In dieser Schaltung werden zwei LEDs mit
je einem Vorwiderstand parallel an eine Spannungsquelle angeschlossen.
Das bedeutet, dass an jeder
LED-/Vorwiderstandsreihe die volle Eingangsspannung in der Höhe von 9 Volt
anliegt. Die Spannung fällt dann jeweils an den LEDs und Vorwiderständen ab und
teilt sich so auf. Insgesamt müssen sich nach dem 2. Kirchhoff‘schen Gesetz
(die Summe aller Spannungen in einer Masche ergibt 0 Volt) die Eingangsspannung
und die jeweiligen Spannungsabfälle pro Reihe aufheben.
Dass sich der Spannungsabfall an einer
LED nur schwer berechnen lässt, haben wir im Elektronik-Labor hier gesehen. Deshalb
halten wir uns nicht lange mit Überlegungen auf und simulieren die Schaltung
wieder in EveryCircuit. Dies aber mit
so präzisen Werten wie möglich.
Mit dem Bauteiletester LCR-T4 können wir die Vorwärtsspannung einer LED einfach ermitteln. Anstatt die üblichen Durchschnittswerte für grüne LEDs (2,0 Volt) und rote LEDs (1,8 Volt) in die Simulation einzusetzen, nehmen wir die vom Bauteiletester ermittelten Werte. Das sind 1,97 Volt für die grüne und 1,90 Volt für die rote LED. Es handelt sich nur um kleine kleine Abweichungen aber sie sind immerhin vorhanden und sollen daher berücksichtigt werden.
Würden wir es ganz genau machen wollen, müssten
wir auch die tatsächlichen Werte der Widerstände mit dem Bauteiletester oder
Multimeter ermitteln, die bei diesem Typ um +/- 5 Prozent vom Nennwert
abweichen können. Aber darauf verzichten wir, um es uns nicht zu kompliziert zu
machen. (Anmerkung
BK: Eigentlich müsste man wissen, bei welchem Strom der Tester die
Diodenspannung bestimmt, denn sie Spannung ist ja geringfügig vom Strom
abhängig.)
Die Simulation zeigt folgendes Bild:
Die Spannungsabfälle ergeben sich aus den
jeweiligen LED-Widerständen und Vorwiderstandswerten. Da in einer
Reihenschaltung der Spannungsabfall jeweils dem höchsten Widerstand folgt,
ziehen die beiden 2,2 kOhm Widerstände etwas vom Spannungsabfall an den LEDs an
sich. So ergeben sich die jeweilgen Spannungsaufteilungen in den beiden Reihenschaltungen.
Nun wollen wir prüfen, welche
Spannungsabfälle in der realen Schaltung am Steckbrett auftreten und stecken
die Bauteile:
Mit dem
Multimeter messen wir die Spannungsabfälle an den Bauteilen und stellen sie
denen aus der Simulation gegenüber:
Bauteile |
Spannungsabfälle simuliert (V) |
Spannungsabfälle gemessen (V) |
LEDgrün |
1,78 |
1,95 |
LEDrot |
1,72 |
1,88 |
Vorwiderstandgrün |
7,22 |
7,04 |
Vorwiderstandrot |
7,28 |
7,10 |
|
|
|
Wir können zufrieden sein, Simulation und
Realität liegen eng beinander 🙂
Wir haben jeweils einen Teilstrom pro
LED-/Vorwiderstandsreihe und einen Gesamtstrom, der nach dem 1. Kirchhoff‘schen
Gesetz (die Summe aller Ströme in einem Knoten ergibt 0 Ampere) mit gleicher
Stromstärke in beide Reihenschaltungen ein- und wieder ausfließt.
Den Gesamtstrom und beide Teilströme können
wir mit der Formel für die Ermittlung eines LED-Vorwiderstandes berechnen:
Rv =
(UE - Uf)/ILED
Vorwiderstand =
(Eingangsspannung - Vorwärtsspannung)/LED-Strom
In die Formel eingesetzt und diese
umgestellt, ergeben sich bei einer Eingangsspannung von 9 Volt und den mit dem
Bauteiletester ermittelten Vorwärtsspannungen folgende Teilströme, die wir den
simulierten und gemessenen Werten gegenüberstellen:
Reihenschaltung |
Teilströme berechnet (mA) |
Teilströme simuliert (mA) |
Teilströme gemessen (mA) |
ILED grün + Vorwiderstand |
3,2 |
3,28 |
3,24 |
ILED rot + Vorwiderstand |
3,2 |
3,31 |
3,26 |
Der Gesamtstrom ergibt sich aus ILED
grün + ILED rot:
Modus |
Gesamtströme (mA) |
Berechnung |
6,40 |
Simulation |
6,59 |
Messung |
6,49 |
Vergleichen wir diese Werte, können wir
auch hier zufrieden sein. Alles eng beinander. Alles für die Praxis tauglich 🙂
Messung des Gesamtstromes in der Schaltung mit dem Multimeter.
Stabilisierte Spannungsversorgung mit dem Labornetzgerät