Mittelwellen-Modulator
Vorwort
Mittelwelle - dabei handelt es sich um das Band mit einem Frequenzbereich von
531...1611Khz. In diesem Frequenzbereich sind zum Zeitpunkt des Erstellens
dieses Beitrags noch einige Mittelwellensender zu finden. Allerdings wurden in
der Vergangenheit einige Sender abgeschaltet, und es scheint auch in der Zukunft
so weiterzugehen, das immer mehr und mehr Mittelwellensender abgeschaltet werden.
Mittelwelle hierfür finden sich sehr viele Radioschaltungen, nicht nur,
weil diese Technologie zur frühen Anfangstechnologie der Radioübertragungen
gehört, sondern, weil diese doch recht tiefen Frequenzen mit sehr einfachen
Mitteln empfangen werden können, und der übertragene Inhalt ebenfalls leicht wieder
zurückgewonnen werden kann. Schaltungen, bei denen es sich um einen
Mittelwellenradio handelt, können schon aus sehr wenigen Komponenten bestehen,
und sind ausserdem sehr nachbausicher. Daher ist es nicht verwunderlich, das
vor allem in Elektronikbaukästen der bevorzugte, und oft vorhandene Radioempfänger
dann ein Mittelwellenradio ist. Auch gibt es einige Radiobausätze, welche dann
das Mittelwellenband empfangen können. Kurz gesagt: Für Elektronikeinsteiger ist der
Bau eines Mittelwellenempfängers ein gutes Projekt, um erste Erfahrungen mit dem
Thema Hochfrequenz zu machen. Von einigen Sammlern von Radiogeräten wird außerdem
der Klang der durch die Amplitudenmodulation, welche auf den
Mittelwellenfrequenzen zum Einsatz kommt, entsteht sehr gemocht.
Miniatur Mittelwellensender für Zuhause
Wie im Vorwort schon erwähnt, scheint die Anzahl der vorhandenen Mittelwellenstationen
langsam, aber stetig abzunehmen. So kann es oft vorkommen, das man einen
Mittelwellenempfänger gebaut hat, dieser aber (tagsüber) keinen Sender empfängt,
da entweder kein Sender in Reichweite ist, oder der Sender welcher auch tagsüber
empfangbar ist, einen so schwachen Pegel am Empfangsstandort hat, das er mit einem
einfachen Empfänger nichtmehr wahrgenommen wird. Außerdem ist das Programm der
vor allem Abends einfallenden Stationen zwar vielfältig - jedoch gibt es viele
unterschiedliche Geschmäcker, und es ist nicht zwangsläufig für Jeden etwas dabei.
Hinzu kommt oft noch, das ein Großteil der zu empfangenden Stationen in ausländischer
Sprache senden - da es sich um Radiostationen aus dem Ausland handelt, wessen Signal
durch Reflexionen Abends dann empfangbar ist.
Durch die Verwendung eines
kleinen und schwachen Mittelwellensenders kann
dann das eigene Radioprogramm übertragen - und vom selbergebauten Empfänger - wieder
empfangen werden. Ausserdem bietet ein eigener miniatur
Mittelewellensender in der Funktion als Prüfsender den Vorteil, die
Feldstärken selber zu bestimmen, und so den Empfänger selber abzugleichen.
Desweiteren
ist diese Schaltung sehr attraktiv für Sammler alter oder neuer Radiogeräte.
Der Sender kann
aufgestellt werden - Radios, welche in der Sendereichweite von 2-20cm um
den Sender platziert werden, empfangen dann (sofern darauf eingestellt) das
ganz eigene, individuelle Radioprogramm. Die Sendereichweite wurde bewusst
so gering gewählt, um den gesetzlichen Feldstärken Vorgaben zu entsprechen. In den
meisten vom Author getesteten Anwendungsfällen war die Signalstärke des minatur
Mittelwellensenders mehr als ausreichend, um einen Radio welcher über eine
Ferritantenne verfügt, induktiv mit dem Signal zu versorgen. Diverse Radios wurden dabei
testweise in 5-10cm Distanz zum miniatur Mittelwellen Sender platziert, und
jedes der Geräte lieferte ein einwandfreies, starkes Signal.
Rechtliche Seite
Leider gibt es (nach dem Wissen des Authors) hierzulande selbst in der "heutigen,
modernen Zeit" und zum Datum der Erstellung dieses Beitrages
noch keine offizielle Freigabe für das Mittelwellenband - für
Mittelwellen Minisender - die vergleichbar mit den mittlerweile zugelassenen
50nW UKW Sendern währen. Allerdings gibt es nach der Verfügung Vfg 1/2010 welche
auf der Seite der Bundesnetzagentur aufgerufen werden kann
eine Freigabe für die Frequenzen von Langwelle bis
Kurzwelle. Diese Verfügung bezieht sich auf Signale, welche
induktiv
abgestrahlt werden. Es ist hier nach der oben erwähnten
Verfügung erlaubt, unter Einhaltung gewisser Feldstärken, ein
Signal
induktiv im Mittelwellenband auszustrahlen.
Das heist, es ist also durch diese Verfügung möglich, einen kleinen Mittelwellensender zu
betreiben, der das Signal induktiv in einen Radioempfänger einkoppelt - solange
die entsprechenden Grenzwerte unterschritten bzw. eingehalten werden.
Miniatur Mittelwellensender - mit dem CD4093
Aufgrund dieser Verfügung, und der Interpretation des Authors dieser Verfügung,
soll nun das folgende Projekt vorgestellt werden. Es handelt sich um einen
miniatur Mittelwellensender, der mit dem Schmitt-Trigger IC CD4093 aufgebaut
ist.
Funktionen des Senders
Der miniatur Mittelwellensender überträgt ein beliebiges Audiosignal drahtlos -
induktiv - auf einen Mittelwellenradio. Zum Abgleich
des Senders kann ein intern erzeugtes Testton Signal mit einer Frequenz
von ca. 800Hz aufmoduliert werden. Somit kann der Sender z.B: auch als
Prüfsender zum Abgleich von Radios verwendet werden. Da der Sender mit dem
ca. 800Hz Testton, welcher intern vom Sender erzeugt wird, moduliert werden kann,
ist eine externe Tonquelle im Falle der Verwendung des
miniatur Mittelwellensenders als Prüfsenders dann nicht umbedingt erforderlich,
was den Sender zusammen
mit einer Batterie sehr kompakt, und dadurch portabel macht. Der geplante
Hauptverwendungszweck ist jedoch die drahtlose Übertragung von Musik einer
Tonquelle auf einen Radio. Die effektive
Sendereichweite beträgt hierbei in der Praxis 2...20cm von der Antenne des Senders zur
Antenne des Radios. Um Störungen
durch anderen Radiostationen aus dem Weg zu gehen, ist die Sendefrequenz dieses
Senders weiterhin in einem kleinen Bereich von ca. 720...830Khz einstellbar.
So ist man nicht
auf eine feste Übertragungsfrequenz angewiesen, wie sie z.B: von quarzgesteuerten
Sendern bekannt ist. Die Frequenzstabilität, welche dieser Sender trotz
des Fehlens einer frequenzstabilisierenden Schaltung oder eines frequenzstabilisierendem
Bauelemts wie einem Quarz besitzt,
ist im Normalfall absolut ausreichend für eine stabiele Übertragung.
Der Sender wird
mit einer 9V Batterie oder einer vergleichbaren Spannungsquelle betrieben.
Aufgrund der geringen Stromaufnahme ist auch im Falle von Batteriebetrieb eine
recht lange Betriebszeit möglich.
Praktischer Aufbau des miniatur Mittelwellensenders
Die Schaltung wird idealerweise auf einer Platine aufgebaut. Hier ist
die
Bauteilliste. Auch ein Aufbau
auf dem Steckboard ist möglich - jedoch sollte auf HF gerechte Aufbautechnik
geachtet werden um die Schaltung zuverlässig betreiben zu können. Nachdem die
Schaltung aufgebaut wurde, und auf Fehler sowie Kurzschlüsse überprüft wurde,
wird der Schleiffer des Potis P1 so eingestellt, das der Schleiffer zu
R3,C5 zeigt. Desweiteren ist der Jumper "JMP1", welcher die
Signalquelle wählt, so zu stecken, das der ca. 800Hz Testtongenerator mit dem
Audioeingang des Senders verbunden ist. Anschliessend ist der Jumper "JMP2"
einzustecken, um so den ca.800Hz Testtongenerator zu aktivieren.
Nun wird der Sender mit der 9V
Spannungsquelle verbunden und der Jumper "JMP3" eingesteckt.
Auch wenn der Sender wegen seiner geringen Stromaufnahme
mit einer 9V Batterie betrieben werden kann, empfiehlt es sich aus Stabilitätsgründen
ein stabilisiertes Stecknetzteil für den Betrieb des Senders zu verwenden.
Nachdem der Sender in Betrieb genommen wurde, ist die Sendefrequenz
im Radio zu suchen. Dabei
wird der Radio in ca. 5cm Abstand zum Sender - zur Spule L1 platziert.
Bei Radios mit Ferritantenne sollte diese parallel zur
Spule L1 ausgerichtet werden. Nun wird mit dem
Abstimmknopf des Radios die Sendefrequenz des Senders gesucht.
Sie befindet sich vermutlich irgendwo zwischen 715... 834Khz. Der Empfänger
kann auch auf z.B. 750Khz eingestellt werden, und die
Frequenz am Sender durch drehen am Trimmkondensator Cv1 "gesucht" werden.
Das Signal des Senders macht sich dadurch im Radio bemerkbar,
das das Rauschen leiser wird, und bei ideal abgeglichenem Sender oder Radio
ganz verschwindet oder wenigstens sehr leise im Verhältnis zu kein Empfang wird.
Bei Geräten wie dem "Retro Radio" Bausatz, oder
diversen Empfängerschaltungen aus den Kosmos X und XN - Kästen, macht sich der Sender durch ein
sich vom sehr leisen Grundrauschen abhebendes Geräusch bemerkbar. Ist diese
Stelle gefunden, wird mit einem Schraubendreher vorsichtig, und vor allem
langsam am Potentiometer P1 der Schleiffer wieder zurückgedreht bis der ca.
800Hz Testton aus dem Radio zu hören ist. Die Einstellung ist für beste
Qualität zu optimieren, auch die Frequenz am Empfänger ggf nachstellen, und
etwas mit dem Abstand von Empfänger - Sender experimentieren. Ist die Justage
erfolgt, wird der Sender durch herausziehen des Jumpers "JMP3" wieder ausgeschalten.
Nun wird der Jumper "JMP2", welcher den Testtongenerator aktiviert, rausgezogen
um den Testtongenerator zu deaktivieren. Weiterhin wird der Jumper "JMP1", der für die
Wahl der Audioquelle zuständig ist, wieder so umgesteckt, das die externe
Audioquelle mit dem Sender Eingang verbunden ist. Jetzt wird der Jumper "JMP3"
wieder eingesteckt, um so den Sender wieder zu aktivieren.
Nun kann an der Tonquelle
die Wiedergabe der Audiodatei / Aufzeichnung
gestartet werden - beginnen Sie hier mit einer geringen
Lautstärke, und erhöhen Sie diese langsam, bis die Wiedergabe klar aus dem
Empfänger zu hören ist. Beachten Sie bitte, das die Modulation des Senders aus
schaltungstechnischen Gründen etwas leiser ist, als die einer einer
offizielle Radiostation.
Auch am Potentiometer P1 kann vermutlich noch etwas rumgedreht werden, bis die beste
Wiedergabequalität vorhanden ist. Ist alles so weit abgeglichen, ist der Sender
fertig abgeglichen, und kann betrieben werden.
Nun zur Theorie - wie funktioniert dieser 1 IC Sender?
Hier nun der miniatur Mittelwellensender mit dem Schmit Trigger IC CD4093.
Da es sich bei dem IC CD4093 um ein digitales IC handelt, und für den Radio natürlich
aufgrund technischer Vorgaben ein quasi analoges Signal gefordert wird, musste eine
recht kreative Schaltung entwickelt werden. Die Entwicklung der Schaltung soll in
den folgenden Schritten beschrieben werden.
Grundaufbau eines einfachen Mittelwellensenders
Betrachten wir nun die einzelnen Elemtente eines einfachen MW Senders:
Der
Oszillator
Der Oszillator hat die Aufgabe, die Trägerfrequenz zu erzeugen. Diese wird
entweder quarzgesteuert oder durch einen Schwinkgreis (bestehend aus
Spule und Kondensator oder Kondensator und Widerstand) bestimmt.
Natürlich gibt es noch viel mehr Methoden, eine Frequenz
zu erzeugen, aber dies sind bei einem einfachen MW Sender die üblicherweise
verwendeten Methoden. Wichtig für einen Oszillator ist eine gute Frequenzstabilität.
Die Ausgangsleistung des Oszillators muss hierbei nicht allzuhoch sein. Der
Oszillator erzeugt also z.B. eine Frequenz von 750Khz. Mit einem Radio
kann der Oszillator dann empfangen
werden - allerdings - wird er nur als "Leerträger" wahrgenommen. Das bedeutet,
stellt man den Radio auf die Frequenz des Oszillators ein so ist an dieser
Stelle nur Stille aus dem Lautsprecher zu hören, das Rauschen verschwindet.
Der
Buffer
Bei Mittelwellensendern wird die sogenannten "
Amplituden
Modulation"
verwendet. Das bedeutet, das die Sendeleistung des Senders im Takt zur Modulation
(Musik, Sprache...) variiert. Bei nicht quarzgesteuerten Sendern, welche nur durch
einen Schwingkreis ihrer Frequenz gesteuert werden
- man spricht hier von einem
freischwingendem Oszillator - wird normalerweise
ein Buffer benötigt. Ohne diesen Buffer kann es vorkommen, das die folgenden Teile
der Schaltung auf den Oszillator rückwirken. Dadurch entsteht oftmals ein auf
Mittelwelle unerwünschter
FM Anteil. FM steht für Frequenzmodulation.
Wird der Oszillator also unerwünscht in seiner Frequenz moduliert, sorgt dies
im Radio für (je nach Intensität der unerwünschten Frequenzmodulation) zu
leicht bis stark reduzierter Klangqualität. Bei starker Frequenzmodulation ist es dann so,
das der Radio, wenn er genau auf die Sendefrequenz eingestellt wird, garkeine oder
nur sehr leise und verzerrte Tonwiedergabe besitzt. Stellt man den Radio dann
neben die Frequenz des Senders, ist die Wiedergabe wieder vorhanden allerdings
oft jedoch von einem Zischen oder ähnlichem wegen der falschen Frequenzeinstellung begleitet.
Hierfür wird also der Buffer Verstärker benötigt. Er trennt den Oszillator vom
Rest der Schaltung, und verhindert Rückwirkungen vom Rest der Schaltung auf den
Oszillator. Dadurch wird der unerwünschte
FM-Anteil entfernt.
Die
Endstufe
Nun haben wir bereits den Oszillator, sowie den Buffer Verstärker kennengelernt.
Das Signal unseres Oszillators soll nun so weit verstärkt werden, das es auf
eine Sendeantenne gegeben werden kann. Hierfür wird die Endstufe herangezogen.
Die Endstufe kann man im Prinzip so
sehen wie den Buffer Verstärker, nur, das die Bauteile so dimensioniert werden,
das am Ausgang der Endstufe ein Signal mit genügend Sendeleistung anliegt, um es
sinnvoll über eine Antenne abzustrahlen.
Der
Modulator
Nun haben wir bereits einen Signalgenerator gebaut, welcher mit dem Oszillator
ein Signal erzeugt, und dieses dann über den Buffer zur Endstufe weiterleitet, welche
das Signal auf einen viel höheren Pegel als dem des Oszillators verstärkt.
Allerdings - würde man das Signal jetzt wieder mit einem
Radio abhören - würde man genau das gleiche Ergebniss bekommen wie schon beim
Oszillator. Man würde nur Stille aus dem Lautsprecher des Radios hören - wenngleich
mit einer viel höheren Sendereichweite als die, die der Oszillator alleine
bereitstellen würde. Hier
kommt jetzt der Modulator zum Einsatz. Dieser ist, wie im Schaubild oben zu sehen ist,
"über" der Endstufe gezeichnet. Dies hat den Grund, das hier dargestellt werden
soll, das der Modulator die Endstufe beeinflusst, jedoch nicht die anderen Teile
des Senders. Wie weiter oben schon erwähnt, muss von der Senderseite her ein
Trägersignal erzeugt werden (Beispiel 750Khz) - und - dieses Signal muss dann in
Abhängigkeit von der
Modulationsquelle in seiner Amplitude = Leistung
variiert werden. Genau das macht der Modulator. Der Modulator lässt etwas
Leistung zur Endstufe fließen sodass, diese eine gewisse Grundleistung
an die Antenne abgibt.
Nun wird dem Modulator noch ein Tonsignal zugeführt - der Modulator ändert nun
in Abhängigkeit vom zugeführten Tonsignal die Leistung, welche zur Endstufe
fliesst. Dadurch erhält man am Senderausgang das gewünschte Signal. Ein (Beispiel
750Khz) in seiner "Amplitude moduliertes" Signal. Es besteht auch die Möglichkeit
den Modulator vor die Endstufe zu schalten. Dies ist jedoch bei
einfachen
Mittelwellensendern nicht üblich, da das Signal dann sehr aufwändig verstärkt
werden muss wenn
höhere Sendeleistungen gefordert sind.
Der
Oberwellenfilter
In diesem Schaubild sind die Oberwellen unseres miniatur Senders dargestellt.
In diesem Beispiel wurde der Sender auf eine Frequenz von 750Khz abgeglichen.
Im oberen Bild wurde jetzt einfach eine Antenne am Ausgang des Senders
angeschlossen - ohne jegliche Filterung. Wenn wir das Diagramm
betrachten, erkennen wir deutlich, das neben den geplanten 750Khz auch
1500, 2250 und sogar 3000Khz über unsere Antenne abgestrahlt werden. Dies ist
mit den gleich großen Balken, die in Relation Frequenz/Sendeleistung stehen,
dargestellt. Die Abstrahlung der Oberwellen, die oftmals noch viel zahlreicher
vorhanden sind, als im gezeigten Beispiel,
soll nun unterdrückt werden - sodass das Signal, das von unserem miniatur
Sender über die Antenne abgestrahlt wird, sich so verhält
wie im unteren Bild des Schaubildes.
Dort wurde ein Oberwellenfilter
installiert. Wie deutlich zu sehen ist wird die
Grundwelle, welche in
unserem Beispiel 750Khz beträgt, nach wie vor sehr stark vom Sender abgestrahlt.
Die Oberwellen werden pro Faktor schwächer. Alleine schon die 1. Oberwelle ist
im Verhältniss zur Grundwelle sehr schwach - die 4. Oberwelle bei 3000Khz besitzt
nurnoch einen verschwindend geringen Bruchteil der Sendeleistung der Grundwelle.
Somit werden unerwünschte Störungen anderer Stationen durch unseren minatur
Sender effektiv vermieden.
Die
Antenne
Nun soll das Signal aber übertragen werden - dafür wird eine Antenne benötigt.
In unserem Fall soll das Signal aufgrund der gesetzlichen Vorgaben
induktiv abgestrahlt werden. Also bietet sich
eine Spule mit Kern an. Wenn wir diese Spule an unserem miniatur Sender Ausgang
anschliesen, wird das Signal unseres Minisenders in der Nähe der Spule als
elektromagnetisches Feld abgestrahlt
Diese Feld kann dann wieder von Radios mit einer Ferritantenne empfangen werden.
Somit ist die induktive Übertragung des Signals unseres Senders auf ein Radio
unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben gewährleistet.
So viel zur Theorie eines AM Senders, nun aber Details zum AM Miniatur Sender
mit dem CD4093.
Als erstes benötigen wir, wie im Schaubild oben dargestellt wurde einen Oszillator.
Hierfür bietet sich die Standardschaltung eines Oszillators mit dem Schmitt Trigger an.
Funktion des Oszillators:
Nach dem Einschalten der 9V Versorgungsspannung ist der Ausgang des 1. Schmitt
Triggers des CD4093 auf "1" geschalten. Nun lädt sich über den Widerstand R1
der Kondensator C3 sowie Cv1 auf. Ist C3 sowie Cv1 auf genügend Spannung
aufgeladen, schaltet
der 1. Schmitt Trigger den Ausgang von "1" auf "0". Dadurch entlädt sich der
Kondensator wieder über den Widerstand R1, und den Ausgang des 1. Schmitt Triggers
wodurch der 1. Schmitt Trigger nach erreichen des zum auf "1" schaltenden
Spannungswertes wieder auf "1" schaltet. Dann beginnt das ganze wieder von vorne.
Der Kondensator C3 und Cv1 sowie der Widerstand R1 bestimmen hierbei die Geschwindigkeit
dieses Vorgangs. Die Werte wurden so gewählt, das sich dadurch eine Frequenz
im Mittelwellenband ergibt. Am Kondensator C4 kann das erzeugte Hochfrequenzsignal
abgegriffen werden. Die Kondensatoren C1,C2 dienen hierbei übrigens zur Stabilisierung
der Schaltung.
Nun haben wir den Oszillator mit dem CD4093 gebaut. Dieser reagiert jedoch
relativ empfindlich - mit Änderung der Frequenz - auf Belastung durch den
Abgriff des Signals am Kondensator C4. Als nächstes wird also ein Buffer gebaut.
Als Buffer wird der 2. Schmit Trigger des CD4093 verwendet. Dieser arbeitet im
sogenannten "Klasse C" Betrieb. Der Kondensator C4 lädt und entlädt sich ständig mit der
vom Oszillator vorgegebenen Frequenz über den Widerstand R2 und den Ausgang des
1. Schmitt Triggers. Dadurch wechselt
der Ausgang des 2. Schmitt Triggers ebenfalls mit der vom Oszillator vorgegebenen
Frequenz andauernd zwischen "0" und "1". Das Signal am Ausgang des 2. Schmitt Triggers
kann nun niederohmig abgegriffen werden, da der Ausgang des 2. Schmitt Triggers
hier keine Rückwirkung auf den Ausgang des 1. Schmitt Triggers besitzt.
Wird der Ausgang des 2. Schmitt Triggers
nun belastet, ändert sich die Frequenz des Oszillators kaum.
Nun aber zum schweren Teil - erzeugung einer Amplitudenmodulation mit Schmitt
Trigger
Bei dieser Lösung ist Kreativität gefragt. Natürlich könnte man das Signal jetzt
am Ausgang des 2. Schmitt Triggers abgreifen und über eine Diode oder 1-2 Transistoren
dann, wie im Mittelwellenband gefordert, in seiner
Amplitude modulieren. Allerdings soll der miniatur Mittelwellensender
nur mit dem IC CD4093 aufgebaut werden. Dieses IC besitzt jedoch nur "0" und "1"
Ausgänge, und keine analogen Ausgänge, wie sie bei einem Operationsverstärker
vorhanden währen, und mit welchen sich ein einfacher Modulator realisieren
lassen würde. Man kann so gesehen die Leistung, welche von der Endstufe auf
die Antenne geleitet wird, mit diesem IC nur voll einschalten "1" oder
voll ausschalten "0". Jetzt die kreative Idee - um die Leistung in
Relation zur Modulation zu regeln wird nun ähnlich wie bei einem
Schaltnetzteil
die sogenannte Pulsweitenmodulation angewandt.
Hierzu ein kleines Schaubild zum Thema Pulsweite und Leistungsregelung:
Für die folgende Beschreibung nennen wir die Punkte "Elektronen".
Dies ist zwar unter Umständen
physikalisch nicht korrekt - soll aber für unsere Erklärung zum besseren
Verständniss herangezogen werden.
In den linken Bildern des Schaubildes ist die Leistungsreduzierung mit einem Widerstand -
also linear - dargestellt.
1.Bild Die Elektronen (Punkte) fließen von der Stromquelle in den
Widerstand. In diesem Fall ist es ein großer Widerstand. Die Elektronen fließen
also nun über den Widerstand zur Lampe - da der Widerstand aber groß ist, entsteht
am Widerstand Verlustleistung. Diese ist durch die Punkte die als "Wärme"
gekennzeichnet sind dargestellt. Die Stromquelle würde sehr viel Leistung
liefern - die Lampe währe direkt an der Stromquelle also sehr hell. Der Widerstand
wandelt aber einen großen Teil der Energie, die von der Stromquelle kommt, in Wärme
um. Die Lampe leuchtet nur etwas.
2.Bild
Die Elektronen (Punkte) fließen wieder von der Stromquelle über den Widerstand
zur Lampe. Hier ist jedoch ein geringer Widerstand vorhanden. Dadurch können
mehr Elektronen zur Lampe fließen - sie leuchtet heller. Ausserdem entsteht
am Widerstand aufgrund seiner geringen Größe kaum Verlustleistung = Wärme.
Nun zu den Schaubildern auf der rechten Seite:
1. Bild
Bei der sogenannten PWM-Regelung wird die Leistung über die Einschaltdauer
gesteuert. Das heist, es gibt keinen Widerstand, sondern nur einen Schalter.
Dieser hat die Zustände "1" voll leitend (alle Elektronen können passieren) oder
"0" nicht leitend - keine Elektronen können passieren. Die Einschaltdauer
des Schalters bestimmt hierbei die Anzahl der Elektronen, die zum Verbraucher
fließen, und somit die Leistung welche im Verbraucher umgesetzt wird. Wie bei
"Impulsdauer" zu sehen ist, ist der Schalter immer nur kurz eingeschalten.
Es können also nur wenige Elektronen passieren. Die Lampe leuchtet wie beim
großen Widerstand nicht besonders stark. Allerdings entsteht hier, anders
als bei der linearen Regelung mit dem Widerstand, keine
Wärme bzw. Verlustleistung. Dies liegt daran, das die Elektronen
nur über den Schalter passieren
können, und dieser ja nur zwischen "garkein Widerstand" und "unendlich viel
Widerstand" hin und her schaltet.
2. Bild
Im 2.Bild ist der Schalter länger eingeschaltet. Dadurch können mehr Elektronen
passieren und es wird mehr Leistung im Verbraucher umgesetzt -> die Lampe
leuchtet stärker. Auch hier entsteht keine Verlustleistung, da der Schalter
immer nur zwischen "ein und aus" hin und herwechselt.
In der Realität gibt es dennoch geringe Verlustleistungen da die Bauelemente, welche
zum Schalten verwendet werden, auch im eingeschalteten Zustand einen verschwindend
geringen, aber dennoch vorhandenen, Widerstand besitzen.
Basierend auf diesem Wissen kann nun sehr einfach mit dem IC CD4093 ein kleiner
Mittelwellensender aufgebaut werden. Es muss nur die Einschaltdauer der
Impulse, welche im späteren Verlauf zur Antenne fließen, variiert werden.
Dadurch erhalten wir eine in ihrer Leistung variable Sendeleistung.
Nun aber nach dem kurzen Ausflug in das Thema der Netzteil Techniken wieder
zurück zu unserem ursprünglichen Projekt, dem miniatur Mittelwellensender
mit dem CD4093 IC.
Anders als bei der Grundschaltung eines einfachen Mittelwellensenders, welche in einem
Schaubild weiter oben zu sehen ist, ist bei der Schaltung
des miniatur Mittelwellensenders mit dem IC CD4093 der Modulator
vor die Endstufe geschalten. Bei
niedrigen Sendeleistungen, wie sie
von unserem miniatur Mittelwellensender generiert werden, ist diese Methode noch
mit geringem Aufwand realisierbar.
PWM Modulator mit dem 3. Schmitt Trigger des CD4093:
Einstellen der Pulsbreite für den Modulator. Vom Kondensator C5 kommt das vom Oszillator
entbufferte HF Signal. Ein Teil der HF Energie fliesst nun über den 47k
Widerstand R3 nach Masse, während ein anderer Teil der HF Energie zum Potentiometer
P1 weitergeleitet wird. Ein weiterer Teil des HF Signals fliesst dann über das
Potentiometer P1 und C6 wieder nach Masse ab. Die verbleibende
HF Energie liegt dann am Schleifferkontakt des Potis P1 an. Der 47k Widerstand
R6 liefert zudem etwas Gleichspannung, auf C6 und P1 um die Schaltung zu stabilisieren.
Der Schleifer des Potentiometers P1 ist - wenn man sich an die Aufbauanleitung hält - so
eingestellt, das er zu C5 /R3 zeigt.
Dadurch bekommt der 3. Schmitt Trigger des IC´s ein ausreichend starkes
Rechtecksignal, um mit der vorgegebenen Frequenz des Oszillators den Ausgang
andauernd zwischen 0/1 hin und her zuschalten. Nun drehen wir jedoch den
Schleiffer langsam zurück - Richtung C6. Die HF Spannung, welche am Eingang des
3. Schmitt Triggers anliegt (Pin 8) wird immer geringer. Weiterhin werden die
Signale, die an Pin8 ankommen immer mehr Dreieckförmig (dafür sorgt C6). Ab einem
gewissen Punkt (Stellung des Schleiffers) ist dann eine Schwelle erreicht, an der
der 3. Schmitt Trigger durch die Hochfrequenz und durch die von R6
kommende Gleichspannung verzögert ein - und ausschaltet. Dadurch entstehen
am Ausgang des 3. Schmit Triggers schmalere Impulse (kürzere Einschaltdauer) als die,
die am Ausgang des 2. Schmitt Triggers anliegen. Daduch ist die Gesamtleistung,
welche nach C7 abgegriffen werden kann, bereits deutlich kleiner, als die Leistung
welche an C5 abgegriffen werden kann.
Doch wie entsteht jetzt die
Amplitudenmodulation?.
Hierfür betrachten wir das Bild
Auf diesem Schaubild ist die Erzeugung der PWM-Modulation symbolhaft
anhand eines nicht invertierenden Schmitt Triggers dargestellt.
Auf der linken Seite sehen wir die Signalformen, so wie man sie auf einem
Oszilloskop betrachten kann. Im ersten Bild ist das Ausgangssignal ohne
Modulation dargestellt. Wie deutlich zu erkennen ist, ist die Pulsbreite bzw.
die Länge und die Abstände zwischen den einzelnen Impulsen immer gleich.
Nun wird, wie im Bild darunter gezeigt wird, ein Sinussignal als Modulation
eingespeist. Dadurch
ändert sich nun in Abhängigkeit des Signals die Pulsbreite des Ausganssignals,
was letzendlich eine Änderung (in Abhängigkeit zum für die Modulation eingespeistem
Signal) der Pulsbreiten erzeugt. Dieser Vorgang ist im letzten Bild auf der linken Seite ist
dann deutlich zu erkennen. Die Rechteckimpulse sind nun nichtmehr gleich lang,
sondern variieren in ihrer Einschaltdauer. Liegt am Eingang eine negative
Spannung an (bezogen auf Masse) werden die Impulse kürzer. Liegt eine positive
Spannung am Eingang an (bezogen auf Masse) werden die Impulse länger.
Egal ob die Spannung, welche am Modulationseingang eingespeist wird, gerade
negativ oder postiv ist - bezogen auf Masse - die Länge der Impulse ist
von dieser Spannung abhängig. Dies
ist auch im letzten Bild auf der linken Seite des Schaubildes zu erkennen. Dort
sieht man deutlich, das die Signale ihre Maximalwerte dann erreichen, wenn auch
die Sinuswelle ihre Maximalwerte erreicht.
Auf der rechten Seite des Schaubildes ist der Modulationsvorgang auf eine Spannung bezogen
dargestellt. Im ersten Bild wird keine Modulation eingespeist, das ist dadurch
gekennzeichnet, das an beiden Eingängen symbolisch "0V" anliegen. Dadurch
sind die Pulse am Ausgang des Modulators immer gleich lang. Nun wird wieder ein
Sinussignal eingespeist. Im ersten Moment erscheint die negative Halbwelle des
Signals. Dadurch liegen von der Eingangsseite des Modulators
- zum Kondensator - bezogen auf Masse in unserem Beispiel "-1V" an. Der Buffer
liefert jedoch bezogen auf Masse eine postive Spannung. Nun "arbeitet"
das -1V Signal von unsererem Sinussignal gegen das Signal des Buffers. Dadurch
wird der Kondensator erst zu einem späteren Zeitpunkt so weit aufgeladen, das
der Schmitt Trigger seinen Ausgangszustand ändert. Weiterhin wird der
Kondensator durch die -1V von der negativen Halbwelle unseres Sinussignals
schneller wieder entladen - wodurch - der Schmitt Trigger seinen Ausgangszustand
schneller wieder auf den vorherigen zurückändert. Dies hat zur Folge, das
am Ausgang des Modulators kürzere Impulse anliegen - was weniger Leistung
bedeutet. Nun erreicht das Sinussignal
wieder einen positiven Zustand. Bezogen auf Masse liegen an unseren Eingang nun
beispielhafte +1V an. Dadurch wird der Kondensator schneller durch den Ausgang
des Buffers und das Signal am Eingang geladen. Dadurch ändert der
Schmitt Trigger seinen Ausgangszustand schneller. Nun entlädt sich der
Kondensator wieder. Dies geschieht jedoch langsamer, da die beispielhaften +1V
vom Eingang den Entladevorgang des Kondensators verlangsamen. Dadurch dauert
es länger, bis der Kondensator den Spannungswert erreicht, der vom Schmitt
Trigger benötigt wird, dass dieser seinen Ausgangszustand wieder ändert. Durch
dieses Zusammenspiel entstehen am Ausgang wieder längere Pulse, was mehr Leistung
bedeutet. So entsteht dann die gewohnte Amplitudenmodulation.
Da das IC CD4093 jedoch invertierte Ausgänge besitzt ist dieser Vorgang bei
diesem Schmitt Trigger genau andersrum.
Konkret funktioniert die Generierung der Amplitudenmodulation in unserem
miniatur Sender wie folgt:
Für die Erzeugung einer Amplitudenmodulation sind nun
hauptsächlich C8,C6,C9 sowie R4, R5 zuständig. Wir haben den Schleiffer des Potis P1
nun so eingestellt, das an C7 Rechteckimpulse - mit relativ kurzer
Einschaltdauer vorhanden sind. Der Kondensator C9 besitzt hier die Aufgabe,
die über R4 kommende Hochfrequenz von der Tonquelle abzuschirmen, in dem C9 sie
gegen Masse kurzschliesst. Nun wird über C8 und R5 ein Tonsignal eingespeist.
Ein Tonsignal besteht aus Wechselspannung, also einer Spannung, die (bezogen auf Masse)
sowohl eine positve, als auch negative Halbwelle besitzt. Liegt gerade eine
positive Halbwelle an (welche dann über R4,R5 sowie C8 zum Schleifferkontakt des
Potentiometers P1 weitergeleitet wird) unterstützt diese Halbwelle die
"Ladegeschwindigkeit" des Kondensators C6 - dieser is somit schneller auf die
Spannung geladen, welche notwendig ist, um den 3. Schmitt Trigger zu triggern. Dadurch
verringert sich die Einschaltdauer des 3. Schmitt Triggers und am Ausgang entstehen
kürzere Impulse - welche weniger Leistung bedeuten. Andersrum ist es genau das
selbe. Liegt eine negative Halbwelle am Toneingang an arbeitet diese sozusagen
entgegen der "Ladespannung" des Kondensators C6. Dadurch schaltet der 3.
Schmitt Trigger erst später aus, und früher wieder ein - wodurch längere Impulse
entstehen welche wiederrum mehr Leistung bedeuten.
Durch die Veränderung der Impulslängen entsteht also ein Signal mit Amplitudenmodulation,
welches im Radio wie ein normaler Radiosender empfangen und wiedergegeben werden
kann.
Anschluss einer Antenne an den Sender
Nun soll das Signal unseres Senders aber auch drahtlos auf einen Radio
gesendet werden. Hierfür wird - um die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten -
keine Drahtantenne verwendet, welche das Signal kappazitiv ausstrahlt, sondern,
eine induktive Antenne. Die für die Abstrahlung der Sendeenergie zuständige
Antenne besteht also aus der Spule L1 - einer Festinduktivität.
Da der 3. Schmitt Trigger an seinem Ausgang ein Rechtecksignal liefert, und dieses
sehr oberwellenbehaftet ist, müssen wir vor unsere Antenne noch einen
Oberwellenfilter schalten.
Entwicklung des Oberwellenfilters für den miniatur Sender
Wie im weiter oben bereits gezeigtem Schaltplan erkennbar ist, besteht unsere
Antenne aus der Spule L1. Parallel zu unserer Antenne ist jedoch der
Kondensator C10. Hier wurde ein Schaltungsprinzip
gleich doppelt ausgenutzt. Bei dieser Schaltung handelt es sich um einen
Schwingkreis, welcher umgefähr (genau genug) so abgeglichen wurde, das er auf
unserer Wunschfrequenz nahe der Resonanz ist.
Um das Prinzip der Resonanz besser zu verstehen, betrachten wir folgendes Bild:
In diesem Schaubild ist das Prinzip der
Resonanz beschrieben. In Abbildung 1
ist der Schwingkreis abgebildet, so wie er bei unserem miniatur Mittelwellensender
zu finden ist. Die Resonanzfrequenz liegt hier in etwa zwischen 700 und 750Khz.
Wie man aus dem Diagramm und der Grafik Feldstärke/Frequenz entnehmen kann, ist
bei der Resonanzfrequenz der höchste Pegel erreicht. Dadurch besitzt der
Schwingkreis auf der Resonanzfrequenz einen hohen Widerstand, und somit
entsteht am Schwingkreis eine hohe Spannung - was in unserem Fall zu erhöhter
Feldstärke in Spulennähe führt. Auf anderen Frequenzen ist dieser Schwingkreis
bestehend aus L1 und C10 nicht auf Resonanz, und besitzt somit für die anderen
Frequenzen einen niedrigen Widerstand. Dadurch entsteht keine hohe Spannung, und
somit auch keine hohe Feldstärke. Durch dieses Wissen wird dieser Schwingkreis
doppelt ausgenutzt. Zum einen entsteht durch den Betrieb nahe der
Resonanzfrequenz ein relativ starkes (...verältnissmäsig) elektrisches Feld in
der Nähe der Spule L1 - und weiterhin - werden durch dieses Schaltungsverfahren
die unerwünschten Oberwellen herausgefiltert.
In den Abbildungen 2 und 3 ist noch dargestellt, das durch verändern des Wertes
des Kondensators (alternativ auch der Spule) die Resonanzfrequenz geändert werden
kann. Wird der Kondensator vergrößert, bei gleichbleibendem Wert der Spule, sinkt
die Resonanzfrequenz des Schwingkreises. Andersrum ist es das gleiche. Eine
Reduzierung der Kapazität des Schwingkreiskondensators bei gleichbleibender
Induktivität der Spule verschiebt die Resonanzfrequenz des Schwingkreises
nach oben.
Der 2,2pF Kondensator C7, der das HF Signal vom Ausgang des 3. Schmitt Triggers
auf unseren Schwingkreis (L1, C10) koppelt, stellt für die tiefen Mittelwellen
Frequenzen einen sehr hohen Widerstand
dar. Der Kondensator wurde bewusst so gewählt - so wird die Sendeleistung gering
gehalten und der Schwingkreis besitzt bessere Filtereigenschaften, da er nur ein
sehr schwaches HF-Signal über den 2,2pF Kondensator C7 erhält. Dadurch wirkt der
Resonanz Effekt viel stärker, und die Oberwellen sind besser unterdrückt.
Testtongenerator mit dem 4. Schmitt Trigger des CD4093 und Komplettierung
der Schaltung
Nachdem nun alle Aufgaben verteilt sind, bleibt noch ein Schmitt Trigger des
CD4093 IC´s unbenutzt. Man könnte diesen jetzt als Ausgangsverstärker benutzen,
dadurch könnte man größere Sendeleistungen entnehmen und die Reichweite des
Senders deutlich steigern. Da die erlaubte, abgestrahlte Leistung aber nur sehr
gering sein darf, ist dies mit dem Hintergedanken, den Sender lizenzfrei zu
betreiben jedoch keine gute Idee. Also wurde hier ein einfacher Tongenerator gebaut.
Dieser funktioniert wie der Oszillator, welcher bereits oben beschrieben wurde.
Allerdings hatte der Author bei dem Sender das Problem, das der ca. 800Hz
Testton auch leise aus dem Radio zu hören war, wenn der Ausgang des Tongenerators
nicht mit dem NF Eingang des Modulators verbunden war. Deshalb wurde ein
"Jumper" "JMP2" eingebaut, um den Tongenerator erst bei Bedarf einzuschalten. Der
Eingang des 4. Schmitt Triggers, von welchem der
100nF Kondensator auf Masse geht, wurde desweiteren über einen 1Mega-Ohm
Widerstand auf Masse
gelegt, sodass der 4. Schmitt Trigger auch im nicht als Tongenerator
verwendetem Zustand einen definierten
Zustand hat. Der Tongenerator erzeugt aufgrund seiner Schaltung ein Rechtecksignal.
Um den Klang dieses Signals weicher zu machen, wurde ein Tiefpass bestehend aus
R8 und C12 dazugebaut. Am Ausgang dieses Tiefpassess liegt dann ein weich klingender
ca. 800Hz Testton an, der durch die entsprechende Jumperstellung des Jumpers "
JMP1" als Testton auf die vom Sender erzeugte Trägerfrequenz
aufmoduliert werden kann.
Weiterhin wurde noch der Kondensator C11 sowie die beiden 10k Widerstände R10 und
R11 hinzugefügt. Da der Eingang des Senders recht hochohmig ist, und somit vor allem
tiefe Frequenzen sehr stark übertragen werden, wurde der Kondensator C11 eingebaut.
Dieser hat durch seine geringe Kapazität den Effekt, in Zusammenarbeit mit dem
relativ hochohmigem Eingang des Modulators, ein relativ neutrales Klangbild zu
generieren. Die beiden Widerstände R10 + R11 legen das Stereosignal der Audioquelle
zusammen. Dadurch entsteht aus dem Stereosignal ein Monosignal, und im Radio
sind dann beide Audiokanäle - zusammengelegt - zu hören. Man sieht jetzt im
oben gezeigten Schaltplan auch
die Jumper "JMP1, JMP2, JMP3" mit welchen die verschiedenen Funktionen des
Senders umgeschalten werden können.
Anmerkungen und Kommentare des Authors zur Entwicklung und Verwendung des Senders
Der Sender wurde in mehreren Schritten entwickelt. Die Entwicklung des Senders
fand unter Beachtung HF technischer Kriterien auf dem Steckboard statt. Zuerst
wurde der Oszillator entwickelt, und so abgeglichen, das er im unteren Mittelwellenband
schwingt. Anschliessend wurde der Buffer entworfen und auf seine korrekte Funktion
getestet. Beim PWM Modulator wurde das Konzept der PWM Modulation geplant, und in
mehreren Entwicklungsschritten entwickelt und stetig verbessert. Die Signalformen,
die im Artikel beschrieben werden, wurden mit dem Oszilloskop überprüft. Die
Reichweite wurde mit einem besseren Weltempfänger ermittelt.
Mögliche Verbesserungen zum Modulator
Der Schwingkreis L1, C10 ist über den
Frequenzbereich des Senders den der Author messtechnisch auf ca. 720...830Khz
definiert (bei dem vom Author gebauten Sender ergaben sich diese Werte)
nicht immer genau auf Resonanz. Wer also die Reichweite
und Oberwelleunterdrückung dieses Senders noch verbessern
möchte, kann den 330pF Kondensator ausbauen, und durch einen Drehkondensator
mit 50-500pF ersetzen. So kann der genaue Resonanzpunkt des Schwingkreises
eingestellt werden, was nochmal zu einer Reichweitenverbesserung führt, und die
Oberwellen wirklich gut rausfiltert. Allerdings befand der Author in mehreren
Praxistests die
Reichweite und die Oberwelleunterdrückung mit dem eingebauten 330pF Kondensator
für absolut passabel.
Wer über eine entsprechende Amateurfunklizenz verfügt, kann durch umdimensionieren
der Bauelemente den Sender auch als 160m Prüfsender verwenden. Die Ausgangsleistung
dürfte im 1-stelligen mW Bereich liegen. Der Prüftongenerator kann dann auch
entfernt werden, und der 4. Schmitt Trigger als Ausgangstreiber verwendet werden.
Verwendung des miniatur Mittelwellensenders an Elektronikbaukästen
Manche Elektronikbaukästen, in denen man einen Mittelwellenempfänger bauen kann,
verfügen manchmal nicht über eine Ferrit Antenne. Hier wird oft an einem Schwingkreis
eine Erdung und ein oft 6m langer Antennendraht angeschlossen. Da der miniatur
Mittelwellensender das Signal, um den Vorschriften gerecht zu werden, induktiv
abstrahlt, kann dieser nicht, oder nur sehr schlecht mit diesen Baukasten
Empfängern empfangen werden. Hierfür gibt es eine leichte Lösung. Eine (fest-)
Induktivität von 15µH wird parallel zu den Anschlüssen "Erde" und "Antenne" der
Schwingkreisspule geschalten. Der miniatur Mittelwellensender wird dann in der
Nähe der 15µH Spule platziert. Reichweiten von 1,5-2cm haben sich hier (je nach
Empfängerschaltung - getestet wurde ein einfacher Detektorempfänger) als
brauchbar erwiesen.
Messen der Feldstärken im Bezug auf lizenzfreie Benutzung des Senders
Die für das Mittelwellenband freigegebene magnetische Feldstärke beträgt -15dbµA/m in
einer Distanz von 10m. Leider ist diese Feldstärke ohne entsprechendes, aufwändiges
und teueres Messequippment nach Informationen des Authors nicht wirklich mit
standard Messmitteln wie z.B. einem Oszilloskop ohne entsprechende Zusatzgeräte
oder Sonden zu messen. Der Author orientierte sich bei dem
Design des miniatur Mittelwellensenders an diversen elektronischen Geräten die
eine Zulassung bzw. eine Zertifizierung bezüglich Funk/
Störstrahlung
besitzen, und welche
über irgendeine Art von Schaltwandler/Schaltnetzteil verfügen. Anhand der
Oberwellen, die die Geräte erzeugen, wurde dann mit dem gleichen Weltempfänger,
welcher für den Empfang und den Abgleich der Sendereichweite verwendet wurde, ein
Reichweitentest durchgeführt und getestet wie weit die
Störstrahlung
der Geräte im Mittelwellenband empfangbar war. In den meisten Fällen war die
Reichweite der
Störstrahlung der Geräte um ein vielfaches größer, als die
Sendereichweite des miniatur Mittelwellensenders. Daher wurde der Sender auf
die sehr geringe Reichweite von 2-20cm begrenzt - somit kann indirekt angenommen
werden das die Sendeleistung des Senders garantiert unter die Maximalwerte der
zugelassenen Feldstärken fällt.
(Hinweis der Redaktion: Wenn man eine Drahtschleife mit r = 1 m
und einer Windung (also Durchmesser 2 m) verwendet und den HF-Strom auf
0,3 mA begrenzt, dann ist die magnetische Feldstärke im Abstand 10 m
nicht größer als -15 dBµA/m. Je kleiner die Drahtschleife, desto
schneller nimmt die Feldstärke in der Entfernung ab. Mit einer
Festinduktivität wie im vorliegenden Beitrag ist man auf der sicheren
Seite und hält die Grenzwerte leicht ein. Bereits im Abstand vom einem
Meter ist das Signal in einem Radio nicht mehr zu hören.)
Bilder zu miniatur Mittelwellensender:
Platine des Modulators
Komplettfoto Modulatorplatine
Übertragung auf Kosmos Mittelwellenradio
Übertragung auf Kosmos Mittelwellenradio
X1000
Übertragung auf Kosmos Mittelwellenradio
XN1000
Bilder von Messungen mit dem Oszilloskop am Sender:
Die Signale haben wie man an der Spannungsanzeige lesen kann zum
Teil sehr geringe Werte. Das liegt daran, das für die Messung -
um die Testpunkte so wenig wie möglich zu belasten - der Tastkopf
des Oszilloskopes bei manchen Messungen auf 1:10 geschalten wurde.
Signale an verschiedenen Punkten der Schaltung
Die Signale des Buffers / Oszillators wurden nicht fotographiert, da sie
in etwa gleich aussehen (Rechtecksignal).
Signal am Kondensator "C6" gemessen gegen Masse
Signal am Tongenerator (Ausgang 4. Schmitt Trigger)
Signal am Ausgang des Tiefpasses R8 + C12
Pulsweitenmodulation
Signal am Ausgang des 3. Schmitt Triggers ohne
Spannung am Modulatoreingang
Signal am Ausgang des 3. Schmitt Triggers mit positiver
(im Bezug auf Masse) Spannung am Eingang des Modulators
Signal am Ausgang des 3. Schmitt Triggers mit
negativer (im Bezug auf Masse) Spannung am Eingang