Gewitterwarner mit Erweiterungen
von Christof Proft
Nachdem
ich die Gewitterwarnerplatine provisorisch montiert und 2 Wochen
getestet habe, wollte ich diese in ein ansprechendes Gerät mit der
Möglichkeit, Blitze und Warnstufen über Schaltausgänge
weiterzuverarbeiten, integrieren.
Der Empfänger funktioniert
einwandfrei bei guter Empfindlichkeit in einem Alugehäuse, wenn die
Empfangsspule ganz aus dem Gehäuse herausschaut. Zu ihrem mechanischen
Schutz dient eine Signallampenabdeckung aus dem Surplushandel, die,
entsprechend angepasst, innen-bündig mit der Gehäuserückseite
abschließt. Dies ermöglicht die Montage der Platine unmittelbar an der
Gehäuserückseite, ohne Verlängerung der Spulenanschlüsse.
Bei
meinem Gerät ist wahlweise Betrieb über Batterien, als auch
Netzteilbetrieb über einen internen Spannungsregler mit einer
Ausgangsspannung von 3,3V möglich. Die Umschaltung erfolgt über einen
zweipoligen Umschalter mit Mittelstellung. Beim langsamen Umschalten
über die mittlere „Aus“-Stellung initialisiert sich das Gerät neu und
kompensiert so die Spannungsunterschiede zwischen Batterie und
Reglerausgang, schnelles Umschalten hingegen behält die jeweilige
Warnstufe bei möglicherweise falsch eingestellter Empfindlichkeit bei.
Der
verwendete Spannungsregler LP 2950 ACZ3,3 arbeitet bei der geringen
Stromaufnahme des Gerätes sicher in einem Eingangsspannungsbereich von
5 V bis 30 V, womit sich der Gewitterwarner aus den gängigsten
Bordnetzen speisen läßst. Ein weiterer diodenentkoppelter DC-Eingang in
der Schnittstellenbuchse ermöglicht die direkte Speisung aus einem
Raspberry Pi, Arduino oder einer Relaisplatine über das
Schnittstellenkabel .
Mit zwei weiteren Schaltern auf der
Frontplatte läßt sich der Lautsprecher (dynamischer Lautsprecher aus
altem ELSA-Modem) ein- und ausschalten, sowie der Speicher- oder
der empfindliche Modus aktivieren.
Eine
grüne Netzkontroll-LED leuchtet nur bei Netzspeisung, für die
Blitzanzeige und die Warnstufen habe ich LED in den Farben weiß / gelb
/ orange / rot eingebaut.
An
der 6-poligen DIN-Buchse auf der Rückseite liegen die Schaltsignale der
drei Warnstufen und das Blitzsignal als Open-Collector-Ausgänge an,
damit lassen sich externe Geräte wie Raspberry Pi mit PiFace, Arduino
oder eine Relaisplatine direkt ansteuern.
Letztere
Möglichkeit war für mich der Grund, hier nicht, wie ursprünglich
geplant, die beiden Ausgänge mit der binär codierten Warnstufe zu
verwenden. Dies erklärt den Drahtverhau und die etwas längeren
Leitungswege im Gerät.
Der
Spannungsregler und die Schalttransistoren sind auf einer
Lochrasterplatine montiert, die gemeinsam mit der Gewitterwarnerplatine
auf einer gemeinsamen gelochten Trägerplatte verschraubt sind, die auch
den Lautsprecher mechanisch festklemmt.
Erfahrungen im Betrieb
Bei
der beschriebenen Montageweise der Empfangsspule gibt es keinen
Empfindlichkeitsverlust, das Gerät warnt zuverlässig und der nach unten
abstrahlende Lautsprecher „piept“ ausreichend laut. Es wäre aber
wünschenswert, diesen wahlweise nur bei Warnstufen einzuschalten, wie
auf der Gewitterwarner-Projektseite beschrieben.
Bei
Netzbetrieb koppeln Störungen über die Anschlussleitung ein. Dies ist
im freistehenden Einfamilienhaus kein Problem, in meiner Wohnlage im
Mehrfamilienhaus in dichter Innenstadtbebauung führt dies jedoch zu
Fehlalarmen, vermutlich verursacht durch schlecht entstörte Geräte oder
Schweißarbeiten in der Nachbarschaft. Bei Batteriebetrieb treten diese
nicht mehr auf, sobald das Kabel zum Netzteil entfernt ist.
Es
wäre zu prüfen, ob die Verlegung der Platine mit der Empfangsspule an
die Vorderseite des Gehäuses und die zusätzliche Filterung des
Stromversorgungseinganges Abhilfe schafft.
Bei entsprechend
platzsparender Anordnung aller Baugruppen ließe sich eine kleine
Relaisplatine für 5V direkt integrieren, wenn man auf die
Batteriespeisung verzichtet oder mit höherer Spannung arbeitet.
Überlegenswert wäre auch ein Betrieb mit gepufferten Batterien.
Bei
den LED ließen sich die beschriebenen 12 V – LED mit integriertem
Vorwiderstand oder Low-Current-LED einbauen, um insbesondere im
Batteriebetrieb Strom zu sparen.
Ich denke, während der Wintermonate wird ein zweites Gerät entstehen. Es hat Spaß gemacht!