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27.10.17:
Ein JFET als NF-Schalter
Michael schrieb mir: In einem Gitarrenverstärker wurden JFETs als Schalter im
Signalweg verwendet. Bei dem Gerät treten gelegentlich Schaltfehler auf: nach dem
Umschalten zerrt das Signal für einige Zeit bis zur Unkenntlichkeit; das
ist nicht für jede Musikrichtung geeignet. Dieser Fehler scheint aber
nicht an der übrigen Schaltung (u.a. mit einer Röhrenstufe bestückt) zu
liegen, auch wenn eine kontrollierte Verzerrung des Signals der
eigentlich Zweck der Sache ist, denn er tritt ausschließlich nach einem
Umschaltvorgang auf. Bei reiner Mechanik hätte ich den Schalter im
Verdacht (ein Trittschalter), aber dieser liegt ja gar nicht im
Signalweg. Bin etwas ratlos. Auf Verdacht fünf FETS aus der engen
Platine auszulöten und zu ersetzen, scheint mir auch keine wirklich
elegante Lösung.
Meine Einschätzung dazu: Ein JFET als Schalter ist fast ideal. Wird
auch im HF-Bereich gemacht, wo es auf geringste
Intermodulation ankommt. Aber da ist ein großer Fehler
im Design. Man darf nicht eine Diode einfach so in Reihe
zum Gate setzen. Dann ist nämlich die Spannung am Gate
unbestimmt.
Wenn im Moment der Umschaltung gerade eine große
negative Halbwelle anliegt, bleibt der FET halb an, dann
gibt es solche Verzerrungen.
Meistens
funktioniert es gerade so, weil die Kapazität der Diode größer ist als
die des FET-Gates. Der Sinn sollte wohl sein, dass es nie eine positive
Spannung am Gate geben kann, aber beim Abschalten eine negative. Der
FET hat ca. 100 Ohm wenn das Gate 0 V gegen Source hat. ab ca. -3V ist
der FET voll gesperrt. Wenn die Diode sperrt, ist die
Gate-Spannung aber unbestimmt. Man müsste Widerstände nachrüsten, z.B.
10 M gegen Source. Allerdings gelangt dann die Steuerspannung
teilweise in den Signalweg, es kann einen Umschalt-Knack geben. Der ist
allerdings leise und dumpf, weil die Flanke mit 470 k und 100 nF
gefiltert wird.
Wenn
man stattdessen den Widerstand gegen GND legt, gibt es keinen Plop.
Allerdings darf dann die geschaltete Signalspannung dann nicht sehr
groß werden, damit der FET voll an bleibt. Das ist also eine
Zwickmühle. Eine bessere Lösung bringen Analogschalter wie der CD4016,
da sind jeweils zwei FETs drin.
23.10.17:
Fehlersuche mit dem Oszilloskop
Bei einem Gewitterwarner war ein
seltsamer Fehler aufgetreten. Beim Einschalten blieb die grüne LED beliebig
lange an, was normalerweise bedeutet, dass die Betriebsspannung zu gering ist.
Also wo liegt der Fehler?
Bei der Fehlersuche verwende ich meist das Oszilloskop und schaue mir einfach
alle Signale an, auch die Betriebsspannung und andere konstante Spannungen
in der Schaltung. In diesem Fall wird die Betriebsspannung für den
AM-Empfänger aus einem PWM-Signal erzeugt. Je höher die Spannung, desto höher die
Verstärkung und das Grundrauschen. Der Controller soll dann die Spannung an
einen kritischen Punkt hochfahren.
All das lässt sich leicht überprüfen. PWM-Signal ok, Glättung an C3 ok,
Rauschen am Kollektor von T1 steigt wie gewünscht an und geht sogar bis in die
Übersteuerung. Da sollte doch der Controller erkennen, dass es genug ist und
die Spannung nicht weiter erhöhen. Beim Messen habe ich auch den Pin 18 am
Controller angetippt. In dem Moment ging die grüne LED aus. Aber das
Rauschsignal war irgendwie unzuverlässig. Die Verbindung hatte einen
Wackelkontakt. Ein Lötfehler? Tatsächlich, die Verbindung besteht nur, solange
ich den Pin mit der Lötspitze herunterdrücke. Kurzer Test, der Pin lässt sich
problemlos hochbiegen. Die ganze Fehlersuche hat nur eine Minute gedauert. Das
Prinzip hat sich schon oft bewährt, nicht lange überlegen, einfach überall
mal kurz messen.
Ein
genauer Blick macht deutlich, dass auch der Pin17 nicht gut gelötet ist. Die
ganze Pin-Reihe liegt nicht voll auf, so wie die andere Seite. Seltsam, sowas
passiert normalerweise bei SMD nicht. Auf jeden Fall bin ich erleichtert, es
ist kein Fehler in der Serie, sondern nur ein Einzelfehler. Aus irgendeinem Grund
wurde diese Stelle der Platine offensichtlich beim Löten zu wenig erhitzt oder
das IC schräg aufgesetzt.
19.10.17:
Ein Fledermausdetektor zum SteckenDie
ersten Prototyp-Platinen für einen veränderten Franzis-Fledermausdetektor sind
angekommen. Das Ziel der Neukonstruktion ist eine Version, die man ohne
Löten zusammenbauen kann. Alles ist nun SMD, die Potis sind dann schon
eingelötet, und alle externen Anschlüsse haben Stecker. Damit
wird der Bausatz auch für Naturfreunde ohne Lötkolben interessant. Die
alte Version wird es parallel geben, denn viele wollen mehr selbst
bauen.
Wie
immer hatte ich gehofft, dass beim ersten Prototyp schon alles stimmt.
Es funktioniert auch schon. Aber wie das so geht, einige kleine Fehler
sind doch noch drin. Die Potis und zwei Stecker müssen umgepolt werden,
damit am Ende alles so funktioniert wie gewohnt.
16.10.17:
Pinheader trennen
Oft brauche
ich sechspolige Pinheader, z.B. für einen ISP-Anschluss. Meist liegt irgendwo
eine längere Leiste herum von der ich die passende Länge abschneiden kann. Wenn
ich das aber auf die Schnelle mit der Zange versuche, gibt es meistens Bruch.
Deshalb verwende ich gern eine andere Methode: Eine Cutter-Klinge wird mit
dem Lötkolben erwärmt und schneidet dann den Pinheader weich und sauber ab.
Die Edelstahlklinge muss an einer Stelle abgekratzt und verzinnt werden, damit
von da aus genügend Wärme übertragen werden kann. Edelstahl bildet an der
Oberfläche eine Chrom-Oxidschicht, die das Rosten verhindert, aber auch das
Löten. Aber frisch abgekratzt bekommt man eine Lötverbindung. An der Stelle
bildet sich kein neues Oxid mehr. So hat man den richtigen Ansatzpunkt für die
Erwärmung der Klinge. Es dauert dann nur ein paar Sekunden, bis ein Pinheader
durchtrennt ist.
Ein Tipp von Dieter Drewanz
Für
solche Trennarbeiten geht auch eine Laubsäge mit einem dünnen
Sägeblatt, sofern vorhanden. Von allen Seiten angesägt, lassen sich die
Pins meistens auch gut trennen.
9.10.17:
Ein Pulsmessgerät intern
Ein
defektes Pulsmessgerät durfte seziert werden. Ich wollte immer schon
mal sehen, wie diese kleinen Pumpen aussehen. Da ist sie, eine
Membranpumpe mit Einlassfilter und Absperrventil. Es gibt zwei
Ausgangsstutzen. Einer führt zu einem Magnetventil, das im aktiven
Zustand schließt und im Ruhezustand Druck ablässt. Der Motor läuft im
Normalfall mit 3 V bei etwa 300 mA, arbeitet aber schon ab 1 V. Wenn
man den Auslass der Pumpe zuhält, bleibt der Motor bei einer
Strombegrenzung auf 500 mA stehen. Interessant ist auch die Elektronik
mit einem Silizium-Drucksensor.