Elektronik-Labor Notizen Projekte Labortagebuch
19.11.14:
Li-Akku zerstörtMan
soll niemals einen Li-Akku ohne Schutzschaltung einsetzen! Mit etwas
schlechtem Gewissen habe ich es aber doch gemacht und wurde prompt an
die Gefahren erinnert. Könnte sein, dass ich den Schaden mit
einem spitzen Draht unter einer Platine verursacht habe, der sich durch
die Isolierung gebohrt hat, kann auch ein schnöder Kurzschluss gewesen
sein. Plötzlich gab es jedenfalls eine kleine Rauchwolke und knisternde
Geräusche. Der ganze Akku wurde sehr warm.
Alarmiert durch
ähnliche Berichte (Der neue Boing Dreamliner leidet unter brennenden
Li-Akkus, Handys schmoren in der Hosentasche, und Elektroautos
schrecken die Feuerwehr) habe ich den Akku sofort in ein feuerfestes
Gefäß verfrachtet und auf den Balkon verbannt. (Dietrich Drahtlos
sagt dazu: Sieht am Morgen noch alles sicher aus, brennt am Abend das
ganze Haus) Am nächsten Tag war dann alles kalt und vollständig
entladen. Noch mal Glück gehabt...
Nachtrag
von Rainer R.: Meinem Sohn ist auch mal ein Li beim Laden
explodiert. Auf dem Schreibtisch hat es richtig gebrannt.
Glücklicherweise waren wir im Nebenzimmer und haben den Knall gehört.
12.11.14:
LED-Kerze mit unbekanntem MikrocontrollerDiese
defekte LED-Kerze durfte ich analysieren. Da gibt einen einen mir
unbekannten Mikrocontroller (Pin1 an GND, Pin8 an VCC, was kann das
sein?). Er erzeigt ein PWM-Signal für das Flackern der LED und
funktioniert noch einwandfrei. Außerdem gibt es einen IR-Empfänger.
Aber die zugehörige Fernbedienung habe ich nicht und kann daher nicht
sagen, was die Funktion ist. Und was macht man jetzt damit, wenn eine
Flackerkerze gerade nicht gebraucht wird? Batteriefach,
Schiebeschalter, IR-Empfänger, ich finde, da muss ein Sparrow drauf!
Nachtrag:
Heinz D schrieb: Ich habe in einer primitiv-IR-Fernbedienung den
HS95104 gefunden. Es könnte das Gegenstück zur Led-Kerze sein. Der Das
Datenblatt erwähnt einen internen Oszillator mit 455 kHz und eine
IR-Frequenz von 38 kHz.
Inzwischen konnte ich mir die
originale Fernbedienung leihen. Sie hat nur zwei Tasten, An und
Aus. 38 kHz kann ich bestätigen. Aber die Impulsfolge ist anders als
beim HS95104. Mit dem Digitaloszi kann ich alles genau untersuchen. Ein
Nachprogrammieren z.B. mit Bascom erscheint möglich. (siehe 18.11.14: Sparrow:
IR-Fernbedienung) Das Bild zeigt die
Signale am Ausgang des IR-Empfängers.
6.11.14:
LED-StroboskopDie
kleine DC-Motor aus einigen Franzis-Lernpaketen ist extrem sparsam und kann
sogar direkt an einem Port eine Mikrocontrollers betreiben werden. Erst
kürzlich habe ich ihn für einen
Mini-Roboter mit einem Tiny13 eingesetzt.
Jetzt kam die Frage nach den technischen Daten auf. Leider kenne ich nur wenige
Angaben des Herstellers, z.B. dass der Motor für 3 V geeignet ist und bis 9 V
verwendet werden darf. Gleichstromwiderstand (60 Ohm) und Leerlaufstrom (10 mA)
sind leicht zu bestimmen. Aber was ist mit der Drehzahl?
Ein Stroboskop muss her! Fest eingestellte 50 Hz würden schon reichen. Ein
Trafo mit Vorwiderstand und LED wäre gut, aber der passende Tarfo war gerade
nicht in Reichweite. Dann kam die Idee: Der Komponententester an meinem Oszi
Hameg HM 203 arbeitet ja mit 50 Hz. Ein Widerstand ist schon drin, also einfach
die
superhelle grüne LED dran, fertig. Die LED flackert dann mit 50 Hz. Auf die Achse des Motors wurde ein
winziges Papierstückchen geklebt, und dann die Spannung erhöht, bis es still zu
stehen scheint. Ergebnis: Genau bei 5,4 V hat der Motor eine Drehzahl von 50 Hz
bzw. 3000 U/min. Hier die übrigen ermittelten technische Daten im
Überblick:
DC-Widerstand im Stand 60 Ohm
Anlaufspannung 0,6 V
Leerlaufstrom 10 mA bei
1...5 V
Nennspannung 3 V
Maximale Spannung 9 V
Drehzahl 3000 U/min
bei 5,4 V