28.3.12:
Einfacher Messgleichrichter
Eine Frage kam per Email: Habe eine Stromzange (Sefram SP201), die 10 mV AC
Spannung pro 1A AC als Ausgangssignal hat. Die Zange kann bis 200 A AC messen.
Folglich bringt sie als Ausgangssignal max. 2000 mV AC heraus. Ich möchte
dieses AC-Signal in DC-Signal wandeln, da mein Datenlogger nur DC-Spannung
verarbeiten kann. Da die Stromaufnahme (zu messende Strom) schwanken kann, muss
sich das umgewandelte Ausgangssignal analog dazu verändern. Mein Datenlogger
kann DC-Spannungen bis 41 V verarbeiten. Gibt es eine Schaltung, die das
AC Ausgangssignal im Millivoltbereich in ein DC-Ausgangssignal umwandeln kann?
Die Schaltung sollte nicht zu kompliziert sein, getreu dem KIS (Keep it
simple)-Prinzip.
Die einfachste Schaltung für relativ kleine Frequenzen wie 50 Hz
ist diese. Der
OPV schneidet einfach alles ab, was unterhalb 0 V liegt. Die
Ausgangsspannung
ist der halbe Mittelwert, also etwas weniger als der halbe
Effektivwert. Stromzangen mit integrierter Anzeige findet man
bei PCE Instruments.
8.3.12:
Kohlenmonoxid-SensorIn letzter Zeit häufen sich Berichte über schlimme
Unfälle mit Kohlenmonoxid, das aus defekten Heizungen entweicht. Deshalb habe
ich einen CO-Warner gekauft (Bei Amazon, das Gerät kam dann aus England),
Bevor es zum Einsatz kommt, muss ich natürlich erst mal reinschauen. Der
verwendete Sensor ist ähnlich aufgebaut wie eine Batterie. In Anwesenheit von
Kohlenmonoxid fließt ein kleiner Strom und löst die Warnung aus. Auf der Platine
muss ein Parallelwiderstand sein, der den Sensorstrom in eine Sensorspannung
umsetzt. Mit
dem Digitalvoltmeter habe ich parallel zu Sensorzelle eine Spannung von
0, 1 mV gemessen. Dann mit einem brennenden Feuerzeug nahe am Sensor
stieg die Spannung bis auf 0,5 mV. Das war offensichtlich noch
unterhalb der Warngrenze, weil die offene Flamme sauber brennt.
Siehe auch: Elektrochemische Sensoren bei Dräger:
www.draeger.com/DE/de/products/stationary_gas_detection/sensors/gds_Electrochemical_Sensors.jsp5.3.12:
Frequenzgang des TA7642
Gerade musste ich Muster einer neuen Auflage des Lernpakets
Trasistorradio
überprüfen. Alles vollständig, Bauteile in Ordnung. Bei
der Gelegenheit wollte ich gleich mal etwas nachmessen. Die Frage war, wie gut eignet sich das IC für Langwelle, und wie
gut für Kurzwelle. Im Inneren befindet sich ja ein mehrstufiger
RC-gekoppelter HF-Verstärker, der natürlich eine obere und
eine untere Grenzfrequenz hat.
Also
los: Ein Spannungsgteiler 620 Ohm / 100 Ohm am Eingang führt das
HF-Signal vom Generator zu. Gleichzeitig messe ich mit dem Oszilloskop
die Amplitude und mit dem Frequenzzähler die Eingangsfrequenz. Am
Ausgang liegt ein Voltmeter. Ohne Signal finde ich eine
Ausgangsspannung von 1,1 V, bei Vollaussteuerung geht die Spannung bis
auf 0,8 V zurück. Als Vergleichspunkt lege ich 900 mV fest.
Die Frage ist nun, welche Spannung muss ich bei einer bestimmten
Frequenz am Eingang zuführen, damit der Ausgang genau auf 900
mV liegt.
100 kHz 13 mV
150 kHz 5 mV
200 kHz 4 mV
300 kHz 3 mV
500 kHz 2 mV
1000 kHz 5 mV
1500 kHz 7,5 mV
2000 kHz 10 mV
2500 kHz 15 mV
3000 kHz 30 mV
3500 kHz 60 mV
4000 kHz 100 mV
Hier das Ergebnis: Das IC ist am empfindlichsten
bei 500 kHz, am oberen Ende des Mittelwellenbereichs braucht man
schon etwas mehr Eingangsspannung. bei 4 MHz, also im 75-m-Kurzwellenband
ist die Empfindlichkeit nicht mehr besonders hoch, aber 100 mV sind an einer guten
Antenne noch erreichbar. Das entspricht auch meinen Erfahrungen, das 75-m-Band
habe ich mit dem IC schon gehört. Das 49-m-Band ist dagegen nicht mehr nutzbar.
Umgekehrt ist das IC im Langwellenbereich ab 150 kHz viel besser als ich
dachte. Nur unter 100 kHz geht es so steil bergab, dass die Empfindlichkeit
nicht mehr messbar ist. Fazit: 150 kHz bis 4 MHz sind nutzbar!
Hinweise zum ZN414 von Gerhard Waler
Der
ZN414, "Urmodell" des MK484 und TA7642, wurde genau vor 40 Jahren
vorgestellt. Ich erinnere mich noch an eine winzige diesbezügliche
Notiz in der "Funkschau". Mit dem Ur-ZN414 habe ich letztens noch
das "Retroradio" auf einem Breadboard aufgebaut und kann damit hier (im
Ruhrgebiet) tagsüber DLF und WDR2, nachts noch eine ganze Menge
mehr in sehr guter Lautstärke empfangen.
Siehe auch: http://en.wikipedia.org/wiki/ZN414
Nachtrag: TA7642 auf 6 MHz von Olaf, DL4DZ
Ich
habe mit großer Begeisterung dein "Radio-Baubuch" gelesen und mir den
Empfänger mit dem TA7642 nachgebaut. Allerdings nicht für MW, sondern
für KW. Er geht bist mindestens 6070 kHz! - Radio DARC. Als Antenne
habe ich eine 40m Delta-Loop verwendet (gelbes und grünes Kabel am
PL-Stecker) und ganz lose eingekoppelt (siehe Windungen gelbes Kabel
über der Spule).
31.3.12: ZN414/TA7642 mit diskreten Bauteilen?
Eigentlich müsste man das IC mit Einzeltransistoren
nachbauen können, dachte ich mir. Das wäre doch eine angemessene Ehrung zum
vierzigsten Geburtstag. Ich hab’s versucht, mit vielen BC548A aus der Bastelkiste.
Statt 12 k habe ich 16 k genommen, weil sie gerade da waren. 12 pF war genügend
vorhanden. Der erste Eindruck: Alle Transistoren kommen tatsächlich auf
einen sinnvollen Arbeitspunkt. Aber mit der Bandbreite gab es Probleme. Nur in
einem ganz engen Bereich um 300 kHz hat sich die Schaltung näherungsweise so
verhalten wie das IC. Aber die Verstärkung war insgesamt zu gering. Also habe
ich die Koppelkondensatoren vergrößert. Die Verstärkung ging damit hoch. Aber
zugleich wurde die ganze Schaltung unstabil und neigte zu Eigenschwingungen. An
der Stelle habe ich aufgegeben. So einfach ist es eben doch nicht, ein
erfolgreiches IC nachzubauen. Vielleicht schafft es jemand anderes?
Dazu eine Einschätzung von Harald Schetter:
Der
Versuch musste eigentlich schiefgehen. Hier rächt es sich, dass
die bis in den UKW-Bereich im Oszillator noch brauchbaren
NF-Transistoren eben doch nicht geeignet sind, weil die versteckten
Kondensatoren viel zu groß sind. Die Datenblätter sind in
der Richtung natürlich sehr sparsam, ich habe nur zur
BCW60-Familie von Siemens aufschlussreiche Daten gefunden: http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/siemens/Q62702-C1539.pdf
Die hier besonders störende Millerkapazität dürfte bei
allen BC108-Derivaten im aktuellen Arbeitspunkt von UCB = 0 V über
10 pF liegen. Im Zusammenspiel mit den Koppelkondensatoren von 12 pF
bleibt da effektiv keine nennenswerte Verstärkung übrig.
Abhilfe schafft vielleicht die Verwendung von HF-Transistoren wie
BF199, dort sind die Kapazitäten um eine Zehnerpotenz kleiner,
aber meist auch nur bei 10V angegeben. Im IC hat man das einfach
dadurch gelöst, dass viel kleinere Strukturen verwendet wurden,
die nicht für 20 mA optimiert sind, sondern bei 50 µA die
höchste Verstärkung und Grenzfrequenz besitzen.
Alternative:
Die folgende stark vereinfachte Schaltung mit nur
drei Transistoren und entsprechend weniger Verstärkung hat sich für ausreichend
hohe Eingangsspannungen bewährt:
Eine Ersatzschaltung für den TA7642