Das Franzis-Röhrenradio - Fehlersuche


                               
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Sie haben das Röhrenradio gebaut, aber es funktioniert nicht? Dann heißt es: Fehler suchen!

Die erste Testreihe kommt noch ganz ohne ein Messgerät aus. Sie brauchen nur ein Stück Draht oder einen blanken Schraubendreher, mit dem Sie eine Verbindung zwischen Punkten der Schaltung und Ihren Fingern herstellen können. Damit tippen Sie vorgegebene Verbindungen an und beobachten die Reaktion der Schaltung. In den meisten Fällen ist ein Brummen zu hören, weil Sie über Ihre Hand ein Störsignal einkoppeln (Brummfingertest).

Startbedingung:
Frische Batterien
Lautstärke voll aufgedreht
Rückkopplung voll aufgedreht
Erde ist angeschlossen
Keine Antenne

 
 

Punkt 1: Aus dem Lautsprecher muss ein leises Brummen zu hören sein. Wenn nicht liegt ein Fehler im Bereich des IC1 oder am Lautstärkepoti vor.
Punkt 2: Es brummt, aber diesmal deutlich lauter, weil Sie den Eingang des NF-Vorverstärkers mit T2 berühren.
Punkt 3: Es brummt noch erheblich lauter, weil nun auch noch die Röhre das Signal verstärkt.
Punkt 4: Beim Berühren des Drehkos hört man ein Knacken, ebenso beim Loslassen. Wenn nämlich alles korrekt funktioniert schwingt das Audion wegen der voll aufgedrehten Rückkopplung. Die Berührung mit dem Finger dämpft den Schwingkreis und lässt die Schwingungen abreißen, was das Knacken verursacht. Wenn Sie nichts hören obwohl Punkt 1 bis 3 erfolgreich waren, liegt ein Fehler im Bereich des Schwingkreises vor, oder die Röhre verstärkt aus irgendeinem Grund nicht genügend.



Diese Testserie geht vom Ausgang der Schaltung bis zum Eingang. Wenn z.B. der zweite Test versagt hat kann man sich Test 3 und vier sparen uns muss erst einmal den Fehler in der NF-Stufe finden und beheben. Bei der Fehlersuche hilft ein Messgerät:


Messung der Betriebsspannungen

 
 

Verwenden Sie ein hochohmiges Digitalmultimeter. Der Minuspol des Messgeräts soll an Masse liegen (Minuspol der Batterie oder Erdanschluss). Sie sollten ungefähr folgende Spannungen messen:

1: Ca. 6 V
2: Ca. 3…4 V
3. Ca. 15 V
4. Weniger als 0,5 V
5. Mehr als 12 V



Wenn etwas mit den Spannungen nicht stimmt suchen Sie in diesem Bereich nach Lötfehlern oder vertauschten oder verpolten Bauteilen. Wenn alle Betriebsspannung korrekt gemessen werden, das Radio aber trotzdem noch nicht richtig arbeiten will muss man jede Stufe für sich genauer untersuchen:


Messung der Arbeitspunkte

Diesmal sollten Sie den Lautstärkeregler ganz leise und Rückkopplungsregler voll aufdrehen.

 

1: Ausgang LM386: Ca. 3 V
2: Kollektor T2: Ca. 1…2V
3: Basis T2: Ca. 0,6 V
4: Anode: Mehr als 12 V
5: Gitter: Weniger als 0,5 V, ok bis -0,5V



Auch hier gilt wieder: Wenn einer der Messwerte ganz aus dem Rahmen fällt muss in diesem Bereich nach einem Fehler gesucht werden.

Das Audion am Oszilloskop



Video:  https://youtu.be/9hiAH4kTnQA

 

Am Eingang A2 wurde das Oszilloskop angeschlossen. Damit lassen sich ohne große Beeinflussung die Signale am Schwingkreis direkt beobachten. Es wird anschaulich klar, wie die Entdämpfung des Kreises beim Audion funktioniert und wie man die Rückkopplung optimal einstellt. Zugleich ist es ein wirksamer Funktionstest für das Audion, auch ohne eine ausrechend gute Antenne.



Erhöhung der Lautstärke




Video:  https://youtu.be/5sS_qJMLUxA


Zwischen Pin 1 und Pin 8 des LM386 kann man bekanntlich einen Elko anschließen, um die Verstärkung deutlich zu erhöhen. Hier habe ich 1 µF mit dem Pluspol an Pin 1 eingelötet. Das Video zeigt außerdem, wie man den Frequenzbereich genauer abstimmen kann.




Und am Ende habe ich noch einen Elko am Rückkopplungspoti angelötet, um Kratzgeräusche beim Einstellen der Rückkopplung zu vermeiden. Im Video hört man sie noch relativ deutlich, jetzt sind sie weg. Der Elko hat 10 µF und liegt mit seinem Pluspol am Mittelpin des Drehkos.



Neuauflage 2018



Video zum Kurzwellenempfang mit diversen Antennen:  https://youtu.be/6qTaOCfeghk


Das Röhrenradio gibt es seit 2009. Es wurde lange Zeit unverändert produziert und jetzt 2018 nach einer Pause unverändert wieder neu aufgelegt. Das Video zeigt, dass auch mit dem inzwischen geringeren Sender-Angebot noch viele interessante Rundfunkstationen zu empfangen sind.
 


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