Elektronik-Labor Notizen Projekte Labortagebuch
28.5.14:
ELO-Flasher mit Tiny13A?
Die Jahre geh ‘n ins Land, und der ATtiny13 ist jetzt meist ein ATtiny13A.
Mit dem Tiny13 wurde vor ca. 5 Jahren der
ELO-Flasher entwickelt, eine
Blitzschaltung, die an einer 1,5-V-Batterie bis zu einem Jahr lang arbeitet.
Damals wurde experimentell ermittelt, dass der Controller bis herunter auf 1 V
arbeitete.
Jetzt wollte ich wieder einmal einen ELO-Flasher programmieren und
hatte nur
einen Tiny13A zur Hand. Aber, große Enttäuschung, der Controller läuft
erst bei
1,4 V bis 1,5 V an und steigt schon bei 1,2 V oder 1,3 V aus. Damit ist
die Sache immer noch sinnvoll, denn bei 1,3 V hat eine Alkalibatterie
bereits mehr als 90% ihrer Kapazität verbraucht. Schaut man ins
Datenblatt, dann sieht man, dass der Tiny13A erst ab 1,8 V spezifiziert
ist. Die Daten sind also tatsächlich besser als es das Datenblatt sagt,
aber
nicht so gut wie es mal gemessen wurde. Aber ein Blick zurück ins
Datenblatt
des ATtiny13V sagt auch nichts anderes als 1,8 V, obwohl er tatsächlich
(meist)
schon bei 1 V funktionierte.
Solche Dinge kommen öfter vor. Man hält sich nicht an die Grenzwerte im
Datenblatt, frei nach dem Motto: geht doch. Und dann kommt mit
Verspätung die
Strafe. Die Hersteller ändern ihr Produkt etwas und gehen näher an ihre
eigenen
Grenzwerte heran. Und dann geht eben nicht mehr was bisher immer ging.
In
diesem Fall kann man aber tatsächlich noch den alten Tiny13V bekommen,
nur eben
etwas teurer. Gestern habe ich eine ganze Stange davon programmiert,
damit die Flasher bei Modul-Bus wieder lieferbar sind. Und getestet:
Sie laufen wieder bis herunter auf 1 V.
www.ak-modul-bus.de/stat/elo_flasher_2.html
23.5.14:
LCD-Kontrast einstellenDieses
kleine Display (EA DIPS082-HNLED) mit 2 x 8 Zeichen habe ich für
einen Prototypen (auch wieder Pertinax...) für ein Arduino-Shield
verwendet, das Elektor im Zusammenhang mit meinem
Mikrocontroller-Grundkurs bauen will. Der Vee-Pin hat normalerweise ein
Poti für den Kontrast, aber ich habe ihn einfach an GND gelegt. Aus dem
Elektor-Labor kam Widerspruch: So wird das LCD zu dunkel! Also wurde
doch das Poti eingebaut.
Zeitgleich habe ich an einem anderen
Projekt mit dem gleichen LCD gearbeitet. Gleich 20 Platinen bestellt,
und auch wieder Vee an Masse. Beim Testen dann der große Frust: Zu
dunkel, Elektor hatte recht. Hin und her probiert, dann wurde mir die
Ursache der unterschiedlichen Wahrnehmung klar. Wenn ich einen
Controller direkt am USB betreibe habe ich nur ca. 4,5 V, dann passt es
gerade. Wenn ich aber mit externer Spannung und einem 5-V-Regler
arbeite, geht es so nicht. Nochmal ein Blick ins Datenblatt des LCD,
und da steht tatsächlich, dass die Spannung zwischen Vee und Vdd
ungefähr 4,5 V sein muss, dann passt der Kontrast. Also musste ich mein
Platinenprojekt umbauen. Es hat sich dann gezeigt, dass ein Widerstand
von 470 Ohm zwischen Vee und GND auch geht. Da fallen dann 0,5 V ab und
der Kontrast ist optimal.
Detail aus dem ES-M32, Vee hießt hier VO
Seltsam,
habe ich nicht immer schon ohne das Poti gearbeitet? Ein Blick ins
ES-M32 zeigt mir was ich wohl vergessen hatte: Das Poti wurde durch
zwei Widerstände ersetzt, 470 Ohm nach GND und 10 k nach Vcc. O,25 V
würde man denken, aber durch den Vee-Strom wohl doch eher 0,5 V. Und
jetzt habe ich einen kleinen Spiele-Bausatz mit Tiny2313 und LCD von
Pollin gekauft, da wurde es genauso gemacht. Aber der Spanungsteiler
hat 10 k und 56 R, effektiv liegt also Vee dort tatsächlich fast an
GND. Und - oh Wunder - die Betriebsspannung beträgt 4,5 V.
Jetzt ist die Sache klar, bei 4,5 V kann man Vee direkt an GND
legen, aber bei 5 V muss man mindestens einen Widerstand spendieren.
Eine Anregung von Paul Salomons:. Würde es wohl auch funktionieren, den Kontrastpin über eine Diode mit Ground zu
verbinden? Da hier kaum Strom fließen dürfte würde ich bei einer Silizium
Standard-Diode mit ca 0,5 V Vf rechnen. Dadurch sollten sich bei einer
Betriebsspannung von 5V ca 4,5 V am Konrastpin einstellen. Oder spricht was
gegen eine Diode?
Antwort: Eine Si-Diode wurde schon probiert: Funktioniert prima!
Nachtrag von Arne Rossius
Auf dem LCD-Modul befindet sich üblicherweise ein Spannungsteiler aus fünf
gleichgroßen Widerständen zwischen V_CC und V_LCD, von dem die Spannungen
V1 bis V5 für den HD44780 abgegriffen werden. Meistens haben die
Widerstände 2.2 k (insgesamt also 11 k), so dass man bei 5 V mit 1 k zwischen
V_LCD und Masse einen guten Kontrast bekommt. Einige neuere LCDs arbeiten
stromsparend mit 4.7 k, hier gibt es mit 2.2 k einen guten Kontrast.
Wo die Standard-Schaltung mit 10-k-Poti als Spannungsteiler zwischen +5 V
und Masse herkommt weiß ich nicht. Bei dieser Beschaltung ist nur ein
sehr kleiner Winkelbereich des Potis nutzbar, besser geht es mit einem
5-k-Poti als einstellbarer Widerstand zwischen V_LCD und Masse, damit ist
die Kontrasteinstellung feiner möglich. Im Datenblatt des HD44780 ist
es auch genau so als Beispiel gezeichnet, allerdings ohne Angabe von
Widerstandswerten.
Und hat man mal nur 3 V in der Schaltung, kann man
mittels PWM-Ausgang des Mikrocontrollers einen einfachen Spannungsinverter
bauen:
http://elm-chan.org/docs/lcd/lcd3v.html
(alternativ geht auch ein 7660, wenn der Controller keinen Pin mehr frei
hat).
20.5.14:
LED-Farbe PinkMädchen
mögen Pink. Deshalb gibt es jetzt endlich pinkfarbene LEDs. Das Licht
einer solchen LED habe ich mithilfe einer CD einer Spektralanalyse
unterzogen. Man sieht zwei deutlich getrennte Bereiche im Spektrum, Rot
und Blau. Zuerst dachte ich, da sind zwei LEDs
parallel geschaltet. Aber das müsste sich bei unterschiedlichen
Spannungen verraten. Bei zu kleiner Spannung müsste die pinke LED rot
werden. Aber das ist nicht der Fall. Die LED leuchtet bei der kleinsten
möglichen Spannung von 2,5 V schwach pink. Bei 20 mA braucht man 3,7 V.
Über den gesamten Bereich ändert sich die Farbe nicht. Ein
physikalisches Wunder...
Nachtrag: Luminiszenz, von Gerhard Kircher
Interessant, da musste ich gleich mal schauen ob Wikipedia schon etwas weiß,
und wirklich - es ist eine blaue LED mit Phosphor: "Dazu wird im Wesentlichen
wie bei weißen LEDs vorgegangen, nur dass die Lumineszenzschicht, die über den
blau leuchtenden LED-Chip gelegt wird, nicht gelblich, sondern rötlich ist,
wodurch dann Rosa („pink“) erzeugt wird."
http://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtdiode#Pastellt.C3.B6ne
15.5.14:
TPS-Gehäuse druckenMein
Freund Rainer hat sich einen 3D-Drucker gebaut und macht gerade seine
ersten Versuche. Was soll ich mal drucken, hat er mich gefragt.
Ein TPS-Gehäuse wär super, das habe ich dann bei ihm bestellt. Es muss
natürlich erst entwickelt werden, vom Entwurf über die 3D-Zeichnung bis
zur Produktion, alles von Anfang an. Hier ein Foto vom
Produktionsprozess, der erste Prototyp entsteht gerade. Ich bin
gespannt, was am Ende dabei herauskommt.
Nachtrag 27.5.14:
Gehäusemuster fertig gedrucktDie
Gehäuse sind so ausgelegt, dass das Batteriefach unten hineinpasst. Der
Deckel hat bereits Löcher für die LEDs und die Druckknöpfe. Passende
Knöpfe mit unterschiedlichen Farben wurden separat gedruckt. Bei der
Farbe fällt die Entscheidung schwer. Vielleicht gehört bald zu jeder
neuen Schaltung nicht nur das Platinenlayout sondern auch eine
Gehäusedruckdatei. Die Farbe kann dann ja jeder selbst wählen - auch
wer nur eine Farbe drucken kann - bunte Knöpfe und Blenden gehen immer.
Ein zweites
Gehäuse wurde für die Steckboardpaltine entworfen. Auch hier kommt das
Batteriefach gleich mit hinein. Diese Platine vom Modul-Bus ist sehr
praktisch. Schnell hat man die Versuchsschaltung des Steckboards auf
die die Platine gelötet - jetzt noch schnell ein Gehäuse gedruckt -
Deckel drauf - fertig!
Nachtrag 10.6.14:
Das fertige TPS-Gehäuse
13.5.14:
Radio-PrototypenbauBeim
Aufräumen bei Modul-Bus ist mein allererster Prototyp des
Mittelwellen-Retroradios wieder aufgetaucht, vermutlich weil Klaus
Hagemann damals die Platine gezeichnet hat.
Der
neue Geschäftsführer von Modul-Bus, Roger Leifert, hat die Firma zur
Pertinax-freien Zone erklärt, deshalb durfte ich gleich ein paar
Experimentierplatten mitnehmen. Ich mag das Material, weil man es mit
dem Messer anritzen und abbrechen kann. Nur um mal ganz schnell etwas
auszuprobieren, nicht für die Ewigkeit.
Der
Prototyp hat aber doch sechs Jahre überdauert, nur das Batteriefach ist
spröde geworden und gebrochen. Diesen Aufbau habe ich damals für
Franzis gemacht und mir auch irgendeine Art Pultgehäuse vorgestellt.
Aber dann kamen ganz andere Ideen ins Spiel, und das Gehäuse ist viel
schöner geworden. Und auch das Messgerät hätte ich nicht
vorzuschlagen gewagt, aber es hat das Radio dann noch abgerundet.
Schade, dass es bei späteren Modellen nicht mehr drin war.
Nachtrag: Whisker, von Harald Schetter
Vielleicht bietet dieses Radio noch eine ganz andere Sehenswürdigkeit.
Zumindest bei mir haben sich auf einem identischen Poti in aller Stille jede
Menge Whisker gebildet. Leider sind die durch schlechte Behandlung in der
Grabbelkiste zum größten Teil abgebrochen. Whisker findet man leicht, weil
sie stark glänzen, zum Auffinden braucht man nur eine kleine Taschenlampe.
Lupe oder schwereres Geschütz sind nicht notwendig.
Jede Menge
Hintergrundinfos gibts bei der NASA: http://nepp.nasa.gov/whisker Siehe auch : http://de.wikipedia.org/wiki/Whisker_%28Kristallographie%29 |
9.5.14:
12-V-LED-Lampe an 230 V
Mein Bruder hat mich gefragt, warum seine neue
LED-Lampe kaputt gegangen ist. Er hatte extra einen Lampen-Adapter
beim gleichen Lieferanten direkt aus China gekauft, der auch genau
passte. E27 auf Stiftsockel. Ich habe mir beides angesehen und hatte
gleich einen bösen Verdacht: Adapter für 230-V-Halogenlampen, aber
LED-Strahler für 12-V-Halogenersatz. Auf beiden Teilen fand sich
überhaupt keine Beschriftung, es gab keine Angaben zur
Anschlussspannung, Leistung usw. Überhaupt nicht nach den CE-Normen.
Ein deutscher Importeur wäre dafür ins Gefängnis gewandert, aber der
Direktimport funktioniert einwandfrei, weil der Zoll gar nicht alles
kontrollieren kann.
Wir
haben dann beide Teile zerlegt und die Sache bestätigt. Im Adapter gab
es nur eine direkte Drahtverbindung. In der Lampe gibt es einen
Vierweggleichrichter und Vorwiderstände mit wenigen Ohm. Jede der drei
Power-LEDs hat jetzt innen einen kleinen schwarzen Fleck und ist
hochohmig geworden. Es sieht so aus als sei das Bonding-Drähtchen
durchgebrannt wie eine Sicherung. Die Gleichrichterdioden und die
Widerstände haben es überlebt. Die kleine Platine hebe ich auf
(vielleicht mal als Ladegerät für Bleiakkus an einem
12-V-Halogentrafo). Und auch die mechanischen Teile der Lampe sind sehr
schön gemacht.