UKW-Empfänger Rabauke             

von Günther Zöppel                  
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Zur schnellen Information über die täglichen Nachrichten brauchte ich ein Radio für den Schreibtisch. Es lag nahe, aufgrund der minimal notwendigen externen Bauelemente dafür den Schaltkreis BK1068 einzusetzen.  Da dessen Ausgangsleistung doch etwas bescheiden ausfällt, wurde noch ein Nachverstärker mit dem bewährten LM386 vorgesehen.





Rabauke.pdf

Der Stromlaufplan weist neben der bekannten Standardschaltung nur insofern Abweichungen auf :

1.  Im Antenneneingang wurde ein Schwingkreis mit einer selbstgewickelten Luftspule
     eingesetzt. Dieser wurde auf Bandmitte UKW (ca.98MHz) abgeglichen. Die sehr
     niederohmige Spule schließt niedrigere Störfrequenzen am Eingang gegen Masse kurz.
2.  Die Spannungsversorgung (3V) für den BK1068 wurde durch die Flussspannung einer
     blauen 3mm-LED gewonnen, die gleichzeitig den Ein-Zustand des Empfängers anzeigt.
     Beim Drücken der Mute-Taste (IC wird in den Stromsparmodus gesetzt) wird die LED  
     etwas heller, da sie den zusätzlichen Strom mit aufnimmt, der sonst den IC versorgt (ca.
     15 mA gemessen).
3.  Zur Verhinderung von Kurzschlüssen der Betriebsspannung bei gleichzeitig gedrückten 
     Up- und Down-Tasten für Volumen und Sendersuchlauf wurden in die +Leitung jeweils
     10k-Widerstände eingefügt, die den in diesem Fall fließenden Strom auf ungefährliche
     0,3 mA  begrenzen und sich auf die korrekte Funktion nicht auswirken, da die
     Steuereingänge so hochohmig sind , dass der begrenzte Strom trotzdem zur sicheren
     Funktionsauslösung reicht..
4.  Der LM386 wurde durch die zusätzliche Gegenkopplung R6/C8 zwischen den Pins 1
     und 5 ergänzt, dies bewirkt eine zusätzliche Bassanhebung und resultiert in einem
     subjektiv mit dem vorhandenen Miniaturlautsprecher als sehr angenehm empfundenen
     Klang. Sicher trägt dazu auch das etwas voluminöse Holzgehäuse bei. Die
     Spannungsverstärkung des  Schaltkreises von 20 in der vorliegenden Variante erweist sich
     als ausreichend. Man kommt also wie hier vorliegend ohne den Einbau des Elkos zwischen
     Pin 1 und 8 aus.
5.  Die Stromversorgung des Gerätes wurde durch 2 gerade vorhandene Li-Polymer-Akkus
     von je 4,2 V/2Ah sichergestellt, die aufgrund der für diesen Einsatzfall doch etwas
     überdimensionierten Kapazität sehr lange reichen. Zum Nachladen kann über die an der
     Rückwand befindliche Buchse ein geeignetes Ladegerät angeschlossen werden.



Die Bedienelemente wurden sinngemäß an den von historischen Empfängern bekannten Stellen (Lautstärke links, Sendereinstellung rechts) angeordnet. Versuche, dafür Drehimpulsgeber einzusetzen wurden aufgrund der Mängel dieser Lösung verworfen und stattdessen einzelne Taster verwendet. Da das Radio auf dem Schreibtisch steht und beim Eintreffen von Telefonanrufen schnell stummgeschaltet werden muß, reicht hierfür ein schneller Druck auf die Mute-Taste aus. Drehimpulsgeber  würden zur sicheren Funktion eine Auswertung durch Mikrocontroller erfordern, welche für den hier geplanten Einsatz als zu aufwendig erschien.



Das Gerät kann durch den an der Rückwand befindlichen Hauptschalter völlig spannungsfrei geschaltet werden, was sich auch beim Anschluß des Ladegerätes empfiehlt.



Das Gehäuse (20 cm Breite, 12 cm Höhe, 8cm Tiefe) wurde aus Sperrholz gefertigt und gebeizt. Die Frontplatte wurde mit "FrontDesigner" erstellt und auf Fotoglanzpapier ausgedruckt, welches mit Holzkaltleim auf die Sperrholzfrontplatte geklebt ist. Ebenso wurden für die Bedienung nötige Infos auf der Rückwand angebracht, allerdings nur auf Normalpapier. Als Antenne wurde eine gerade vorhandene nur ca. 17 cm lange Teleskopantenne verwendet. Längere Antennen bringen keinen Vorteil, im Gegenteil, da fängt man sich Störungen ein.



Das Gerät erweist sich als sehr empfindlich und trennscharf. Alle hier im Erzgebirge mit einem industriell gefertigten Super ("Rema Arioso" aus dem ehemaligen Kombinat "Sternradio" der DDR ) empfangbaren Sender findet der Suchlauf meines Eigenbaues auch.



Ach so - etwas habe ich vergessen : Jedes meiner elektronischen Projekte bekommt einen  eindeutigen Namen, und so nannte ich das hier vorliegende Gerät "Rabauke", das leitet sich ab von RAdioBAsteln Und Kein Ende. Von der Lautstärke her macht das Ding diesem Namen alle Ehre….

Günther Zöppel
Pockau, im Dezember 2014


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