Elektronik-Labor
Notizen
Projekte
Labortagebuch
25.1.18:
Ladehilfe für einen Li-AkkuEin
etwas älterer Gameboy eines Nachbarjungen hatte Probleme mit dem Laden
des Akkus. Da wurde schon ein neues Ladegerät und eine neuer Akku
gekauft, aber am Ende war klar, die Ladeelektronik ist defekt. Da
bleibt nur noch die Möglichkeit, den Akku extern zu laden. Weil ich ja
nichts wegwerfen kann, habe ich in einer Sammlung alter Handys ein
Siemens S35 gefunden, das fast die gleiche Akkugröße hatte. Nachdem
etwas vom Rand abgetrennt war, passte der Akku rein. Allerdings gab es
dazu kein Ladegerät oder Kabel mehr. Aber ein USB-Kabel war noch da,
das zuletzt mit einem Wackelkontakt schon sehr genervt hatte, das
aber für alle Fälle noch aufgehoben worden war. Die rote und die
schwarze Leitung wurden direkt an die Kontaktfedern gelötet. Dann
konnte ein Standard-5V-Steckerladegerät verwendet werden.
Den
ersten Ladevorgang habe ich genau überwacht. Der Akku wurde nur leicht
warm. Am Ende hat die Akku-interne Schutzschaltung den Ladevorgang
beendet. An den Federn wird dann 5 V gemessen, aber wenn man Akku
rausnimmt, hat er ca. 4,1 V. Alles im grünen Bereich. Das Handy kann
übrigens noch eingeschaltet werden. Das ist ein guter Test, ob der Akku
korrekt kontaktiert ist.
Hinweis von Paul Salomon
Ich
weiß auch nicht ob das auf Dauer gut geht, immer die Schutzschaltung
auslösen zu lassen. Für so kleine Basteleien gibts schicke Lademodule
mit dem IC TP4056.
http://blog.simtronyx.de/tp4056-breakoutboard-anpassungen-fuer-verschiedene-ladestromstaerken-kapazitaeten/Mit
einem Widerstand kann man schön den maximalen Ladestrom einstellen (bis
zu 1A möglich). Gedacht ist das laut Datenblatt bis 10 kOhm, dann
fließt ein Strom um die 100 mA. Auf manchen Webseiten findet man aber
auch Angaben bis zu 30 kOhm, wobei der Strom dann nur noch ca 1 mA
beträgt.
19.1.18:
Reparatur einer LED-TaschenlampeÜberall
findet man diese oder ähnliche LED-Taschenlampen mit schickem
Alu-Gehäuse. Und fast überall gibt es nach einiger Zeit Probleme mit
der Zuverlässigkeit. Die LED-Lampe geht nicht mehr an, oder man muss
sie erst auf den Tisch klopfen oder in eine bestimmte Richtung
halten. Meist ist die Ursache ein Kontaktproblem zwischen der
LED-Platine und der Alu-Innenwand. Bei einigen Lampen habe ich einen
Klemmring mit Gewinde gefunden. Da reicht es meist, den Ring fester
anzuziehen.
Bei dieser Lampe meiner Frau wird die Platine nur
durch die eingeklickte Scheibe gehalten. Ursprünglich war wohl das
Lötzinn am Rand der Platine dazu gedacht, sich an die Innenwand
zu pressen. Aber zweimal fallenlassen, schon wird alles locker.
Außerdem bildet das Alu eine Oxidschicht, was die Kontaktprobleme
vergrößert. Vor meinem geistigen Ohr höre ich den chinesischen
Ingenieur Wu zu seinem Chef Wang sagen: Lötzinn auf Alu, das hält
nicht lange! Und seine Antwort bestätigt meinen Verdacht: Ist doch gut!
Bei dem Preis sollen die doch alle zwei Jahre eine neue kaufen!
Ich
will aber keine neue kaufen. Deshalb habe ich mich mit der Lampe
abgemüht. Nicht einmal die Demontage ist mir gelungen. Lass doch sein,
das lohnt sich nicht, sagte meine Frau, ganz im Sinne von Herrn Wang.
Geht nicht, meinte ich, da steckt jetzt schon zu viel Arbeit drin. Und
dann habe ich doch noch einen Weg gefunden. Mit spitzem Lötkolben
konnte ich unten an der Platine ein Drähtchen anlöten. Das sollte oben
ins Gewinde eingeklemmt werden. Hat erstmal nicht funktioniert,
weil das Gewinde die Litze abgeschnitten hat. Aber eine dünne
Kupferfolie brachte den Erfolg. Und jetzt leuchtet sie wieder,
zuverlässig wie am ersten Tag.
17.1.18:
Energieverbrauch und Effizienz eines Kühlschranks
Mein
Bruder Ulli hatte sich vorgenommen, den Verbrauch eines
Kühlschranks genauer unter die Lupe zu nehmen. Im Mittelpunkt stand die
Frage, ob man die Effizienz durch eine günstige Aufstellung oder sogar
mit einem zusätzlichen Lüfter verbessern kann. Hier sind alle
Messergebnisse des Langzeitversuchs:
Kühlgeräte-Effizienz.pdf
12.1.17:
Lampenwechsel bei einer Mikrowelle von Klaus Leder
Unser
Mikrowellengerät „Mikromat Duo“ der Firma AEG hatte jahrelang
Tiefgefrorenes und Speisen zuverlässig erwärmt, bis eines Tages der
Garraum in Dunkelheit verharrte – die Beleuchtungslampe hatte ihr Leben
ausgehaucht.
Wie beim Backofen wollte ich schnell die Birne
auswechseln, doch im Innenraum war kein Zugang zu entdecken. Da es sich
um ein Einbaugerät handelt, ergriff mein Sohn die Initiative, um die
Kleinigkeit mit dem Schraubendreher zu beheben. Das Mikrowellengerät
mit Grill wurde vom Netz getrennt und aus der Küchenzeile
herausgeschraubt. Aufgrund der Gefahr durch Hochspannung der geladenen
Kondensatoren und evtl. austretende Mikrowellenstrahlung dürfen
Mikrowellengeräte nur von Fachpersonal geöffnet werden. Deshalb sind
die Gehäuse heute meist fest vernietet. Doch mein Sohn ließ sich nicht
abhalten und schraubte ein Blech nach dem anderen ab, um an die Lampe
zu gelangen. Nach über zwanzig gelösten Kreuzschlitzschrauben war der
Blick ins Innere des Küchengerätes endlich frei. Rechts unten sieht man
den Ventilator mit einem Spaltpolmotor, in der Mitte unten den
Hochspannungstrafo, darüber die Mikrowellenröhre und oben im weißen
Kunststoff die runde Öffnung für die Beleuchtungslampe.
Es
handelte sich um eine 25 Watt Lampe der Firma Philips. Ich hatte schon
eine Ersatzbirne aus dem Keller geholt, doch die Mikrowellenlampe war
mit ihrer Kunststofffassung fest verbunden. Also wollten wir eine
Ersatzbirne bestellen, aber die sollte nun sage und schreibe 40,- €
kosten! Mein Sohn lötete deshalb die aus der Fassung herauspräparierten
Flachstecker an den Sockel unserer Birne. Aufgrund des Verbots und der
Gefahren bitte nicht nachmachen!
Nun freut sich meine Frau
darüber, dass man den sich drehenden Speisen wieder beim Garen zusehen
kann. Aber man staunt, wie viel Technik in einem Mikrowellengerät
steckt und dass die Kostenkalkulation über zeitschindende und teure
Lampenwechsel durch den Kundenservice erfolgt.
11.1.18:
Bauteletest mit dem DigitalmultimeterGesucht
war ein möglichst einfacher Test für den Sperrstrom von LEDs. Hier wird
gerade ein Sperrstrom von 4,2 nA gemessen. Man beachte: Das Multimeter
ist auf Spannungsmessung eingestellt.
Das
Multimeter kann als Nanoamperemeter eingesetzt werden, weil der
Spannungsbereich einen Innenwiderstand von 10 MOhm hat. Wenn man den
Innenwiderstand nicht genau kennt, kann man eine Reihenschaltung mit 10
M messen. Die Batteriespannung wird dann halbiert. Wenn an der LED eine
Spannung von 42,3 mV gemessen wird, fließt tatsächlich ein Strom von
42,3 mV / 10 M = 4,23 nA. Das hört sich wenig an, ist aber noch zu viel.
Der Grund ist die Beleuchtung der LED, die ja auch als Fotodiode
arbeitet. Also wird die LED abgedunkelt. Tatsächlich sinkt die Anzeige
unter 1 mV, der Leckstrom liegt also unter 0,1 nA. Test bestanden.
Auch
Transistoren lassen sich einfach testen. Mit zwei Widerständen kann der
Stromverstärkungsfaktor bestimmt werden. Hier rechnet man rund 3,5 V/V
* 120 = 420-fach. Das ist die untere Grenze für einen BC547C. Mehr ist
erlaubt.
Hier
wurde ein Transistor mit etwas höherer Verstärkung getestet. Aber das
geht mit diesem Multimeter auch einfacher, weil ein Transistortester
eingebaut ist. Ein Vergleich zeigte, die Methode funktioniert.
3.1.18:
Schaltungsanalyse eines Metalldetektors von Peter Krueger
Ich hatte mir über die Feiertage den "Kopp MK-101"
Metalldetektor mit dem Vierfach-OPV LM324 (wie im Elektronik-Kalender 17) unter die Lupe genommen, die Schaltung analysiert und
einige Messungen protokolliert & dokumentiert. Das Gesamtergebnis der Schaltungsanalyse war interessant. Mein
Fazit: Die Schaltung wurde von einem Profi-Hardwareentwickler mit
Detailkenntnissen in der Metallsucherentwicklung erstellt.
An
dieser Variante des Meißner-Oszillators gefällt mir die direkte
Verbindung der Rückkopplungswindung an die Q1-Basis, anstatt die sonst
übliche Kondensatorkopplung. Der Oszillator schwingt übrigens
ultrastabil. Die erweiterte Version "MK-101_Schaltungsanalyse-V4.pdf"
enthält nun auch eine LTC-Simulation.