Tipps und Tricks zum MW-Retro-Radio
Abstimmbereich
Frage: Ich nenne das Retro-Radio "60 Jahre
Franzis" mein eigen. Das Basteln macht mir sehr viel Spaß, ich habe aber
folgendes Problem: Egal wie ich die Ferritspule oder den (Oszillator)-Trimmer
verstelle, ich kann höchstens den Bereich von ca. 620 kHz bis weit über 1600
kHz (schätze 1800, 1900 kHz) erfassen, jedoch nicht weiter unten, wie es sein
soll, den MW-Bereich von 530 kHz bis etwa 1620 kHz. Was habe ich falsch gemacht
bzw. was muss ich verändern?
Antwort: Es könnte sein, dass Sie zwei Anschlüsse der Spule
(kaltes Ende und Anzapfung) vertauscht haben, dann wäre die Induktivität
geringer. Das passt ungefähr zu den 620 kHz.
Erfolg: Das war in der Tat der Fehler. Das Radio geht jezt
von ca. 510 bis weit über 1600 kHz.
Drehkoanschlüsse
Anlässlich einer Neuauflage des Bausatzes habe ich mal
wieder ein Radio aufgebaut. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Drehko bei
dieser Auflage etwas anders aussieht. Insbesondere die Beschriftung hat sich
geändert. Die Bezeichnung "C2" im Handbuch ist dadurch missverständlich
geworden. Die Mittelwellenseite des Drehkos erkennt man daran, dass insgesamt
fünf Anschlüsse existieren: Masse, zwei Drehkosegmente und zwei
Trimmer-Anschlüsse. Trimmer und Drehko müssen jeweils verbunden werden. Auf der
UKW-Seite dagegen haben die Drehkosegemente gemeinsame Anschlüsse mit ihren
Trimmern, dafür gibt es zwei Masseanschlüsse. Wenn man genau hinsieht, erkennt
man auch, welche Anschlüsse zu den größeren Mittelwellen-Paketen führen.
Eine Schaltungsvariante von Andre Adrian, DL1ADR
Der
TA7642 ist ein Rückkopplungsaudion mit weichem Schwingeinsatz,
wenn man etwas die Beschaltung ändert. Der 10k Poti aus dem
Bausatz ist nun Lautstärke/Rückkopplung. Als
NF-Verstärker gibt es für drei Transistoren eine Treiberstufe
mit Gegentaktendstufe. Der Lautsprecher wird nun nicht mehr von
Gleichstrom durchflossen, und etwas (viel) lauter ist es auch.
Das Schaltbild ist auf meiner Internetseite: http://www.andreadrian.de/sdr/#mozTocId884706
Ein
Tipp zum Kurzwellen Retroradio: An passender Stelle im NF Pfad verwende
ich bei meinen Audions einen 150mH | 6.8nF Parallelschwingkreis als
5kHz Sperrkreis. Ohne den lauten 5kHz Ton hört sich Kurzwelle viel
besser an. Einige MP3 Kopfhörer sind nach meinem Empfinden schon
so empfindlich wie rocking armature Hörkapseln. Besonders bei den
MP3 in ear Hörern sind der 5kHz oder bei MW der 9kHz Ton
störend.
Umbau und Erweiterungen von Günther
Zöppel
Ich habe mich den vielen
Umbauhinweisen angeschlossen und dem Radio einen etwas leistungsstärkeren
NF-Verstärker mit dem TDA7052 verpasst, der kann ganz schön Krach machen. Das
ganze inklusive Empfangsteil in SMD – siehe auf dem Bild der Innenansicht - die
Leiterplatte über dem Drehko. Die MW habe ich in zwei Teilbänder aufgeteilt, ist
bei dem Senderangebot abends viel leichter zu beherrschen. Daher musste auch die
Front etwas neu gestaltet werden. Dazu habe ich mit „Front Designer“ von Abacom
eine neue Teilfrontplatte als Aufkleber kreiert – wer möchte, kann das Layout
als .fpl-Datei von mir kostenlos haben.
Die Feldstärkeanzeige habe ich
ebenfalls nach dem Vorschlag von Herrn
Wulff umgebaut, arbeitet einwandfrei. Und
abends kommt das blau beleuchtete Instrument besonders gut zur Geltung, oder?
Ebenso wurde zur Schwingkreisentdämpfung die bekannte
Rückkopplung eingebaut,
welche auf der Universalplatine über dem Poti Mitte unter dem Lautsprecher zu
sehen ist. Die 2 Transis sind steckbar, so kann ich bequem die bestgeeignetsten
für weichen Rückkopplungseinsatz aussuchen.
Beim Vergleich des fertigen Gerätes
mit einem Sony Weltempfänger SW11 braucht der Eigenbau sich nicht zu verstecken.
Gefühlvoll eingestellte Rückkopplung vorausgesetzt, bringt er die subjektiv
eingeschätzte gleiche Empfindlichkeit – zumindest waren alle Sender genauso zu
empfangen.
Dies evtl. als Anregung für
Nachbauwillige – ein lohnendes Objekt auch für Kids ( Basteln mit Papa oder Opa
!). Als nächstes werde ich eine
Öko-Variante mit Solarzellenspeisung aufbauen.
Ersatzteil: Neu im Online-Shop bei AK Modul-Bus findet man einen 32-Ohm-Lautsprecher, wie er in den ersten Auflagen des Mittelwellenradios verwendet wurde. Er kann z.B. verwendet werden, um mit dem UKW-Radio eine höhere Lautstärker zu erzielen.
Fehlersuche
Das Radio meines Sohnes spielt nach Fertigstellung nur sehr leise
und empfängt auch nachts nur einen Sender. Das Messgerät schlägt nur
schwach
aus. Jetzt habe ich vier Stunden lang den Fehler gesucht,
Lötstellen nachgelötet, Kurzschlüsse gesucht und Ihre Hilfeseiten immer
wieder durchgelesen - ohne Erfolg. Ich bin alles andere als ein Elektronik-Profi, vielleicht können Sie mir ja
anhand meiner Messergebnisse helfen, den Fehler etwas
einzugrenzen.
1 0,863
V
2 0,863 V
3 1,495
V
4 0,879 V
5 0,879
V
6 0,169 V
7 0,138
V
8 1,447 V
9 1,585
V
10 1,590 V
Vermutung: Mit dem Transistor stimmt etwas nicht, er könnte z.B. verdreht
eingebaut sein. Die Messwerte zeigen, dass der Transistor keine Verstärkung hat.
Er könnte auch defekt sein, oder im Kollektorkreis ist irgendwo eine
schlechte Verbindung. Das beste wäre, wenn Sie mal einen anderen BC547B oder
einen
ähnlichen Typ einlöten, um das zu testen. Theoretisch könnte
der Transistor durch Überhitzung defekt geworden sein, das ist allerdings
nicht sehr wahrscheinlich.
Repariert: Ich
habe für EUR 0,04 einen neuen Transistor bei Reichelt bestellt und
das Ding läuft jetzt. Mein Sohn ist überglücklich.
Ronald Stahlberg
Eine Mail von Ronald Stahlberg: Langwelle
Schon als ich noch ein Kind war, habe ich gern und oft am Radio gesessen. Wir
hatten ein, für die damalige Zeit, recht modernes Röhrenradio. Es war in unter
einer Minute enpfansbereit. Dieser Apparat verfügte über UKW, MW, KW, und LW.
Zum Leidwesen meiner Eltern habe ich am liebsten die MW, LW oder KW gehört. Nun
habe ich die Lernpakete/Bausätze von Franzis im Internet gefunden und mir die
Radiobausätze besorgt. Es ist der blanke Wahnsinn, was man damit alles empfangen
kann. Mir fehlt in der Sammlung aber noch ein LW-Radio.
Dazu ein Tipp: In der ELO gibt es einen Vorschlag für den Umbau des Retroradios auch für
Langwelle:
http://www.elo-web.de/elo/radio-roehrentechnik/retro-radio/retro-radio-erweiterungen
Erweiterungen für das Retro-Radio von Ronald Stahlberg
Zuerst habe ich nach dem Vorbild von Matthias Blümlein (Kopfhörer-Buchse für das Retro-Radio)
meinem Retro Radio einen Kopfhöreranschluss verpasst. Der
Lautsprecher ist mir, selbst bei voll aufgedrehtem
Lautstärkeregler, auf die Dauer etwas zu leise. Ich habe eine 6,35
mm Stereo-Klinkenbuchse vom Conrad genommen. Die meisten meiner
Kopfhörer haben den "dicken" Klinkenstecker. Ansonsten habe ich
noch Adapter von 6,35 mm auf 3,5 mm.
Ich
habe Verbindungen von LS1 und LS2 auf der Platine zur Klinkenbuchse und
von dort zum Lautsprecher gelötet. Jetzt noch eine Brücke an
der Klinkenbuchse so löten, das aus beiden Kopfhörerkapseln
Töne zu hören sind und fertig - dachte ich. Doch die
Regulierung der Lautstärke hat irgendwie nicht richtig
funktioniert. Es war mir einfach zu laut auf den Ohren, obwohl das
Lautstärkepoti komplett zugedreht war. Ich bin kein guter
„Elektroniker“, sondern nur ein Bastler mit einigen alten
Physikkenntnissen aus der Schule, der vieles nur solange ausprobiert
bis es funktioniert, wie er es gerne hätte. So habe ich durch
Versuche folgendes herausgefunden: Ich habe eine Verbindung von der
Lötstelle an der Klinkenbuchse, von der die Plusleitung zum
Lautsprecher geht, zum Lautstärkepoti gemacht. Da habe ich die
Drahtlitze an den Kontakt gelötet, der die Verbindung zu P3 der
Platine hat. Jetzt funktioniert die Regulierung der Lautstärke
für die Kopfhörer einwandfrei. (Hinweis der Redaktion:
Diese Verbindung bewirkt eine starke
Gegenkopplung vom Ausgang auf den Eingang des Endverstärkers, was
die
Verstärkung reduziert.)
Ich
wollte das Radio mit einem Akku betreiben. Weil in der Bauanleitung
geschrieben steht, das 1,2 V nicht optimal sind, habe ich die
Stromversorgung auch gleich noch umgebaut. Ich nehme jetzt zwei NI-MH,
1,2 V, 2700 mAh Akkus. Weil 2,4 V nun wieder zu viel sind habe ich in
die Plusleitung zwischen Schalter und Platine einen 10 Ohm Widerstand
gelötet. So kommen jetzt 1,56 V an der Platine an.
Jetzt
höre ich abends MW über Kopfhörer. Gegen 23 Uhr habe ich
den deutschsprachigen Dienst von Radio China gehört. Die senden zu
dieser Zeit auf neunhundertirgendwas kHz über eine Sendestation in
Finnland.
Kontaktprobleme beim Einschalter beheben, von Eugen Salzmann
Bei
meinen MW-Retroradios (Conrad und Franzis), die jetzt schon "in die
Jahre" gekommen sind, zeigt sich, dass der Einschalter nicht mehr
zuverlässig funktioniert. Der Stromverbrauch des Empfängers
ist so gering, dass die Kontakte nicht zuverlässig schalten.
Abhilfe
hat bei beiden Radios jeweils ein 220uF Kondensator an der + und -
Leitung der Empfängerplatine geschaffen (Versorgungsspannung).
220uF deshalb, weil ich ihn hatte. Der entladene Kondensator erfordert
einen kurzen Stromstoss beim Einschalten (der die Oxidschicht auf dem
Metall durchschlägt), und schon funktioniert das Radio wieder.
Magisches Auge für das Retro-Radio, von Michael Rauer
Schon
vor längerer Zeit habe ich mit LEDs und Sticks für die
Heißklebepistole experimentiert. Man kann schöne
Farbverläufe mit diesem Material und verschiedenfarbigen LEDs
erreichen, ganz hübsch. Eine grüne LED in so einem Stick
erinnerte mich etwas an das Magische Auge aus Großvaters
Dampfradio.
Und
dann kam das Retroradio dazu. Kann man das kleine Zappelinstrument
durch die Nachbildung eines Magischen Auges mittels LED und Klebestick
ersetzen? Nach einigem Experimentieren auf den Steckbrett fand ich
heraus, dass es geht.
Wie
bei den alten Anzeigeröhren früher ist es jetzt so: Starker
Sender = helles Licht. Der Fächereffekt ist nicht so schön
ausgeprägt aber da werd ich noch verschiedene Dinge versuchen:
- Ansteuerung verändern (z.B. die separate 9-V-Batterie eliminieren)
- andere Leuchtkörper als die Klebesticks verwenden (oder z.b. die dickeren Sticks ?)
- mit Spiegelfolie experimentieren
Verwendung einer Korbspule, von Andreas Booch
Die
Spule ist Original von ca. 1920, ich habe sie nur repariert, weil zwei
Flügel abgebrochen waren. Ich habe sie defekt gekauft. Weil sie in
meine Geräte nicht passt, habe ich einen Steckadapter gebaut. So
wie ich jetzt die Änderungen vorgenommen habe, funktioniert das
Radio mit jeder Luft- oder Wabenspule wie in einem Detektor-Radio. Ich
finde es ist nun etwas lauter und durch die externe Antenne
empfindlicher, trennschärfer ebenso. Es ging ohne Anzapfung,
aber nur mit der Brücke L2-L3. Die Dämpfung
der spule reicht nicht. Ich habe verschiedene Widerstände
getestet. 56 Ohm bei
dieser Spule. Wenn man eine Kurzwellenspule einsetzt, funktioniert
das auch. Jedenfalls kann ich damit auf Kurzwelle hören, was
auch mit meinem Detektor auf Kurzwelle möglich ist. Bei http://www.ribbeck-art.de
kann man solche Spulen (Wabenspulen,
aber auch Koppler usw.) kaufen.
Oktober 2016: Mittelwellenempfang am Abend
Obwohl
alle deutschen Mittelwellensender inzwischen abgeschaltet sind, ist die
Mittelwelle immer noch interessant. Man hört viele europäische und
außereuropäische Stationen jetzt noch klarer. Hier habe ich einmal den
Empfang am Abend mit dem Retroradio aufgezeichnet.
Christian
Herden schrieb mir dazu: Das Internationale Radiokunst-Festival in
Halle (Saale) vom 1. – 30. Oktober 2016 wird einen Mittelwellensender
auf 1575 KHz betreiben. Ich freue mich, mit meinem Diodenradio
wieder einen heimischen Sender zu hören. http://radiorevolten.net/wir-holen-uns-die-mittelwelle-zurueck/
Gesendet wird mit einem Selbstbausender mit 200W Träger und ca 600W PEP
an einem verkürzten Dipol.
http://www.radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=6624&pid=77148
Mit
dem Retro-Radio konnte ich die Station hier in Essen leider nicht
empfangen. Vielleicht klappt es an andern Empfangsorten?