Elektronik-Labor Notizen Projekte Labortagebuch
29.4.16:
Lichtspektren untersuchen
Ist ja
eigentlich nichts neues, aber ich wollte man wieder verschiedene Lichtspektren
untersuchen. Eine CD als Spiegel nahe an der Kamera bringt das gesuchte
Ergebnis. Man sieht die originale Lichtquelle und ihr Spektrum. Hier wurde
es mit einer Glühlampen-Lichterkette getestet. Aber mit LEDs geht es auch. Ich
hatte mich gewundert, warum man im Licht einer superhellen grünen LED noch eine
gewisse Farbwahrnehmung hat. Die CD verrät es dann. Das Spektrum ist nicht so
eng wie gedacht. Es sind auch noch geringe Gelb- und Rot-Anteile vorhanden.
Spektralzerlegung mit einer DVD von Andrew
Anstatt einer CD kann man eine DVD verwenden, da eine DVD eine höhere
Gitterkonstante aufzuweisen hat als eine CD. Das "zieht" die
Spektrallinien weiter auseinander. Zudem ist es durchaus vom Vorteil
zwischen Lichtquelle und DVD einen möglichst schmalen Eintrittsspalt zu
positionieren. Der Abstand zwischen Spalt und DVD sollte nicht zu kurz
gewählt werden.
Die Verwendung einer DVD hat auch noch einen weiteren Vorteil. Da sie
aus zwei voneinander trennbaren Schichten besteht, kann man sie nicht
nur als Reflexionsgitter verwenden sondern auch als Immersionsgitter.
Als Beispiel eine Aufnahme eines Lichtspektrums einer
Energiesparlampe. Hier wurde die DVD als Immersionsgitter
verwendet.
Aufbau
Ich
habe erst einmal nur eine normale (4,7 GB) DVD verwendet. Aus der
DVD schneidet man ein Tortenstück heraus. Je nach Fabrikat lösen sich
die beiden Schichten der DVD schon teilweise voneinander, und man kann
sie dann leicht mit einem Messer auseinander hebeln. Für mein
selbstgebautes Handspektroskop habe ich das durchsichtige, bunt
schimmernde Teil der DVD an das schräg abgesägte Ende eines etwa 30 cm
langen Papprohres geklebt.
An
das gerade Ende habe ich ein etwa 0,1 bis 0,2 mm breiten Spalt
montiert, wobei der Spalt parallel/tangential zur "Rille" der DVD
verläuft. Diesen Spalt habe ich aus einer in der Länge geteilten
Rasierklinge und dichtes Zusammenfügen der Schnittkanten gefertigt. Die
Verklebungen dieses Spektroskops sind gegen Streulichteinfall möglichst
lichtdicht auszuführen.
25.4.16
Die Batterieröhre RV 2,4 P700Dank
an Ralf Krüger, der mir einige über 70 Jahre alte Batterieröhren RV 2,4
P700 geschickt hat.
Wenn man sich die Röhren genau ansieht, erkennt man, wie modern sie
schon waren. Sie hatten keinen Quetschfuß mehr, sondern einen
Pressglassockel. Innen sieht alles so präzise aus wie bei späteren
Röhren. Es handelt sich um direkt geheizte Pentoden mit 2,4 V und 60
mA. Die Anodenspannung sollte 150 V betragen, dabei wurde eine
Steilheit von 1 mA/V erreicht.
Mich
interessiert natürlich, ob es auch mit weniger Spannung geht. Deshalb
habe ich einen einfachen Oszillator in Triodenschaltung aufgebaut. Ab
18 V hatte ich Erfolg. Der Oszillator arbeitet bei 4 MHz. Für einen
ganz kleinen Spionagesender hätte es schon gereicht. Oder für einen
QRPP-Sender im 80m-Band. Die Röhre ist ähnlich wie die russische
2SH27L, die auch schon ihre Tauglichkeit bei kleinen Spannungen
bewiesen hat (siehe:
Das 2SH27L-Tetroden-Audion)
.
13.4.16:
Halogenlampe zerlegt Eine
durchgebrannte Halogenlampe aus dem Autoscheinwerfer wollte etwas
genauer untersucht werden. Mit dem Gasbrenner ließ sich ein Loch
reinbrennen, wobei mit einem Knall ein kleiner Krater nach außen
entstand. Also ein Gas-Überdruck. Gleichzeitig entstand an der
erhitzten Stelle des Glases eine silbrige Verspiegelung. Das ist wohl
auf das Prinzip der Halogenlampe zurückzuführen. Verdampftes Metall des
Glühfadens bildet eine Verbindung mit Iod, die sich bei hoher
Temperatur wieder zersetzt und Metall auf dem Glas niederschlägt.
Die
Reste der Glühwendel zeigen das auch. Hier ist Wolfram kristallisiert.
Das ist der Grund, warum Halogenlampen trotz der hohen Fadentemperatur
so lange halten. Das verdampfte Metall schlägt sich am Glühfaden
nieder. Diese Selbstreparatur läuft aber nicht besonders gleichmäßig
ab, sodass der Faden dann schließlich doch noch durchbrennt.
6.4.16:
LED-HelligkeitImmer
mal wieder kommen Anfragen nach der genauen Typenbezeichnung der
besonders hellen LEDs aus den Franzis Lernpaketen. Wenn sich jemand
vergleichbare Standard-LEDs beschaffen möchte, sind sie oft deutlich
schwächer. Ich kann aber nicht weiterhelfen, weil die LEDs in den
Lernpaketen aus neuester Produktion stammen und in der Form nicht in
den allgemeinen Handel kommen. Die besonders helle LED oben links
stammt aus dem Elektronik-Kalender 2015 und ist eine Spezialanfertigung
mit kurzem 5-mm-Gehäuse und eingebautem Widerstand mit 1 kOhm.
Der
Fortschritt in der LED-Technik ist gewaltig. Trotzdem müssen die
Elektronik-Händler auch die "alten" LEDs auf Lager halten, mit z.B. 5
mcd bei 20 mA. Wenn nämlich ein Gerät über Jahre gebaut wird, möchte
man auch die gleiche LED einbauen können. Das Problem kenne ich von
Modul-Bus. Bei einigen Geräten mussten die Vorwiderstände vergrößert
werden, damit der Anwender durch die verbesserten LEDs nicht geblendet
wird.
Inzwischen gibt es superhelle LEDs mit rund 5000 mcd bei
20 mA wie z.B. den Kingbright-Typ im klaren Gehäuse LED 5-4500 RT bei
Reichelt. Aber die superhelle LED mit höchster Effizienz wird immer
mehr zum Standard und landet daher in den Franzis-Lernpaketen. Eine
Sammlung vergleichbarer hocheffizienter LEDs mit eingebautem
Vorwiderstand findet man bei AK Modul-Bus:
http://www.ak-modul-bus.de/stat/passive_bauelemente.html
1.4.16:
Abschwächer für ein DAB-Radio
von Jürgen Heidbreder
Ein Arbeitskollege spricht mich an, ob ich mir nicht einmal sein
DAB+-Radio anhören wollte. Weil er es gelegentlich sehr nahe am Ohr
stehen hat, dreht er die Lautstärke fast ganz herunter. Dann hört man
aber ein Zwitschern, wie man es von schlecht abgestimmten FM-Radios
kennt. Bei etwas größerer Lautstärke hört man das Störgeräusch nicht mehr.
Da ich schon mal einen Reparaturtipp von einem DAB-Radio gelesen hatte,
das eine ähnliche Diagnose hatte, sage ich zu, mir sein Radio einmal
anzuschauen.
Rückseite aufgeschraubt: mehrere Platinen, alle schön in Weißblech
gekapselt. Der damalige Reparaturtipp lautete, zwischen diesen
Abschirmblechen eine bessere Masse herzustellen. Probeweise gelegte
zusätzliche Masseleitungen vom Antenneneingang zu den anderen Platinen
bringen aber keine Verbesserung.
Anscheinend hat der Audio-Verstärker eine recht hohe
Eingangsempfindlichkeit. Bezeichnenderweise ist auch dieser vollständig
abgeschirmt. Dort in der Schaltung nach der Verstärkungseinstellung zu
suchen, würde sicher Stunden brauchen.
Ich habe mir daher eine andere Art 'Reparatur' überlegt: warum nicht das
Ausgangssignal passend herunter teilen, um damit das Störsignal klein zu
halten? Also einen niederohmigen Spannungsteiler vor den Lautsprecher
schalten. Er besteht aus einem 27 Ohm-Widerstand in Reihe mit einer
Lautsprecher-Zuleitung und einem 1 Ohm-Widerstand parallel zum Lautsprecher.
Der Effekt ist, dass man nun die Lautstärke-Einstellung deutlich erhöhen
muss. Damit ist aber das Störsignal verschwunden.
Man sieht, es ist keine wirkliche Reparatur, aber das Ergebnis zählt.
Der Arbeitskollege war jedenfalls vollauf zufrieden.