Elektronik-Labor
Notizen
Projekte
Labortagebuch
19.6.12:
Relais-Spule als magnetische ResonanzantenneUnd
noch ein Elektronik-Edelschrott, der nicht ungefragt in die Tonne
durfte. Dieses alte Thermostat-Relais hat eine interessante Spule
für den direkten Anschluss an 230 V. Kilometerweise
extrem dünner Kupferlackdraht, sowas kann man immer mal
gebrauchen. Der Spulenwiderstand ist 13,6 kOhm, die Drahtdicke
schätze ich auf 0,1 mm. Er hätte dann 2,1 Ohm pro Meter.
Demnach müsste die Spule 6,5 km Draht enthalten. Es könnte
aber auch ein etwas kürzerer und noch dünnerer Draht mit z.B.
0,08 mm sein. Interessante Rechenaufgabe für den
Physik-Unterricht: Eine Spule mit den Maßen
xxx soll einen Widerstand R haben. Finden Sie den optimalen
Drahtdurchmesser d. Hab ich meiner Tochter als Übungsaufgabe
vorgeschlagen. Wir haben es grob überschlagen. Dabei kam raus, der
Draht muss wesentlich dünner als 0,1 mm sein, sonst hätte er
nicht auf den Spulenkörper gepasst.
Die Spule hat auch ohne den Eisenkern eine große
Induktivität und dazu natürlich auch eine erhebliche Streukapazität. Mit Tongenerator
und Oszilloskop konnte eine deutliche Resonanz bei 9 kHz gemessen werden. Auf
dieser Frequenz ist die Spule damit zugleich eine wirksame magnetische Antenne.
Irgendwas kommt immer raus. Ein deutliches Signal erzeugte z.B. eine
Leuchtstoffröhre in einem Meter Abstand.
8.6.12:
Fledermausdetektor mit CMOS-ICs, von Heinz D.
Als
ELV ihren Fledermaus-Detektor veröffentlichte, habe ich den sofort
gebaut. Meine Fledertiere verweilen abends lange genug, um viel
Spaß beim Zuhören zu haben. Kurz zuvor (1989) hatte
ich für die Azubis einen Multiplexer mit 4053 entworfen, den jeder
bauen musste. Der Sinn war synchrone oder asynchrone Abtastung,
Multiplexen und Quadratur-Demodulation zu demonstrieren. Die
identischen Einheiten konnten (je zur Hälfte) verbunden werden und
analoge und digitale Signale übertragen. Mit der Taktleitung
konnten die Einheiten synchron arbeiten. Für die Übertragung
mit (Infrarot-)Licht und (Ultra-)Schall wurde noch der Verstärker
mit 4049 hinzugefügt.
Obwohl das Ding zu Hunderten gebaut
wurde, habe ich keins mehr und auch keine Unterlagen. Ich habe auch
(leider) keine Vergleiche mit dem ELV angestellt, der m.E. viiiel zu
aufwändig ist. Die Schaltung habe ich ohne genaue Werte aus der
Erinnerung gezeichnet. Um einen zusätzlichen Oszillator zu sparen,
wurde ein 4053-Schalter zum invertierenden Schmitt-Trigger.
6.6.12:
Energiesparlampe an 14 V
Diese kleine Leuchtstoffröhre aus einer defekten
Energiesparlampe hatte noch zwei intakte Heizwendeln. Nur eine der beiden
Heizwendeln wurde an Spannung gelegt. Bei ca. 14 V zündet die Gasentladung mit
hellem Licht. Die Lampe arbeitet dann bereits als Quecksiberdampflampe. Die
Zündspannung ist vermutlich so gering, weil der Abstand zwischen den beiden
Zuleitungen zur Heizwendel klein ist. Der eigentliche Heizstrom beträgt ca. 200
mA bei 12 V. Wenn der Lampe zündet, kann der Strom bis auf 500 mA ansteigen.
Achtung, die Strombegrenzung auf maximal 0,5 A ist wichtig, sonst könnte die
Lampe platzen. Der Versuch hat übrigens Ähnlichkeit mit dem Franck-Hertz-Versuch,
bei dem die Ionisationsenergie des Quecksilbers mit 4.9 eV gemessen wird. 4,9 V
wäre also die theoretische Untergrenze, bei der die Lampe zünden kann.
Eine ähnliche Anwendung habe ich schon mal bei einer 12-V-Ozonlampe gesehen.
Der Aufbau war wie bei einer normalen Glühlampe, aber mit etwas Quecksilber
und einem Glaskolben aus Quarzglas, damit UV durchkommt. Betrieben wurde die
Lampe mit Wechselspannung über einen 12-V-Trafo.
5.6.12:
Die singende
Energiesparlame
Letztens
habe ich gerade mit meinem Bruder telefoniert,
und plötzlich kam bei ihm ein seltsam singender Ton aus der
Energiesparlampe.
Gleichzeitig wurde das Licht schwächer und ging dann ganz aus.
Aus der Lampe
kam eine stinkende Rauchwolke. Diese Lampe will ich haben! Ich muss
unbedingt
wissen, welches Bauteil so ein Geräusch machen kann. Und
gestern hat er mir die
defekte Lampe mitgebracht.
Da
gibt es einen Widerstand, der hat sich komplett
in Ruß verwandelt. Vermutlich gab es dort einen
Lichtbogen, der das
singende Geräusch verursacht hat. Ein anderer
Widerstand ist sichtbar
durchgebrannt, aber ohne so viel Rauch. Beide Transistoren sind
zwischen B und
C niederohmig geworden. Ich vermute, die Transistoren haben zuerst
aufgegeben,
und dann sind die Widerstände als Sollbruchstelle der
Schaltung abgeraucht.