Elektronik-Labor Notizen Projekte Labortagebuch
30.7.19:
Leistungstreiber L165 von LarsNeufurth
Zu dem TDA2010 in der
Magnetschwebeschaltung
wäre anzumerken, dass die besseren Exemplare als OPV unter der
Bezeichnung L165 vertrieben werden. Wenn einem mal DDR-Bauteile
begegnen heißen die Teile A2010 bzw. B165. Wer mehr Leistung braucht,
greift entweder zu einem TDA2020, 2030 oder 2040.Die billigere Lösung
ist dem Baustein noch 2 Transistoren zur Seite zu stellen. Die lassen
sich entweder an den Ausgang hängen oder über einen Shunt in den
Versorgungsleitungen ansteuern. Auch sollten wohl noch ein paar Dioden
zwischen Versorgungsspannung und Spule um Induktionsspannungen zu
begrenzen.
Ergänzungen von René Wukasch
Der DDR-Typ B165 war die Leistungs-OV-Variante zum A2030. Einen A2010
gab es nicht, nur einen A210 als Äquivalenztyp zum TBA810AS. Tesla /
CSSR baute (bereits einige Jahren zuvor) einen MDA2010 im QIL-Gehäuse
(=TDA2010), der ähnliche Grenzwerte hatte wie der A2030 im
Pentawatt-Gehäuse, dessen Äquivalent wiederum der TDA2030 war. TDA2020
(oder die Tesla-Variante MDA2020, beide QIL), TDA2040 und TDA2050
(beide Pentawatt) sind höher belastbar.
23.7.19:
Solarlampe mit Frühstart
Kürzlich gab es mal wieder interessante Solarlampen mit großer
Glühbirnenform für den Garten. Ich hatte Bedenken, denn schon der erste
Test im Laden hatte gezeigt, dass die LEDs sich schon bei noch relativ
hoher Helligkeit einschalten. Im Garten machte das Teil dann zuerst
einen guten Eindruck, aber nach zwei Tagen war die Freude vorbei. Innen
zeigt sich ein verkürzter AAA-Akku mit 150 mAh, sehr interessante
Bauform. Der hatte wohl die ersten beiden Tage gehalten. Aber weil die
Lampe sich schon vor der richtigen Dämmerung einschaltet, ist bei
Dunkelheit die ganze Energie eines Tages schon verbraucht.
Liegt es an der Solarzelle, oder liegt es an dem IC? Eine gute
Solarzelle sollte im Leerlauf auch noch bei wenig Licht mehr als 50%
der Nennspannung bringen. Wenn sie aber durch Leckströme belastet wird,
sinkt die Spannung steiler ab. Das kann an der Solarzelle selbst liegen
oder an dem Spannungswandler-IC, das diese Spannung ja auswerten soll.
Zum Test habe ich so ein IC mit vier Beinchen aus einer anderen Platine
ausgebaut und hier eingesetzt. Beide tragen völlig unterschiedliche
Beschriftungen, haben aber die gleiche Funktion. Da hätte es ja sein
können, dass eines der ICs die Solarzelle im Leerlauf stärker belastet.
Aber leider zeigte sich keine Besserung. Damit ist klar, es liegt an
der Solarzelle. Da kann ich nichts mehr machen. Die Teile werden damit
zum Basteln freigegeben.
18.7.19:
Batterien nachladen
Kann man ganz normale Zink-Kohle-Batterien oder Alkalizellen nachladen?
Es hab in der Vergangenheit immer wieder Berichte, dass das mit
Einschränkungen geht. Meine eigenen Versuche waren durchwachsen. Zwei
Alkali-Mignonzellen habe ich mehrfach wieder geladen. Es war wichtig,
dass sie nicht völlig leer waren, dann konnte ich sie wieder etwas
auffrischen. Als dann aber einmal mitten in der Nacht eine der Zellen
mit pistolenlautem Knall geplatzt ist, habe ich die Sache aufgegeben.
Kürzlich habe ich noch mal einen Versuch mit einem
9V-Alkaliblock unternommen, der schon weit unter 5 V entladen war. Mit
einem sehr geringen Ladestrom von ca. 10 mA konnte ich sie im Laufe von
zwei Stunden wieder auf über 9 V bringen. Danach hat Batterie
aber im Leerlauf in nur einem Tag alles wieder verloren. Möglich aber,
dass das Ergebnis besser gewesen wäre, wenn die Batterie erst halb
entladen war. Die Einzelzellen solcher Batterien lassen sich leicht
trennen und irgendwo einlöten, sodass man sich beliebige Spannungen
zusammenstellen kann.
Jemand schrieb mir zu dem Thema: In billigen Solarleuchten ist oft ein
Mignon oder Lady Akku verbaut. Nach einem Jahr gibt er seinen Geist
auf. Ein Ersatzakku ist zu teuer. Ich habe nun eine einfache schon
einmal gebrauchte Primärzelle(Batterie) aus meiner Fernsteuerung
eingebaut und es geht schon den ganzen Sommer.
Das bestätigt meinen Eindruck, mit nicht ganz leeren Batterien und sehr
geringem Ladestrom kann man Erfolg haben. Allerdings vergrößert man mit
dem Aufladen die Gefahr, dass Batterien auslaufen.
Laden von Primärbatterien von René Wukasch
Mit noch gut gefüllten Alkaline-Zellen (Leerlaufspannung > 1,45V)
habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Die sind wenige Tage nach dem
Laden ausgelaufen. Bei reinen Kohle-Zink-Zellen klappte es besser.In
der DDR (80-er Jahre) gab es in der Zeitschrift "Funkamateur" eine
mehrmonatige Serie zum Laden mit überlagertem Gleichstrom. Dazu wurde
der Einweg-Gleichrichterdiode nach dem Klingeltrafo etc. einfach ein
empirisch ermittelter Widerstand parallelgeschaltet. Noch ein Widerstand
zur Ladestrombegrenzung dahinter und die Ladeschaltung war komplett. Batterien
waren damals ja eine recht teure Angelegenheit und Akkus in
Batterieform (wie sie heute sehr verbreitet sind und sogar ab und an von
Lebensmittel-Discountern angeboten werden) waren kaum verfügbar oder
unbezahlbar. Gewisse Erfolge sind erreicht worden, allerdings durften
die Zellen auch hier nicht zu tief entladen sein. Der Autor hatte das
damals bis zur Erschöpfung analysiert.
Bauvorschlag aus der Hör Zu, ca. 1980
U.Wengel
schrieb mir: Diese Kopie ist so ca.
aus den Jahren um 1980. Da zikulierte das Blatt in unserer Werkstatt. Da
waren Akkus noch teuer. Der Artikel ist aus der Fernsehzeitung
Hör Zu kopiert. Leider ist das Datum nicht angegeben.
9.7.19:
Low-Power-OPAMP MCP6004
In meinem zerlegten
Rauchmelder
habe ich ein Bauteil entdeckt, das interessant schien. Der MCP6004 ist
ein vierfacher Operationsverstärker für den Betrieb ab 1,8 V. Es gibt
ihn auch im DIP-Gehäuse bei Reichelt, und er ist nicht sehr teuer. Für
einen ersten Versuch habe den SMD-Baustein ausgelötet und auf eine
Adapterplatine gesetzt. Und für einen ersten Test habe ich einen
Sinus-Oszillator gebaut. Alles lief mit 3 V, wobei auch die Batterie
aus dem Rauchmelder stammt.
Es handelt sich um einen Wienbrückenoszillator ohne Amplitudenregelung.
Der Gedanke war, dass die Verstärkung so eingestellt wird, dass das
Signal gerade bei 0 V und 3V clippt und dadurch stabil wird. Damit
konnte ich gleich testen, ab dieser CMOS-OPV wirklich rail-to rail
arbeitet. Das hat auch tatsächlich gut funktioniert.
Mit der Pufferstufe am Ende wollte ich testen, wie der OPV mit
niederohmigen Lasen klar kommt, z.B. als Kopfhörerverstärker. Auch den
Test hat er bestanden. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich ein paar
dieser ICs mitbestellen.
5.7.19:
Standantenne für 2,4 GHz
Diese Antenne ist mir beim Aufräumen in die Hände gefallen. Ich
hatte mich gefragt, wie der innere Aufbau ist und deshalb mal
reingeschaut. Der Aufbau ähnelt einem Dipol aus zwei Rohren, wobei der
Kabel durch das untere Rohr geführt ist. Die Gesamtlänge beträgt ca. 5
cm. Die relativ dicken Rohre sorgen für eine größere Bandbreite. Meine
Vermutung ist, dass die Antenne mal für WLAN auf 2,4 GHz eingesetzt
wurde. Die Wellenlänge ist dann 12,5 cm, und der Dipol müsste
theoretisch ca. 6 cm lang sein. Aber durch die dicken Strahler und die
Kapazität zum innen liegenden Koaxkabel müsste sich die Resonanz etwas
nach unten verschieben, sodass de Dipol etwas kürzer sein darf.
2.7.19:
AVR Studio 4
Jetzt
war es mal wieder so weit, neuer Rechner, neue Software. Auf der Suche nach dem
AVR Studio 4 bin ich auf diese Seite bei Microchip gestoßen, die ja inzwischen
Atmel gekauft haben:
https://www.microchip.com/mplab/avr-support/avr-and-sam-downloads-archive
Hier findet man schön vereint alle alten und neuen Versionen. Die neueren
Versionen (Atmel-Studio) enthalten auch die 32-Bit ARM-Familie und sind mir zu
groß und zu umständlich. Jetzt habe ich das AVR Studio 4.18 unter Win10 installiert.
Alles läuft wie gewohnt, auch mein gern eingesetztes STK500. Und sogar eine
RS232-Schnittstelle besitzt der neue PC, sodass der Brenner direkt an COM
arbeiten darf.