerfrequenzen 2017. Argentinien ist wieder zu hören. Neuseeland ist schwer aufzunehmen. Weiter entfernte Sender sind auf Spiegelungen an den E- und F-Schichten angewiesen und daher stark vom Sonnenstand und vom Wetter abhängig.



Winterfrequenzen 2017-2018



Im grauen Feld Sendungen mit kleiner Leistung angegeben. Rote Frequenzen sind nur am Wochenende Fr-So zu hören.

Als Orientierungshilfe habe ich den relativen Pegel in verkürzter Form angegeben (in NRW). S10 bedeutet dann S9+10dB. Als Antenne dient eine Original PA0RDT, die ich von direkt von Roelof Bakker bekommen habe. Ein (alter) Kenwood R1000 dient als Empfänger. Der relative Pegel ist extrem wetterabhängig und kann um +-10dB abweichen. Ausserdem muss man das Grundrauschen dazu wissen und ins Verhältnis setzen. An einer anderen Antenne sind zwar die Pegel anders, aber der Abstand zum Rauschen sollte gleich sein. Außerdem ist das Rauschen und der Pegel von der Bandbreite (BW in Hz) abhängig.




Bei mir liegt das Rauschen (BW=9kHz) bei etwa 6-12uV (= S6 bis S7). Beachten Sie in der Tabelle, dass die Angabe in dBm (Leistung) nur für Z=50 Ohm richtig ist, während die Umrechnung in dBuV (Spannung) bei jeder Impedanz stimmt!  

Im Nachhinein hat die Angabe der Pegel kaum noch Sinn, weil beim Verifizieren an verschiedenen Tagen je nach Wetterlage Abweichungen von 20dB oder mehr ergaben. Leider waren einige Aussendungen nach dem 1.1.18 nicht mehr zu hören.

Sommmerfrequenzen  2018



Obwohl ich am Wochenende nocheinmal alle Frequenzen verifiziert habe, sind die Ergebnisse zurzeit besonders tagsüber sehr schwach. 


Winterfrequenzen 2018-2019
(von Heinz D. in NRW)




Die DRM-Sendungen konnten nicht verifiziert werden, Rechner defekt. Zwei DSP-Neuzugänge (V-111=CS-106 und V-115) sind preiswert und erstaunlich empfindlich. Das CS-106/V-111 ist nicht gut zu bedienen und nur deshalb keine Empfehlung. Das erste V-115 war defekt, das zweite läuft problemlos nur leider ohne 75m-Band.



Tipps für Höranfänger: Etwa die Hälfte der Stationen sind ohne großen Aufwandt (ggf. mit 5m-Wurfantenne) hörbar. Dabei spielt das Wetter und die Tageszeit eine große Rolle. Bei Entfernungen über etwa 500 km ist man auf Reflexionen an den E- und F-Schichten angewiesen. Was heute gut hörbar ist kann morgen schon im Rauschen verschwinden, also nicht aufgeben.


Elektronik-Labor  Lernpakete  Projekte  HF