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29.1.21:
Das Zahnseidenradio von Ulli
Ich hab bisschen gebastelt und die mini Radio Platine aus dem
Radiokalender als Kopfhörer-UKW-Radio in eine Zahnseide-Packung gebaut.
Bedienfeder: Vorderseite links und rechts Senderwahl, Mitte Standby.
Stromquelle ist ein kleiner Lipo Akku, der für Modellfliegerei zu
schlecht geworden ist.
Unter der Klappe: lauter/leiser und mains power.
Am Ende war es etwas störend, dass das
Radio immer zuerst mit voller Lautstärke startet. Abhilfe sollte zuerst
eine Reihenschaltung der beiden Kopfhörerseiten bringen. Es war aber
eine Sound-Katastrophe, weil Links und Rechts gegenphasig angesteuert
werden. Habe jetzt wieder die Parallelschaltung verwendet und dazu 470
Ohm in Reihe.
15.1.21:
Common Mode Range beim LM393
Dass der Eingangsspannungsbereich eines Komparators im negativen Bereich begrenzt ist, habe ich schon einmal gespürt (siehe
Sparrow). Aber auch im positiven Bereich gibt es eine Grenze. Im Datenblatt von TI steht dazu:
“The voltage at either input should not be allowed to go negative by
more than 0.3 V otherwise output may be incorrect and excessive input
current can flow. The upper end of the common-mode voltage range is
limited by VCC – 2V. However only one input needs to be in the valid
common mode range, the other input can go up the maximum VCC level and
the comparator provides a proper output state. Either or both inputs
can go to maximum VCC level without damage.”
Was aber passiert, wenn man den Bereich an beiden Eingängen
überschreitet? Der Ausgang wird dann zwangsweise aktiv (low). Messungen
haben gezeigt, dass das bei einer Betriebsspannung von 3 V erst ab
Eingangsspannungen von 2 V passiert. Im Bereich 0 V bis 2 V
werden die Eingangsspannungen verglichen. Wenn aber beide oberhalb 2 V
sind, wird der Unterschied unbedeutend, der Ausgang schaltet in jedem
Fall low. Auf dieses Detail bin ich gestoßen, als ich die Schaltung des
Franzis Linienfolger-Roboters genauer analysiert habe. Dort wird diese
Eigenschaft bewusst ausgenutzt. Wenn beide LDRs die schwarze Linie
erkennen, sind beide Eingangsspannungen hoch, und beide Motoren laufen.
Erst wenn einer in den weißen Bereich trifft, wird der entsprechende
Motor abgeschaltet.
Ein Operationsverstärker LM358 ist weitgehend verwandt mit dem
Komparator LM393. Ich habe ihn deshalb unter den gleichen Bedingungen
getestet. Er zeigt genau das gleiche Verhalten mit dem Unterschied,
dass die normale Funktion bis zu 2,5 V funktioniert. Auch bei anderen
Betriebsspannungen gilt: Der Komparator arbeitet bis 1 V an die
Betriebsspannung heran, der OPV bis 0,5 V. Oberhalb dieser Grenze
schalten beide low.
11.1.21:
Sperrerholungszeit von Dioden von Hennung Polzer
Mit dieser Schaltung sollte sich bei seiner experimentellen Umsetzung
augenfällig und ohne Oszilloskop zeigen, dass die Sperrerholungszeit
von Dioden des Typs 1N400x vergleichsweise groß ist: Am Computer habe
ich zu diesem Zwecke eine Sinusfrequenz von 20 kHz mit dem Programm
Audacity erzeugt und diese über einen externen Leistungsverstärker
verstärkt, um am Verstärkerausgang die High-Power-LED zu betreiben,
natürlich könnten auch andere ausreichend starke Signalquellen genutzt
werden. Bei der ursprünglichen Versuchsschaltung mit einer langsamen
1N4006 hat die LED geleuchtet, beim Austausch der 1N4006 gegen eine
ultraschnelle 1N4148 nicht mehr. Bei einer niedrigen Audiofrequenz in
Höhe der Netzfrequenz von 50 Hz war auch bei der 1N4006 kein Leuchten
der LED sichtbar, die Netzgleichrichterdiode hat dann zuverlässig
gesperrt. Ich führe die Veränderung darauf zurück, dass die 1N4006 bei
20 kHz nicht mehr schnell genug sperrt, um einen Stromfluss zu
verhindern, die 1N4148 dagegen sperrt so schnell, dass kein Leuchten
der LED mehr auftreten kann. Eine der 1N4148 schützt die LED nur vor zu
hohen Spannungen in Sperrrichtung, ein Widerstand (220R) begrenzt den
Strom, der andere Widerstand (1k) soll die Umladung des Kondensators am
Verstärkerausgang ermöglichen, sonst wird die LED auch bei langsamer
Diode sukzessive dunkler. Beim Experimentieren bitte nicht direkt ins
Licht der äußerst hellen LED blicken!
B.K.: Den Effekt wollte ich auch mal am Oszilloskop beobachten.
Zufällig war gerade ein Rechteckgenerator mit 40 kHz zur Hand, den ich
mit einem Zusatzprogramm im Spiele-Controller starten konnte.
Der Generator liefert Impulse mit 3V/0V. Mit 100 µF und 1 kOhm habe ich
ein echtes Wechselspannungssignal erhalten. Dieses wurde mit einer
1N4004 und einem Lastwiderstand von 10 k gleichgerichtet.
Der starke Überschwinger in den negativen Bereich zeigt die verzögerte
Sperrwirkung. Mit einer 1N4148 blieb dieser Effekt fast unsichtbar.