DC-DC-Converter mit dem IC 4093
Auf Grund der
Schmitt-Trigger-Eingänge bietet sich beim 4093 ein Rechteckgenerator an – ein
Gatter und dazu ein Widerstand und ein Kondensator genügt. Mit einem solchen
Oszillator (und noch einigen weiteren Komponenten) habe ich einen
Step-Up-Converter realisiert. Die restlichen drei Gatter des IC konnten dabei
auch noch sinnvoll eingesetzt werden.
Die Spannungsumsetzung erfolgt
mittels L1 und VT2. Während VT2 durchgesteuert ist, baut sich ein Stromfluss
durch L1 auf. Sobald VT2 sperrt, wird Der Stromfluss auf Grund der
Selbstinduktion noch für eine Zeit aufrecht erhalten, so dass C3 über VD1
aufgeladen wird. Dabei entsteht an C3 eine weit höhere Spannung als die
ursprünglich an L1 anliegende.
Im nächsten Schritt wird VT2 wieder
durchgesteuert und der beschriebene Vorgang beginnt von vorn. Während der Strom
durch L1 erneut ansteigt, ist VD1 gesperrt, so dass die Ladung von C3 nicht
über VT2 abfließen kann und ausschließlich für den Verbraucher zur Verfügung
steht.
Beim Mustergerät wurden über 70 V
an C3 erreicht (ohne Belastung durch Verbraucher). Diese Spannung ist stark von
der Last (Strom durch den Verbraucher) abhängig, deshalb ist eine
Spannungsregelung angebracht. Diese wird durch die Rückkopplung über VD2, VD3
und VT4 realisiert. Sobald die Summe der Z-Spannungen von VD2 und VD3 (in der
vorliegenden Schaltung sind das 60 V) überschritten wird, wird VT1
durchgesteuert, worauf das Gatter D1B gesperrt wird. Es gelangen keine Impulse
mehr zum Schalttransistor VT2. Der Vorgang der Spannungsumsetzung wird
gestoppt, bis die Spannung an C3 wieder etwas gesunken ist und damit VT4 wieder
gesperrt wird.
Diese Art der Spannungsreglung ist
nicht optimal, dafür aber einfach und nachbausicher. Sie bewirkt, dass die
Spannung an C3 geringfügig schwankt. Die Frequenz dieser Spannungsschwankung
ist vom Laststrom abhängig und reicht bis in den NF-Bereich. Darüber hinaus
sind an C3 auch Reste der Schaltfrequenz von VT2 vorhanden. Eine ausreichende
Siebung der Ausgangsspannung ist daher unbedingt erforderlich, insbesondere
wenn Audio-Schaltungen versorgt werden sollen. Hierfür ist das zweistufige
Siebglied R1/C4/R2/C5 vorgesehen.
Das Mustergerät wurde für eine
Ausgangsspannung von 60 V dimensioniert. Der maximale Ausgangsstrom beträgt
dabei 50 mA. Durch entsprechende Auswahl von VD2 und VD3 können auch andere
Spannungen eingestellt werden. Bei Spannungen > 60 V (max. 70 V) wird aber
der verfügbare Ausgangsstrom wesentlich kleiner.
Der Wirkungsgrad der Schaltung ist
nicht so hoch wie bei speziellen integrierten Step-Up-Convertern. Beim
Mustergerät wurde ein Wirkungsgrad von ca. 60 % bei einem Laststrom von 15 ...
50 mA ermittelt. Bei kleineren Strömen wird der Wirkungsgrad etwas geringer,
bei 5mA beträgt er noch 55 %.
Die Schaltfrequenz kann mit R5
verändert werden. Sie wird auf maximalen Wirkungsgrad eingestellt. Hierzu wird
ein Widerstand von 1,5 ... 4 kW als Last angeschlossen, so dass der Ausgangsstrom 40
... 15mA beträgt (Belastbarkeit des Widerstandes beachten: 60V * 0,04A = 2,4W
!). R5 wird nun so eingestellt, dass der Eingangsstrom des Converters ein
Minimum erreicht. Beim Mustergerät beträgt die Schaltfrequenz 43 kHz.
Für diesen DC-DC-Converter gibt es
sicher eine Reihe verschiedener Anwendungen. Denkbar ist zum Beispiel ein
Prüfgerät für Z-Dioden bis zu einer Z-Spannung von 56 V. Besonders interessant
könnte er für die Freunde der Elektronenröhren sein. Elektronenröhren benötigen
Anodenspannungen der Größenordnung 200V und höher (abgesehen von einigen wenigen
Typen für 12V, die aber heute nur noch schwer beschaffbar sind). Viele
schrecken aber vor der hohen Spannung zurück und experimentieren mit niedrigen
Spannungen. Die üblichen Labornetzgeräte (auch Selbstbaugeräte) liefern aber
nur max. 25 ... 30 V. Bei
Anodenspannungen in diesem Bereich gibt es aber Einschränkungen in der
Anwendung (die Steilheit ist erheblich geringer!). Eine Betriebsspannung von 60
V für Röhrenexperimente ist ein guter Kompromiss. Für die
Versorgung von Batterieröhren (z. B. D-Typen), die für Anodenspannungen von ca.
60 ... 80 V konstruiert wurden, ist der Converter besonders geeignet.
Den Converter habe ich zunächst auf
einem Labor-Steckbrett aufgebaut, um die Schaltung zu Testen und zu optimieren. Schließlich habe ich auch eine
Leiterplatte (einlagig) entworfen. Die Abmessungen betragen 45 mm x 90 mm.
(Beachte: Layoutzeichnung und
Bestückungszeichnung sind mit Blick auf Bestückungsseite dargestellt.)
Das Layout ist so gestaltet, dass
die Schaltung auch auf einer Lochrasterplatte mit 2,54-mm-Raster aufgebaut
werden kann, d. h. sämtliche Pads und Leitungen des Layouts liegen im
entsprechenden Raster.
Das Foto zeigt den Musteraufbau auf
einer geätzten Leiterplatte.
Das Leiterplattenlayout kann
PDF-Datei *) im Maßstab 1:1 heruntergeladen und als Belichtungsvorlage
verwendet werden.
Download:
1401_DC-DC-Converter_Layout.pdf