Elektronik-Labor Notizen Projekte Labortagebuch
31.1.20:
Lichtschranke in der Funkuhr
Eine Wanduhr mit Zeigern und DCF77-Steuerung ist heruntergefallen und
am Boden zerschellt. Ob ich die noch reparieren kann? Nichts mehr zu
machen. Aber jetzt konnte ich endlich mal eine Frage klären, die ich
mir schon länger gestellt habe. Wie schaffen diese Uhren das, aus jeder
falschen Position wieder die richtige Zeigerstellung einzustellen? Die
Reste der Uhr haben dieses Rätsel gelöst. Auf der Platine ist eine LED,
die in das Uhrwerk leuchtet. Auf der Rückseite ist ein Fototransistor
mit schwarzem Klebeband befestigt. Beide bilden eine Lichtschranke, die
durch drei Zahnräder mit jeweils einem kleinen Loch blickt. Nur wenn
die Löcher aller drei Zahnräder genau übereinander an der richtigen
Position stehen, fällt Licht hindurch. Der Controller weiß dann, dass
alle Zeiger auf 12 Uhr stehen. Ab da müssen nur noch die nötigen
Schritte abgezählt werden.
27.1.20:
Ein defekter Tastschalter
Der Taster in meinem zehn Jahre alten
LED-Tester ist mit den Jahren immer unzuverlässiger geworden. Aufgeschraubt und nachgesehen: Es ist ein großer Taster, wie er auch im
Retro-Gedächtnistrainer
verwendet wird. Da hatte ich noch einige Muster und konnte deshalb einen
neuen einbauen. Aber natürlich wollte ich wissen, was denn mit dem schlechten Taster los war. Also habe ich ihn geöffnet.
Die Verfärbungen auf der Oberseite des Knackblechs sehen sehr nach
Oxidation aus. Im Inneren sieht es an der entscheidenden Kontaktstelle
eher nach einer Verschmutzung aus. Offensichtlich reichen kleinste
Schmutzreste für solche Kontaktprobleme. Mit dem neuen Taster
funktioniert jedenfalls jetzt alles wieder perfekt, vermutlich für die
nächstem zehn Jahre.
20.1.20:
Erster Durchbruch einer LED
Bei der
Arbeit an einem Lernpaket und dem
LED-Spannungswandler aus der Bastelecke entstand
die Frage, wie empfindlich eine weiße LED gegen hohe Sperrspannungen ist. Setzt
man nämlich die LED falsch herum ein, arbeitet der Sperrwandler im Leerlauf und
erzeugt hohe Spannungsimpulse. Bei den ersten Versuchen mit dem Spannungswandler
war mir vor vielen Jahren tatsächlich eine weiße LED kaputt gegangen. Die Frage
war also, ob heutige LEDs weniger empfindlich sind. Die Leerlaufimpulse lassen
sich über die Eingangsspannung einstellen. Bei 2 V entstehen Induktionsimpulse
bis etwa 100 V. Also habe ich die LED invers eingesetzt und langsam die
Spannung erhöht. Die Impulse werden dabei auf knapp 80 V begrenzt. Und - die
LED leuchtet!
Das
bedeutet offensichtlich, dass die LED in den ersten Durchbruch kommt und wie
eine Zenerdiode leitet. Dass dabei auch Licht erzeugt wird, finde ich
erstaunlich. Aber ich erinnere mich an ein rotes LED-Display aus einem der
ersten Taschenrechner, bei dem ich Ähnliches beobachtet hatte. Bei einer ausreichend
großen Sperrspannung erschien ein Leuchten, aber nicht mit roter, sondern mit
weißlicher Farbe.
10.1.20:
Gefälschte Transistoren von Günther
Zöppel
Eigentlich wollte ich ja am gerade
laufenden
Schaltungs-Wettbewerb
2019 bezüglich des JFET´s J113 teilnehmen und hatte mir dazu die
Realisierung eines Direktmischempfängers vorgenommen. Da ich nicht im
Besitz des zugehörigen Adventskalenders bin, habe ich mir einige J113
bei dem chinesischen Lieferanten Aliexpress bestellt. Nach ziemlich
langer Wartezeit kamen die vermeintlichen JFET´s auch an, ein Test
derselben am Transistortester zeigte jedoch an, dass es sich um
normale PNP-Transistoren handeln würde. Das wollte ich zunächst nicht
glauben und misstraute meinem selbstgebauten Transistorprüfgerät.
Ich erinnerte mich an einen Beitrag im Elektroniklabor, wo ein
Test auf
JFET-Verhalten mittels Ohmmeter beschrieben war. Dieser Test
verlief ebenfalls negativ, das Ohmmeter zeigte genauso wie mein
Prüfgerät, dass es sich um pnp-Transistoren handeln würde. Recherchen
im www brachten zutage, dass es mir nicht allein so ergangen ist.
Aliexpress wird ziemlich oft in Verbindung mit Fake-Bauelementen
genannt. Eine Beschwerde dort wurde abgewiesen, es wurde mir
versichert, dass alle in Bestand des Lieferanten befindlichen JFET´s in
Ordnung wären. Na ja, die paar Cent kann ich verkraften, und die
gelieferten Transistoren sind ja trotzdem als pnp-Typen nutzbar. Daher
habe ich von weitergehenden Beschwerden abgesehen, möchte mit diesem
Beitrag aber potentielle Käufer vorm Bestellen dieses Typs warnen:
https://www.aliexpress.com/item/33020773161.html?spm=2114.13010708.0.0.6a8d4c4d5YpcBS