Pulsweitenmodulation mit dem NE556   

von Wolfgang Triebig         
              Platz 4 im NE556-Schaltungswettbewerb        
   
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Zur Steuerung von Lampenhelligkeit oder Motordrehzahl kann neben einer linearen Längsregelung auch eine Pulsweitenmodulation (PWM) zum Einsatz kommen. Dabei wird im Gegensatz zur Längsregelung nicht kontinuierlich Leistung im Längsregler „verheizt“, sondern die Spannung wird durch schnelles Ein- und Ausschalten mit veränderlicher Ein- und Ausschaltzeit am Verbraucher verändert. Als Zusatzbauteil wird ein Potentiometer mit 10 kΩ eingesetzt, um die Stellgröße vorgeben zu können.



Die erste Schaltungsansatz verwendet nur einen Timer aus dem NE556. Die grüne LED D3 dient in Verbindung mit dem Vorwiderstand R3 als Last. C1 wird über R1, D2 und R2 aufgeladen. Nach dem Erreichen der Schaltschwelle von 2/3 der Batteriespannung wird C1 vom Discharge-Anschluss über R2 und D1 entladen. Fällt die Ladespannung von C1 unter 1/3 der Batteriespannung, beginnt ein neuer Ladevorgang. In Ermangelung an normalen Dioden werden für D1 und D2 die beiden roten LEDs eingesetzt. Mit einer nicht mehr ganz neuen Batterie, die nur noch 7,52 Volt bietet, lässt sich der Ausgang im Bereich von 0,14 Volt bis 6,16 Volt steuern.



Die LED leuchtet auch schon bei der geringen Ausgangsspannung von 0,14 Volt, da ja die LED die volle Spannung über einen Teil der Zeit erhält. Der Messwert ist ein Mittelwert über die Zeit. Einen kleinen Schönheitsfehler hat diese Schaltung. Durch die Änderung der Ein- und Ausschaltzeiten verändert sich auch geringfügig die Schaltfrequenz. Dies soll ein einem weiteren Schaltungsansatz vermieden werden.



Im zweiten Schaltungsansatz arbeitet der erste Timer als gewöhnlicher Multivibrator. C1 wird über R1 und R2 geladen. Nach Erreichen der Schaltschwelle von 2/3 der Batteriespannung wird C1 über R2 und den Discharge-Anschluss des Timer 1 entladen. Sinkt die Ladespannung von C1 unter 1/3 der Batteriespannung beginnt ein neuer Ladevorgang. Der Triggereingang des zweiten Timers ist über den Pullup-Widerstand R5 auf Batteriespannung gelegt. Mit fallender Flanke am Ausgang des ersten Timers erhält der Triggereingang des zweiten Timers über C2 einen kurzzeitigen negativen Impuls. Damit wird der als Mono-Flop geschaltete Timer 2 aktiviert. Der Ausgang des zweiten Timers wird auf Plus gelegt sowie der Discharge-Anschluss hochohmig. Die Kondensatoren C3/C4 werden über R3/R4 geladen. Nach Erreichen von 2/3 der Batteriespannung wird der Ausgang wieder auf Minus gelegt. Die Kondensatoren C3/C4 werden über den Discharge-Anschluss des Timer 2 entladen. Mit dem Potentiometer R4 lässt sich der Ladestrom und damit die Schaltzeit des Mono-Flop einstellen.



Die grüne LED dient wieder in Verbindung mit R6 als Last. Inzwischen habe ich die Batterie ausgetauscht. Mit der neuen Batterie lässt sich ein Wertebereich von 0,87 Volt bis 7,61 Volt am Ausgang einstellen.



Wer genau hinsieht bemerkt, dass der Potentiometer bei maximaler Spannung noch nicht voll aufgedreht ist. Wird die Schaltzeit des Mono-Flop weiter verlängert, wird diese länger als die Schaltzeit des Multivibrators. Damit „verschluckt“ das Mono-Flop den nächsten Startimpuls und reagiert erst auf den übernächsten Schaltimpuls. Damit kommt es wieder zu einer verlängerten Ausschaltzeit des Mono-Flop. In einer Schaltungsoptimierung würden die Bauteilwerte so gewählt, dass dieser Effekt nicht auftreten kann, worauf ich auf Grund der begrenzten Bauteilauswahl verzichtet habe.