Der Elektrosmog-Detektor
Messungen und Experimente
Siehe auch:
E/M-Felder und Wellen
Tipps und Tricks zum Elektrosmog-Detektor
Für die eigentlichen Messungen ist es praktisch wenn die
elektrische Antenne innerhalb des Geräts liegt. Kürzen Sie die Antenne auf eine
Länge von 30 cm und formen Sie eine Schlaufe, die gerade in das Gehäuse passt.
Die gesamte Vorderseite des Geräts bildet damit eine elektrische Antenne, wobei
die elektrischen Wechselfelder durch das Gehäuse dringen. Die Spule der
magnetischen Antenne soll in einem Winkel von 45 Grad schräg gebogen werden,
sodass sie gerade in das Gehäuse passt.
Elektrische Felder
Suchen Sie nach elektrischen Wechselfeldern mit der
Netzfrequenz 50 Hz. Der Einstellregler muss dazu am linken Anschlag stehen.
Nähern Sie das Gerät einem Elektrokabel. Sie hören ein Brummen und ab einer
gewissen Distanz beginnen auch die LEDs zu leuchten.
- Gehen Sie durch die Wohnung und untersuchen Sie, wo die stärksten
elektrischen Felder auftreten. Versuchen Sie feldfreie Orte zu finden.
- Testen Sie auch die elektrischen Felder an Wänden, um Kabel unter dem
Putz aufzuspüren.
- Testen Sie elektrischen Leitungen mit ein- und ausgeschalteten Lampen. Am
Kabel einer Lampe kann sich im ausgeschalteten Zustand je nach Richtung des
Steckers ein stärkeres oder schwächeres elektrisches Feld zeigen. Drehen Sie
den Stecker zum Test einmal um.
- Untersuchen Sie elektrische Felder nahe an elektrischen Geräten. Das
Ergebnis hängt stark davon ab, ob ein Gerät elektrisch abgeschirmt ist, also
ein geerdetes Metallgehäuse besitzt. Dies ist bei den meisten PCs der Fall,
nicht aber bei Geräten wie Kaffeemaschinen oder Radios.
- Testen Sie das elektrische Feld in der Nähe einer Leuchtstofflampe. Sie
erzeugt impulsartige Feldänderungen bei jeder Halbwelle der
50-Hz-Wechselspanung. Diese Signale können noch in größerer Entfernung gehört
werden als das elektrische Feld einer Glühlampe.
- Ein Mikrowellenherd, eine Waschmaschine oder ein Elektroherd sollte im
ausgeschalteten Zustand kein elektrisches Feld zeigen, sofern das Gehäuse ordnungsgemäß
mit dem Schutzleiter verbunden ist. Ihr Gerät kann helfen, Fehler im
Zusammenhang mit der elektrischen Sicherheit aufzuspüren.
- In vielen Fällen hören Sie einfach das schon bekannte 50-Hz-Brummen. In
anderen Fällen mischen sich aber noch andere Töne dazu. Sie hören dann ein
Rauschen, Pfeifen oder Knattern. Meist geht es dabei um Geräte mit
Schaltnetzteilen, die höhere Frequenzen erzeugen. Um solche Signale genauer zu
untersuchen, muss das Poti etwas nach rechts gedreht werden.
- Kleine elektrische Geräte mit LCD-Anzeigen erzeugen fast immer auch
elektrische Wechselfelder. Testen Sie Taschenrechner, digitale Thermometer und
andere Kleingeräte. Jedes hat seinen eigenen Kang. Ihr Elektrosmog-Detektor
kann daher auch zur Fehlersuche eingesetzt werden.
E-Felder höherer
Frequenz
Der Antenneneingang des Geräts eignet sich zum Empfang
niedriger Frequenzen, wenn das Poti am Linksanschlag steht. Drehen Sie etwas
weiter nach rechts, werden die 50-Hz-Brummsignale allmählich leiser, nicht aber
die Signale mit höherem Frequenzanteil. Die elektrische Antenne ist zwar auch
bei Linksanschlag empfindlich für hohe Frequenzen, diese Signale werden aber
oft durch die wesentlich stärkeren 50-Hz-Fleder übertönt. Indem Sie diese
ausblenden können Sie Signale hoher Frequenz ungestört genauer untersuchen.
- Suchen Sie nach Schaltnetzteilen. Allgemein sind die meisten neueren
Steckernetzteile und Ladegeräte Schaltnetzteile. Intern erzeugen
Leistungstransistoren eine höhere Frequenz, meist über 20 kHz, die mit einem
kleineren Transformator mit einem besseren Wirkungsgrad übertragen wird. Jedes
Gerät erzeugt dabei als unerwünschtes Nebenprodukt auch elektromagnetische
Wechselfelder, die sich ganz unterschiedlich anhören können. Sie hören ein
Pfeifen, Schnarren, Brummen oder Knattern, das sich in vielen Fällen mit dem Belastungszustand
ändert. In einigen Fällen sind diese Wechselfelder auch die Ursache von
Funkstörungen in Radiogeräten oder Amateurfunkempfängern.
- Suchen sie nach Geräten im Standby-Betrieb. Viele Geräte erzeugen auch
dann noch hochfrequente Wechselfelder, wenn sie nicht in Betrieb sind. Das bedeutet
einerseits, dass auch im ausgeschalteten Zustand noch ein geringer
Energieverbrauch vorliegt und andererseits, dass unnötige Wechselfelder erzeugt
werden, die teilweise darüber hinaus auch noch Funkstörungen verursachen
können. Teilweise ist der Standbybetrieb unvermeidlich, weil ein Gerät mit
einer Fernbedienung eingeschaltet werden soll. In anderen Fällen können Sie
etwas dagegen tun, indem Sie nicht verwendete Geräte vom Netz trennen.
- Untersuchen Sie die Abstrahlungen von Energiesparlampen. In den meisten
Fällen entstehen starke Signale, weil intern Frequenzen um 40 kHz verwendet
werden. Einige Lampen sind schlecht entstört und verursachen gleichzeitig
Funkstörungen, die sich hauptsächlich im Mittelwellenbereich auswirken.
- Testen Sie die HF-Signale schnurloser Telefone. Im aktiven Zustand hören
Sie meist ein Knattern, das auf die impulsartigen Datenpakete der digitalen
Übertragung zurückgeht. Wird ein Gerät angerufen, antwortet es zunächst mit
voller Sendeleistung. Sobald eine Verbindung aufgebaut ist, reduziert sich die
Sendeleistung auf das erforderliche Niveau, sodass die Signale schwächer
werden.
- Untersuchen Sie elektrische Wechselfelder an Fernsehern und Flachbildschirmen.
Oft finden Sie unterschiedliche Klänge an unterschiedlichen Stellen. In einigen
Fällen sind die Geräusche vom gerade dargestellten Bildinhalt abhängig. So kann
man sich vorstellen, dass Geheimdienste versuchen, aus den abgestrahlten
Feldern Inhalte zu rekonstruieren.
- Halten Sie das Gerät nahe an das Touch-Feld eines Laptops. Sie hören
Signale, die sich beim Berühren mit dem Finger ändern. Hier werden elektrische
Felder mit Absicht verwendet um die Position eines Fingers auszuwerten.
Magnetischer Felder
Drehen Sie das Poti ganz nach rechts. Nun ist der Verstärker
für elektrische Felder abgeschaltet und nur noch der magnetische Empfänger
aktiv. Am Umschaltpunkt hört man in jedem Fall einen Anstieg des
Grundrauschens, weil für die magnetische Antenne eine höhere Verstärkung
eingesetzt wird. Die Antenne selbst ist eine Spule mit vielen Drahtwindungen
auf einem Ferritkern. Magnetische Wechselfelder induzieren eine Spannung in der
Spule, die dann verstärkt und ausgewertet wird. Bei der magnetischen Antenne
spielt grundsätzlich die Richtung der Feldlinien eine Rolle. Wenn Sie das Gerät
im Raum drehen, finden Sie einen Winkel maximaler Signalstärke und einen Winkel
bei dem das Signal fast völlig verschwindet.
- Testen Sie alle erreichbaren Orte und Geräte in der Wohnung. Starke
50-Hz-Brummsignale treten vor allem in der Nähe von Transformatoren auf. Aber
auch in der Nähe stromduchflossener Leitungen wird ein Magnetfeld erkannt.
Schalten Sie einen Verbraucher aus, sollte das magnetische Wechselfeld
verschwinden.
- Ältere Geräte verwenden meist Netztransformatoren mit Eisenkern und sind
an ihrem starken Magnetfeld zu erkennen. Je größer ein Transformator ist, desto
weiter reicht sein Wechselfeld. Kleine Transformatoren sind meist bis zu einer
Entfernung von 10 cm zu erkennen.
- Finden Sie Geräte mit Transformatoren, die im Standby-Betrieb noch aktiv
sind. Während alte Röhrenradios ihnen Ein-Ausschalter direkt in der Netzleitung
hatten, hat man spätere Radios oft mit einem Einschalter im Sekundärkreis des
Trafos gebaut, weil damit die elektrische Sicherheit leichter zu erreichen war.
Der Nachteil ist aber, dass solche Trafos dann auch im ausgeschalteten Zustand
permanent Energie verschwenden.
- Ein Elektroherd ist zwar abgeschirmt, sodass kein elektrisches Feld
feststellbar ist, Die Heizplatten erzeugen jedoch ein magnetisches Wechselfeld,
das trotz der Abschirmung messbar ist. Sie können feststellen, welche
Heizplatte gerade eingeschaltet ist.
- Testen Sie das starke Wechselfeld eines Induktionsherds. Hier wird mit
Absicht ein extrem starkes magnetisches Wechselfeld hoher Frequenz erzeugt, das
zu einer induktiven Erwärmung im Boden eines Kochtopfs führt.
- Untersuchen Sie Geräte auf die Art des verwendeten Netzteils. Neuere
Geräte verwenden meist Schaltnetzteile, die zwar weniger Energieverluste haben,
dafür aber mehr Funkstörungen verursachen können. Der Klang solcher Geräte
unterscheiden sich deutlich vom tiefen Brummen älterer Transformatoren.
- Halogenlampen mit elektronischen Trafos arbeiten wie Schaltnetzteile mit
hohen Frequenzen. Meist liegt diese Wechselspannung direkt an den Lampen. Im
Umfeld der Zuleitungen können dann starke Magnetfelder festgestellt werden. In
vielen Fällen sind diese mit extrem starken Funkstörungen im
Mittelwellenbereich verbunden.
- Testen Sie magnetische Wechselfelder im Umfeld von Elektromoren. In
vielen Fällen kann man die Drehzahl hören, auch bei einem Motor der gerade
abgeschaltet wurde und langsam ausläuft.
- Untersuchen Sie die magnetischen Felder nahe an einem Mikrowellenherd.
Üblicherweise ist nur das Magnetfeld des großen internen Transformators
feststellbar, während die Mikrowellenstrahlung selbst gut abgeschirmt ist.
- Halten Sie das Gerät nahe an ein Quarzuhrwerk. Der eigenbaute
Schrittmotor erzeugt magnetische Wechselfelder im Sekundentakt. Falls die Uhr
ihren Dienst einstellt, können Sie hören, ob die Elektronik noch arbeitet oder
eine neue Batterie gerbraucht wird.
- Eine Infrarotfernbedienung erzeugt wegen der hohen Impulsströme der
Infrarot-Sendediode auch ein magnetisches Feld, das mit Ihrem Gerät deutlich zu
hören ist. So können Sie die Funktion einer Fernbedienung überprüfen.
Gemischter Felder- Stellen Sie das Poti in Mittelstellung, sodass gerade schon
die magnetische Antenne aktiv ist, was am stärkeren Rauschen erkennbar ist. In
diesem Bereich ist auch noch die elektrische Antenne für höhere Frequenzen
aktiv. Viele Geräte erzeugen sowohl elektrische als auch magnetische
Wechselfelder. Im Einzelfall können Sie dann durch unterschiedliche
Einstellungen herausfinden, welches Feld überwiegt.
- Untersuchen Sie eine Energiesparlampe im Betrieb. Nahe am Schraubsockel
existieren starke Magnetfelder, die von einer Spule stammen. Nahe der Glasröhre
überwiegen dagegen die elektrischen Felder.
- Ein Laptop zeigt an manchen Stellen magnetische Felder, an anderen
Stellen elektrische Felder. Sie können herausfinden, wo im Gerät sich
Schaltregler und Spulen befinden.
- Starke AM-Sender können direkt aus dem Lautsprecher hörbar werden. Sie
hören Musik oder Sprache naher Sender, wenn Sie die elektrische Antenne direkt
berühren. Suchen Sie nach der besten Einstellung des Potis.
- Beim Betätigen eines Schalters entstehen oft Knackstörungen, die den
Radioempfang stören können, die aber auch in Ihrem Elektrosmog-Detektor hörbar
werden.
- Wenn Sie selbst sich auf einem Teppich oder Kunststoffboden elektrisch
aufgeladen haben und einen leitenden Gegenstand berühren, entstehen kleinste
elektrische Entladungen, die elektromagnetische Impulse verursachen. In Ihrem
Gerät hören Sie Knackgeräusche. Das gleiche Phänomen kann beobachtet werden,
wenn Sie einen Wollpullover ausziehen oder eine Wolldecke anheben.
- Untersuchen Sie elektrische und magnetische Felder unter
Hochspannungsleitungen und in der Nähe Hochspannungstransformatoren. Diese
Felder sind meist geringer als vermutet, weil die größeren Spannungen und
Ströme durch größere Abstände ausgeglichen werden.
- Suchen Sie Orte in der freien Natur, an denen möglichst geringe
Feldstärken existieren. Lauschen Sie auf solche Signalen, die aus der Natur
stammen. Dies sind vor allem Radiowellen naher Gewitter. Manchmal hört man
pfeifende Signale mit veränderlicher Frequenz, die als Whistler bezeichnet
werden. Dabei handelt es sich um Resonanzphänomene in der Ionosphäre, die durch
weit entfernte Gewitter angeregt werden. Solche Versuche gelingen leichter,
wenn Sie die Antenne aus dem Gerät führen und lang noch oben halten. Achtung,
beenden Sie Ihre Versuche im Freien bei einem nahen Gewitter, um nicht von
einem Blitz getroffen zu werden. Die Messungen können aber in geschlossenen
Räumen weitergeführt werden.
Zusätzliche Beobachtungen, die nicht Handbuch stehen:
-
Mein Lötkolben erzeugt an der Spitze ein gut messbares magnetisches
50-Hz-Wechselfeld. Ich kann die Regelung genauer beobachten. Die
Heizung wird im Sekundentakt ein- und ausgeschaltet.
-
Die Straßenbahn fährt im Abstand von weniger als 10 m neben meinem
Labor vorbei. Die Fahrtdrähte hängen auf meiner Höhe. Mit dem
magnetischen Sensor höre ich den PWM-Fahrtregler der Straßenbahn, auch
wenn eine Bahn relativ weit entfernt ist.
- Am S-Bahnhof habe
ich untersucht, ob ich die 16-Hz-Felder des Bahnstroms nachweisen
kann. Nichts zu hören! Aber es gibt reichlich Signale höherer Frequenz,
die vermutlich von dem induktiven Kommunikationssystem zwischen Schiene
und Bahn kommen.