Elektronik-Labor Notizen Projekte Labortagebuch
30.8.21: Wassergekühlte Elektronik
Ein defekter Durchlauferhitzer mit 21 KW wurde zerlegt. Mich hat die
Elektronik interessiert. Wie steuert man 21 kW am Drehstromnetz?
Gefunden habe ich sieben Triacs BTA28 im TO220-Gehäuse, von denen dann
jeder 17 A bei 400 V schalten können muss. Vergleichbare Datenblätter
habe ich nur zum BTA24 gefunden. Er schafft 25 A bei 600 V.
Bei Volllast schätze ich die Verluste in den Triacs auf über 100 W. Die
Wärme muss irgendwie abgeführt werden. Und die Lösung finde ich genial:
Der kalte Wasserzulauf kühlt die Triacs. Damit wird die Verlustwärme
zugleich nutzbringend eingesetzt und heizt das kalte Wasser etwas vor.
Zuerst habe ich mich gewundert, dass scheinbar alle TRIACs leitend am
Wasserrohr liegen. Aber tatsächlich hat das Gehäuse TO220AB eine
Isolierung aller Anschlüsse vom Kühlblech.
Auch sonst hat die Steuereinheit einiges zu bieten. Wann bekommt man
schon mal einen Trafo für 400 V! Und es gibt sieben
Triac-Optokoppler BRT22H8, die immer im Nulldurchgang schalten und bis
zu 300 mA schaffen. Jeder Optokoppler steuert seinen eigenen
Leistungs-Triac. Die Platine lege ich erst mal zur Seite. Man kann
damit sieben unabhängige Netz-Verbraucher schalten.
18.8.21: Elektroinstallation und Elektronik
Große Baustelle in einem alten Haus, der Elektriker musste ein paar neue
Leitungen legen. Das gab es schon drei Leitungen, aber es war überhaupt nicht
klar, wo sie anfangen und enden. Ich habe mich an der Suche beteiligt und dazu
meinen Elektrosmog-Detektor eingesetzt. Über das E-Feld konnte ich erkennen,
welches Kabel Spannung hat und wo Kabel unter dem Putz verlaufen. So wurde am
Ende eine Verteilerdose an unerwarteter Stelle gefunden. Glück gehabt, so
musste nicht übermäßig viel aufgeklopft werden.
An einer anderen Stelle konnte man alle drei Kabel sehen, die aber dann wieder in der Wand
verschwanden. Aber welches von drei Kabeln endet wo? Dazu hatte ich einen
anderen Trick bereit: Ich steche eine Stecknadel tief in das Kabel und treffe
auf irgendeine der Adern. Dann mit Krokokabeln bis zum feien Ende
verlängert, und da wird auf Durchgang gemessen. "Den muss ich mir
merken!", meinte der Elektriker. Die angestochene Stelle gehörte zu einem
Kabel, das nicht mehr gebraucht wurde. So war die Zuordnung klar. Am Ende konnten
zwei vorhandene Kabel anders eingesetzt werden.
9.8.21:
Debuggen mit CW
Ein Software-Projekt mit dem Nuvoton 8051-kompatiblen N76E003 brauchte
dringend eine Ausgabe für die Fehlersuche. Die serielle Schnittstelle
konnte ich nicht verwenden, weil schon alle Timer und alle Ports im
Einsatz waren. Aber es gab eine Tonausgabe, die für den guten alten
Morsecode verwendet werden konnte. In cwb übergibt man eine Zahl, mit
cw() ruft man dann die Ausgabe auf. Ursprünglich hatte ich nur eine
Byte-Ausgabe geplant (daher das b in cwb), aber dann wurde es eine
Ausgabe bis 999. Die akustische Ausgabe verwendet Ziffern im
abgekürzten Morsecode. Die Ziffern von 1 bis 5 bestehen aus einem bis
fünf Punkten, die Ziffern von 6 bis 0 aus einem bis fünf Strichen. Am
Ende konnte das Programm damit korrigiert werden, indem der Inhalt
einer Variablen in unterschiedlichen Situationen abgehört wurde. Dank an Samuel Morse!
unsigned int cwb;
void delay(void)
{
int i,j;
for(i=0;i<0xA0;i++)
for(j=0;j<0xff;j++);
}
void cw (void)
{
unsigned int d,n,i;
for(n=0; n<3; n++){
d = cwb/100; //linkes Digit
cwb = cwb % 100;
cwb = cwb * 10; //eine Stelle nach links
if (d==0) d=10;
if (d<6){
for(i=0;i<d;i++){ //Punkte
P04=1;
delay();
P04=0;
delay();
}
}
if (d>5){
d=d-5;
for(i=0;i<d;i++){ //Striche
P04=1;
delay(); delay(); delay();
P04=0;
delay();
}
}
delay(); delay();
}
}
// cwb =u2; cw();
4.8.21:
Elektronenstrahl-Rückkopplung
Drei Transistoren können eine Spannungsverstärkung bis 120 dB
erreichen. Das hat auch eine Simulation mit LTSpice gezeigt. Für die
Simulation musste die Eingangsspannung auf 1 µV heruntergedrückt
werden, um den Verstärker nicht zu übersteuern. Beim realen Aufbau hat
sich die Stabilität als schwierig erwiesen. Erfolg brachte ein
kompakter und mechanisch stabiler Aufbau auf einem GND-Blech.
Was die Simulation nicht zeigte, war am realen Aufbau zu sehen: Die
Verstärkung ist so groß, dass das Eigenrauschen des ersten Transistors
bis auf 1 V verstärkt wird. In der Nähe elektrischer Leitungen
erscheinen ein deutliches Brummen oder auch andere Signale. Deshalb
wurde diese Schaltung auch im
HF-Schnüffler Tapir von Elektor verwendet.
Bei der Untersuchung mit den Oszi habe ich ganz zufällig diesen Effekt
entdeckt: Wenn ich den Eingang nahe an die Kathodenstrahlröhre halte,
kommt es zu einer Rückkopplung mit deutlichen Eigenschwingungen.
Offensichtlich wird das elektrische Feld des Elektronenstrahls
empfangen. Um den Effekt räumlich einzugrenzen, habe ich ein Stück
Koaxkabel angelötet. Man kann nun durch Annäherung die Stelle
bestimmen, an der das Eigenrauschen durch die Schwingungen mit ca. 10
kHz überlagert wird.
2.8.21:
LED-Lampe gedimmt
Eine LED-Deckenleuchte mit ca. 9 W war für den Einsatzort viel zu hell, sodass
eine Stromregelung nötig wurde. Intern gibt es ein geschlossenes Netzteil mit
24 V. Irgendeine Art von Vorwiderstand, am besten als Power-Poti wurde gesucht.
Ich habe mich für einen vorhandenen Power-FET entschieden, weil er leistungslos
gesteuert werden kann. Es reicht ein hochohmiges Poti mit 2,2 MOhm, das selbst
nicht warm wird. Das Poti ist als Spannungsteiler zwischen Source und Drain
geschaltet, mit dem Schleifer am Gate. Man kann nun zwischen ganz aus und fast
voller Helligkeit einstellen. Ganz aufgedreht gehen allerdings immer noch je
nach FET etwa 2 V bis 3 V verloren. In diesem Fall war das aber immer noch zu
hell, sodass der Einstellbereich gut passte.