Experimentelle Empfänger für das 80-m-Band

von Hermann Nieder, DL6PH                    
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Der
Empfang von Amateurfunkstationen im 80-m- Band lässt sich mit einer HF-Vorstufe vor einem KW-Retroradio  verbessern, wie ich kürzlich herausfand.
Ich hatte die Schaltung auf zwei kleinen Steckboards aufgebaut und sie zunächst durch Drehen an den Knöpfen über den Trimmerkondensatoren auf besten Empfang am abgebildeten KW-Empfänger abgestimmt. Im Bild ist derselbe gerade mit der oben erwähnten Vorstufe in Betrieb. Die  Möglichkeit  der „Achsverlängerung“ für  Trimmerkondensatoren mit dem Metallteil aus einer Lüsterklemme zum Aufstecken von Drehknöpfen hatte ich einmal auf einer Seite von Burkhard Kainka (Der kleinste Radiomann) entdeckt.




Ich hatte vor dem Aufbau der abgebildeten Schaltung zuvor mit der Thomsonschen Schwingkreisformel für die Resonanzfrequenz f= 1/(2**(L*C)) ausgerechnet, dass sich bei einer vorhandenen Induktivität von 47 µH und einer Kapazität eines Trimmkondensators von 70 pF  eine Resonanzfrequenz von etwa 2,78 MHz ergibt,  und dass bei einer Kapazität von ca. 35 pF- der Trimmerkondensator lässt sich von 4,5 – 70 pF einstellen –  die Resonanzfrequenz etwa 3,93 MHz beträgt. Ich konnte also die Bauelemente, die ich gerade zur Verfügung hatte, für meine HF-Vorstufe verwenden. Der Schwingkreis auf der  Eingangsseite des Transistors ist durch die Verwendung  zweier Steckboards weit von demjenigen an seinem Ausgang entfernt, um eine Schwingneigung der HF-Vorstufe möglichst zu vermeiden. Der Eingang des KW-Radios kann an Punkt A oder an Punkt B mit der HF-Vorstufe verbunden  werden.  



Um den Abgleich der oben dargestellten Schaltung zu verbessern, drehte ich das Potentiometer am KW-Radio so weit auf, dass ich einen Prüf-Oszillator zur Verfügung hatte, dessen Frequenz ich nun mit meinem Frequenzzähler, der als Anzeige eine Ping-Pong-Platine besitzt,  messen konnte. Ich stellte darauf durch Drehen am Drehknopf über dem Drehkondensator die Oszillatorfrequenz wie im Bild auf 3,64 MHz ein. 



Mit dem abgebildeten HF-Tastkopf und einem auf dessen Ausgangsseite angeschlossenen Multimeter konnte ich nun den Abgleich der Schwingkreise auf den Steckboards vornehmen, indem ich bei eingeschaltetem Oszillator jeweils den Knopf über dem Trimmerkondensator so weit drehte, bis sich  ein maximaler Wert der HF-Spannung auf der Ausgangsseite des betreffenden Schwingkreises einstellte. Der Kondensator auf der Eingangsseite des abgebildeten HF-Tastkopfs auf einem Stück Lochrasterplatine steckt mit beiden Anschlüssen in Präzisionskontakten und lässt sich, wenn ich eine möglichst geringe Belastung erreichen will, schnell durch einen anderen mit einer geringeren Kapazität ersetzen.
       


Nachdem die oben beschriebenen Experimente erfolgreich verlaufen waren, überlegte ich mir, ob es nicht auch gelingt, mit dem Baustein TA7642 aus einem Retroradio-Bausatz im 80-m-Amatuerfunkband Sender zu empfangen. Dazu wurde auf einem weiteren Steckboard die abgebildete Schaltung  aufgebaut und dann in ähnlicher Weise wie oben abgeglichen. Ich speiste nun die HF von dem Oszillator im KW-Empfänger durch Verbinden des   Masseanschlusses  desselben mit demjenigen der Schaltung mit dem TA7642 und durch Einstecken der Leitung neben den Kontakt E der abgebildeten Spule ein. Die Kontakte eines Steckboards wirken mit den daneben liegenden anderen wie ein Kondensator mit kleiner Kapazität, und diese war groß genug für mein Experiment.

Ich konnte nun, wenn ich eine Antenne am Eingang der HF-Vorstufe anschloss, mit der an einem ihrer Ausgänge angeschlossenen Schaltung mit dem TA7642 im 80-m-Bereich Amateurfunkstationen empfangen. Dazu brauchte ich nur am KW-Radio durch Drehen am Drehkondensatorknopf die Frequenz des Oszillators etwas zu verändern und ein wenig an den Knöpfen über den  Trimmkondensatoren zu drehen, um die Resonanzfrequenz der Schwingkreise geringfügig zu verändern. Die Lautstärke für den Kopfhörer oder Lautsprecher lässt sich beim Empfang mit dem Potentiometer  einstellen.      



Auf dem Bild ist der „lose Anschluss der HF“ vom Oszillator im  KW-Radio daran zu  erkennen, dass die Leitung neben dem Kontakt der Spulenseite mit den 30 Windungen eingesteckt ist. 



Nachdem ich mit der oben beschriebenen Vorgehensweise erfolgreich im 80-m-Amateurfunkbereich Stationen hören konnte, wollte ich nun unabhängig vom Oszillator im KW-Radio werden und baute auf einem weiteren Steckboard einen geeignete Oszillatorschaltung für 3,5 – 4,05 MHz auf.




Auf dem Bild ist u. a. auch die oben erwähnte Oszillatorschaltung zu sehen.




Dies ist die komplette Schaltung des oben erwähnten Oszillators für den Empfang von Amateurfunkstationen im 80m-Band. Sie entstand nach einigen Berechnungen mit der oben erwähnten Formel, Messungen mit dem erwähnten Frequenzzähler unter Verwendung einer Ping-Pong-Platine sowie einigen Experimenten.    



Auf dem Bild ist der Empfänger für das 80-m-Band gerade in Betrieb. 


Literaturhinweis von Rudolf Seibert, DC8KP

Ich möchte hierzu auf einen Artikel in der Funkschau  Heft 18/1983 Seite 103 und möglicherweise 104 aufmerksam machen; leider habe ich nur noch die Seite 103 vorliegen. Der Titel lautet "80-m-Hörer" und beschreibt einen Direktmischempfänger mit dem IC ZN414 ( MK484/TA7642).



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