Elektronik-Labor Notizen Projekte Labortagebuch
20.11.18:
EMI Suppression FilterBei
Reichelt habe ich einige Filter-Drosseln BLM21AG 601 bestellt,
EMI Suppression Filter, SMD0805, 600 Ohm bei 100 MHz. Die
Teile sehen aus wie SMD-Kondensatoren, bestehen aber aus schwarzem
Ferrit. Eines habe ich mit der Zange zerbrochen. Im Ferrit sieht man
eine eingebettete Spule mit wenigen Windungen.
Die Drossel
soll eine Impedanz von 600 Ohm bei 100 MHz haben. Daraus ergibt sich eine Induktivität von ca. 1,3 µH. In Reihe zu einer
Impedanz von 50 Ohm müsste man eine Abschwächung von etwas über 20
dB erreichen. Allerdings hängt das auch vom Aufbau und seinen
Streukapazitäten ab. Für einen einfachen Versuch habe ich das Elektor
SDR-Shield als Rechteckgenerator mit 1 MHz eingestellt und mit 50 Ohm
abgeschlossen.
Das
Oszilloskop zeigt ein Rechtecksignal. Wenn ich nun die Filterdrossel
einfüge, werden die Flanken abgerundet, wie man es für eine
Induktivität erwartet.
Wenn
ich das Signal mit einem Spektrum-Analyzer untersuche, sehe ich wie
erwartet Oberwellen bei 3, 5, 7, 9 MHz usw., hier gemessen bis 50 MHz
Die
Messung mit der Drossel zeigt, dass die Grundfrequenz 1 MHz ungedämpft
durchkommt. Mit der Frequenz steigt die Dämpfung, bis etwa -12 dB bei
50 MHz. Die Messung zeigt zusätzlich Störsignale, die vielleicht vom
Arduino stammen. Auch sie werden entsprechend ihrer Frequenz gedämpft.
15.11.18:
LED-FilamenteEine
defekte LED-Filament-Lampe funktionierte zwar noch teilweise, ging nach
kurzer Zeit aber in einen blinkenden Betrieb über. Deshalb musste sie
seziert werden. Beim Öffnen des Glaskolbens ging einer der vier
Streifen kaputt. Einer wurde ausgebaut und mit hoher Spannung aber sehr
geringem Strom in der Größenordnung 1 µA betrieben. Dabei gelang es,
die einzelnen LEDs zu sehen.
Es
sind genau 50 LEDs auf einem dünnen Glasträger, gekapselt in der der
weichen, gummiartigen Leuchtschicht. 50 x 3 V = 150 V, davon zwei
Streifen in Reihe brauchen eine Betriebsspannung von 300 V. Für die
Stromversorgung reicht deshalb im Prinzip ein Gleichrichter. Manche
LED-Leuchtmittel arbeiten sogar ohne Siebkondensator, weshalb sie
relativ stark flackern.
Eine
andere Methode, die einzelnen LEDs sichtbar zu machen: Eine blaue
LED-Lampe strahlt die Leuchtschicht an, sodass die Leuchtfarbe
fluoresziert. Auf der Glasseite sieht man dann den Schatten der
LEDs. Sie sind allerdings so klein, dass ich sie nicht isolieren
kann, wenn ich die Leuchtschicht entferne. Sie werden nämlich mit der
Leuchtfarbe abgezogen und sind nicht wie vermutet fest auf dem Glas
verbunden.
Zu
meiner Überraschung fand sich im Lampenfuß neben dem Gleichrichter auch
noch ein Elko und zusätzlich eine Baustein mit der Bezeichnung
SM2082G. Das Datenblatt war schnell gefunden. Es handelt sich um
eine einstellbare Konstantstromquelle. Das Datenblatt zeigt auch eine
typische Anwendungsschaltung.
Also
war dies eine flackerfreie LED-Lampe. Bis auf die Blinkerei, aber
dahinter vermutete ich eine defekte LED. Aber Moment mal, wenn da zwei
Streifen parallel lagen, hätten ja nicht alle Streifen blinken dürfen.
Also vermutlich doch ein Fehler auf der Platine.
5.11.18:
Das Zählrohr
SBM-21 von Leander Hackmann
Das gesamte Zählrohr ist nur 2,1cm
groß.
Auf YouTube bin
ich auf ein winziges Zählrohr gestoßen: Das SBM-21. Mit einer Länge von 21mm
und einem Durchmesser von 6mm ist es ein echter Winzling.
Über E-Bay
konnte ich ein ungebrauchtes Exemplar aus Russland für knappe 17€ ergattern.
Natürlich wurde der Brief vom Zoll geöffnet, sodass der Versand knappe 10 Tage
in Anspruch nahm. Als der Brief endlich da war, wurde natürlich sofort getestet:
Funktioniert tadellos.
Trotz der
kleinen Größe ist das Zählrohr ziemlich empfindlich für Gamma- und
Beta-Strahlung. Es hat eine Nullrate von 1-2 Impulsen pro Minute (CPM). Im
Datenblatt werden 6,5 – 9,5 Impulse pro Sekunde für 1 uR/s angegeben.
Mit etwas
Umformen lässt sich der Umrechnungsfaktor bestimmen:
Bei
durchschnittlich 8 (imp/s)/(uR/s) kommt man zum Ergebnis, dass 1 CPM der Strahlungsintensität
von 0,075 uSv/h (= 7,5 uR/h) entspricht.
Mit solch
einem kleinen Zählrohr könnte man ein kleines Dosimeter für die Hosentasche
bauen.