Das KW-Loop-Audion bis 20 MHz
Es gibt viele Gründe eine magnetische Loop-Antenne
einzusetzen, Ein Grund ist die gringere Antennengröße, ein anderer ist
der bessere Störabstand im Vergleich zu einer Drahtantenne. Hier
wird die Drahtschleife zugleich als der eigentliche Schwingkreis
eingesetzt. Das bewirkt zum einen, dass sich der Frequenzbereich
verschiebt, zum anderen erreicht man damit eine große Empfindlichkeit.
Mit einem 2 m langen Draht arbeitet das Franzis-Kurzwellenradio im
Bereich 7 MHz bis 20 MHz. Ganz grob kann man sagen, die Frequenzen auf
der Skala werden verdoppelt.
Die
Enden des Antennendrahtes wurden direkt an den Drehko gelötet. Damit
wird die Loop zum eigentlichen Schwingkreis des Empfängers, weil die
eingebaute Spule mit ihrer wesentlich größeren Induktivität praktisch
wirkungslos wird. Das bedeutet, die Frequenzstabilität hängt wesentlich
davon ab, dass die Antennenschleife still liegt und sich nicht
verändert. Zum anderen bedeutet das aber auch, dass die
Loopantenne vom Audion entdämpft wird und damit eine ganz hervorragende
Empfindlichkeit aufweist. Eine Güte von 1000 ist kein Problem, und
damit wird die Schleife so wirksam wie eine mehrfach größere
Drahtantenne. Zugleich ist die Antenne selbst damit sehr selektiv, die
Gefahr ist also geringer, dass es zu Übersteuerungen durch andere
Signale kommt.
Auf den unteren Kurzwellenbändern ist es in den
letzten Jahren immer stiller geworden. BBC, die Deutsche Welle und
andere haben abgeschaltet, weil es wohl nicht mehr genügend Hörer gab.
Ganz anders sieht es aber auf den höheren Bändern aus, die allgemein
für eine größere Reichweite stehen. Da ist durchaus noch einiges zu
hören. Gestern Abend war ich überrascht, wie voll die oberen
Rundfunkbänder waren. Taiwan war zu hören, China auf mehreren
Frequenzen und in verschiedenen Sprachen, dazu kamen arabische Sender,
Rumänien und die USA. All das hätte ich mit dem originalen KW-Radio
nicht hören können, weil da die oberen Bänder fehlen. Ein Grund mehr,
es einmal mit der Loop zu versuchen. Eine Verjüngungskur für das
Kurzwellenradio!
Klein
ist fein, und ein kleines Reiseradio dieser Art könnte man gut
gebrauchen. Deshalb habe ich ein zweites Loop-Audion in ein kleineres
Gehäuse des Mittelwellenradios eingebaut, diesmal gleich ohne die
Spule. Weil hier nur zwei Knöpfe vorgesehen sind habe ich den
Lautstärkeregler für volle Lautstärke überbrückt. Man muss aber einen
Festwiderstand mit 10 k einbauen, weil das Poti als Arbeitswiderstand der
NF-Stufe diente. Tatsächlich kann man gut auf das Lautstärkepoti
verzichten. Bei sehr starken Stationen kann man statt dessen die
Rückkopplung etwas zurücknehmen.
Beim
Vergleich beider Radios hat sich gezeigt, dass es günstiger ist, wenn
der Antennendraht etwas dicker ist. Er hat dann von sich aus weniger
Dämpfung, sodass die Rückkopplung weniger Arbeit hat und weicher
einsetzt. Bei den Empfangsvergleichen ist auch noch aufgefallen, dass
beide Antennen einen großen Abstand haben müssen. Tatsächlich nimmt
nämlich ein Audion dem anderen die HF-Energie weg, wenn beide exakt auf
die gleiche Frequenz abgestimmt werden. Man kann sehen, dass eine
entdämpfte Loopantenne tatsächlich Energie aus der Umgebung aufsaugt.
Das ist das Prinzip des Dipmeters, allerdings mit größerer Reichweite.
Neu entdeckt: KBC Radio im 49-m-Band, keeping shortwave alive on 6095 AM: www.kbcradio.eu
Video: http://youtu.be/zqUdsI8kd_o