Das Franzis-FM-Radio, Aufbau

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Dieses Radio lehnt sich optisch an ein typisches Kofferradio der 1960er Jahre an. Mit der Erfindung des Transistors konnte man Radios bauen, die weniger Energie als Röhrenempfänger verbrauchten und deshalb auch mit Batterien zu betreiben waren. Ansonsten war die Technik ähnlich der in älteren Röhrenradios.
 


Dank des hoch integrierten Empfänger-ICs TDA7088 ist der Bau eines eigenen UKW-Radios so einfach geworden, dass jeder dieses Radio erfolgreich zusammenlöten kann. Der Eintakt-NF-Verstärker entspricht in seiner Funktion eher dem historischen Vorbild eines Röhrenradios. Ihr Nostalgieradio verwendet einen zweistufigen Transistorverstärker mit mittlerer Lautstärke bei geringer Batteriespannung. Jetzt reichen schon zwei 1,5-V-Alkalizellen für bis zu 200 Stunden Empfang. Mit dem selbst gebauten Radio macht das Radiohören noch viel mehr Spaß. Genießen Sie die Vielfalt der UKW-Stationen.

 





Nachdem Sie den Bausatz aus der Umverpackung genommen haben, öffen Sie denMagnetverschluss des Gehäuses. Innen finden Sie alle erforderlichen Bauteile.

 


Schrauben Sie die Lötöse an den Fuß der Teleskopantenne. Schieben Sie dann die Antenne von innen durch die Gehäuseöffnung und drücken sie das Ende in die flache Halterung. Die Antenne ist damit ausreichend fest montiert, kann aber später zusätzlich noch mit etwas Klebstoff fixiert werden.



Lötarbeiten
 
Die Platine enthält zahlreiche schon fertig aufgelötete SMD-Bauteile (surface-mounted device, oberflächenmontierte Bauteile ohne Drähte): das Empfänger-IC TDA7088, 14 Kondensatoren und einen Widerstand. Nur noch einige Bauteile mit Anschlussdrähten müssen von Ihnen eingelötet werden. Dazu gehören alle Bauteile des NF-Verstärkers und die Spulen, sowie Bauteile rund um die Dioden-Abstimmung des Radios.
 

Die SMD-Bauteile
 
Nun soll die Platinen zusammengelötet werden. Das Schaltbild des kompletten Empfängers auf der letzten Seite des Handbuchs dient zur Orientierung. Einen kleinen Lötkurs finden Sie im Online-Magazin ELO (www.elo-web.de).
 

 
Bestücken Sie die Platine mit den elektronischen Bauteilen entsprechend dem Bestückungsplan. Bauen Sie zuerst die beiden Spulen SP1 und SP2 ein. Beide Spulen müssen aus dem beiliegenden Schaltdraht hergestellt werden. Sie haben jeweils drei Windungen bei einem Innendurchmesser von 5 mm und einer Länge von ca. 7 mm. Verwenden Sie den 100-µF-Elko als Wickeldorn. Wickeln Sie zunächst drei Windungen eng nebeneinander. Ziehen Sie dann die Windungen auseinander, sodass sich eine Gesamtlänge der Spule von etwa 7 mm ergibt. Es kommt hier nicht auf höchste Genauigkeit an, weil die Spule nach dem Einbau noch etwas verändert werden kann. Entfernen Sie die Isolierung an den Drahtenden, und ziehen Sie die Spule erst danach von ihrem Wickeldorn ab. Löten Sie beide Drähte auf der Unterseite an. Schneiden Sie dann die überstehenden Drähte mit einer scharfen Zange etwa 2 mm über der Platine ab.
 
 
Wickeln der Spulen
 
 
Einbau der Spulen
 
Setzen Sie die Widerstände R1 (4,7 kΩ, gelb, violett, rot), R2 (220 kΩ, rot, rot, gelb) nahe den Anschlüssen zum Poti PT2 ein. Die Widerstände R3 (1 kΩ, braun, schwarz, rot), R5 (330 kΩ, orange, orange, gelb) und R6 (33 Ω, orange, orange, schwarz) gehören zum NF-Verstärker auf der anderen Seite der Platine. Der Widerstand R4 (5,6 kΩ) ist übrigens schon als SMD-Bauteil aufgelötet. Biegen Sie die Anschlussdrähte passend für die stehende Montage um.
 
 
 
Die Widerstände 
 
Löten Sie die Kapazitätsdiode D1 (1SV101) in der Richtung ein, die auf dem Bestückungsaufdruck angedeutet wird. Die flache, bedruckte Seite weist zur Spule.
 
   
 
Die Kapazitätsdiode D1 
 
Löten sie nun den Elektrolytkondensatoren C15 ein. Beachten Sie die Einbaurichtung. Auf der Platine ist der Pluspol markiert. Der mit einem weißen Strich markierte Minuspol weist zum IC. Bauen Sie dann den keramischen Scheibenkondensator C17 mit 100 nF (Aufdruck 104) ein. Die Einbaurichtung ist beliebig.
 
 
 
Die Kondensatoren
 
Als Letztes müssen die Transistoren eingebaut werden. Achten Sie darauf, die beiden Typen nicht zu verwechseln. T1 ist ein PNP-Tranmsistor BC557B, T2 ist ein NPN-Transistor BC547B.


Die fertig bestückte Platine
 
Löten Sie als nächstes die passenden Drahtstücke zu den beiden Potis an. Die Längen sind im Verdrahtungsplan zu sehen. Sie können die Drahtenden wahlweise durch die Löcher stecken und wie die übrigen Bauteile anlöten oder sie auf der Unterseite flach auf die Lötflächen anlöten. Die Platine soll zwischen beiden Potis schwebend montiert werden und wird dann von sechs Drähten gehalten. Zusätzlich gibt es einen Draht zum Schalter des Lautstärkepotis und zwei Drähte zum Lautsprecher. An den GND-Anschluss muss der schwarze Draht des Batteriefachs angeschlossen werden. Der rote Anschluss führt zum Schalter des Lautstärkereglers. Der gesamte Rest des noch vorhandenen Drahtes soll an den Antennenanschluss gelötet werden. Wenn dieser Verbindungsdraht länger als erforderlich ist, dient das dem guten Empfang, weil damit die effektive Antennenlänge größer wird.
 
 
Die komplette Verdrahtung
 
 
Der erste Test und Einstellungen
 
Setzen Sie zwei 1,5-V-Mignon-Akalizellen ein. Schalten Sie das Radio ein und drehen Sie den Lautstärkeregler voll auf. Mit dem Frequenzknopf werden Sie schnell einen Sender finden, der klar aus dem Lautsprecher ertönt.
 
Nun muss der Frequenzbereich eingestellt werden. Verwenden Sie ein vorhandenes Radio zum Vergleich. Am linken Anschlag soll der unterste Sender im UKW-Bereich erscheinen. Der Empfangsbereich kann durch Verändern der Spule SP1 verschoben werden. Drücken Sie die Windungen enger zusammen, um tiefere Frequenzen zu empfangen. Falls links vom untersten Sender noch ein großer leerer Bereich vorhanden ist, ziehen Sie die Spule wieder etwas auseinander. Für den Feinabgleich kann man einen Schraubendreher zwischen zwei Windungen schieben und sie so etwas auseinander biegen.
 
Wenn die untere Bandgrenze optimal eingestellt ist, wird auch die obere Grenze von 108 MHz einstellbar sein. Allerdings ist die Frequenz etwas von der Batteriespannung abhängig. Falls Sie im laufenden Betrieb feststellen, dass der oberste Sender nicht mehr einstellbar ist, sollten frische Batterien eingesetzt werden.


Aufbautipps von Gerald Riebel

Den Durchmesser der Oszillatorspule habe ich verkleinert (auf einen 4 mm Bohrerschaft gewickelt; eine Wdg mehr), um dem Widerstand auf der Leiterplatte auszuweichen. Das Gerät spielte sofort. Der Oszillator wurde am unteren Bandende auf 87,5 MHz eingestellt. Damit wird der unbeabsichtigte Empfang des Funkverkehrs eines Rettungsdienstes, der in Jena kurz neben dem Rundfunkband sendet, verhindert. Der Oszillator lässt sich hinreichend genau durch dem Empfang dessen Signals mit einem guten Rundfunkempfänger einstellen, da die ZF von 75 kHz des TDA 7088 vernachlässigt werden kann.


Das Conrad UKW-Retroradio



Jetzt gibt es das UKW-Retroradio auch in einer Conrad-Version. Das Design gefällt mir sehr gut. Gegenüber dem Franzis-FM-Radio sind beide Knöpfe etwas näher zur Mitte gerückt. Sonst gibt es keine technischen Unterschiede. 

 


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