Berührungssensor als Spielzeug und Lehrmittel
von Klaus Leder
Aus China stammt
der Friends Connector, der von der Fun Trading GmbH in 22880 Wedel
vertrieben wird. Es handelt sich um einen Zylinder aus Plexiglas, in
dem 3 LEDs zu sehen sind. Die Zylinderenden sind mit
Aluminiumfolienstreifen beklebt. Berührt man beide Folien, ertönt ein
schauerliches Gejammer und im Takt dazu blinken die LEDs in rot, grün
und blau.
Die runde Platine mit Controller, Piezosummer, Elko 4,7 µF und 2 CR2032
Knopfzellen ist stabil hinter einem Deckel verschweißt. Auch nach dem
Absägen des Deckels kann die Platine mit den Knopfzellen nicht
herausgezogen werden, denn sie ist zusätzlich in der Röhre verschweißt.
Da ich das Spielzeug meinen beiden Enkeln schenken will, wollte ich
abwarten, bis die Knopfzellen verbraucht sind, um es dann zu zerlegen.
Der Friends Connector wird bestimmt Kindern Spaß machen und die
Schulhöfe erobern. Wenn sie mit Händen und Connector einen Kreis von
bis zu 60 bis 100 Personen bilden, ertönt Sound mit Light. Auch die
aufsichtführenden Lehrer werden staunen, wenn sie in die Kette
aufgenommen werden, unter Strom stehen und Wirkung erzielen. Das
Spielzeug zeigt einerseits die elektrische Leitfähigkeit der Haut und
andererseits, dass eine Steuerelektronik es ermöglicht, mit einer
Spannung von 3 Volt und einem Strom von einigen Millionstel Ampere ein
deutlich hör- und sichtbares Signal hervorzurufen. Der Friends
Connector ist ein Wegwerfartikel, der für einige Zeit Spaß macht und
Bildungspotential hat.
Aber auch ohne einen Controller und mit nur 3 Transistoren ist es
möglich, einen akustischen Berührungssensor mit ähnlicher
Empfindlichkeit zu bauen. Die Firma Opitec vertreibt Werkpackungen als
Lehr- und Lernmittel zur Unterstützung pädagogischer Arbeit. Vor
einigen Jahren gab es eine Werkpackung Grundversuche zur Elektronik,
bei der die Bauelemente auf Lüsterklemmstreifen geschraubt wurden.
Der Versuch 15 Die Super-Quietschbox wurde damals in einer
Elektronik-AG in der 8. Klasse eines Gymnasiums aufgebaut und
erfolgreich mit 30 Schülerinnen und Schülern auf dem Schulhof erprobt.
Der Aufbau des Multivibrators mit Verstärker auf einem
Lüsterklemmstreifen erfordert Präzision und manuelles Geschick, über
das nur wenige Schülerinnen und Schüler der Klasse 8 verfügen.
Ein einfacher Aufbau in einem passenden Pappgehäuse mit einem
Breadboard und einem Controller wäre ein lohnendes Projekt, das auch
mit anderen Sensoren (Licht, Temperatur, Schall, Feuchtigkeit)
erweitert werden könnte.