Funkstekdose umgebaut          

von Marcus Gedanitz, DL5TZ                

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Heute habe ich mir bei einem Einkauf aus einem orangefarbenen Baumarkt ein Set Funksteckdosen mitgenommen. Das Set machte zunächst einen doch recht wertigen Eindruck. Schnell alle drei Empfänger auf die jeweiligen Tasten der Fernbedienung programmiert und der Spaß kann beginnen. Leider fiel schon beim Ausprobieren eine der drei Steckdosen aus. Die Kontroll-LED signalisierte mir zwar die einwandfreie Funktion, jedoch blieb der angeschlossene Verbraucher aus. Jeder normale Mensch hätte das alles wieder eingepackt und möglicherweise zu recht reklamiert.  Mich interessierte jedoch, warum diese eine Steckdose die Netzspannung nicht mehr durchschaltet. An einer falschen Last kann es nicht gelegen haben, denn es war einfach eine Schreibtischlampe angeschlossen. Die Gehäuse der Steckdosen sind glücklicherweise geschraubt. Das ist heutzutage eine Seltenheit geworden.
 
Um Messungen an der Schaltung vornehmen zu können, habe ich die Steckdose zunächst über einen Netztrenntrafo versorgt. Die Schaltung selbst wird über ein Kondensatornetzteil versorgt. Hier schien sich zunächst alles soweit im üblichen Rahmen zu bewegen. Auffällig war jedoch, dass mir die Kontroll-LED den An- bzw. Aus-Zustand anzeigte, das Relais aber nicht hörbar anzog und die Spannung nach dem Kondensatornetzteil davon unbeeindruckt blieb. Die Schaltung zieht im An-Zustand also keinen nennenswerten Strom. Nach Verfolgung der Leiterbahnen waren die Spulenanschlüsse vom Relais schnell gefunden. Nach dem Einschalten lag dort Spannung an. Das Relais wird über einen Transistor gegen Masse geschaltet. Eine Kontrolle mit einem Ohmmeter bestätigte meine Befürchtung, die Spule vom Relais hat keinen Durchgang.


 
In meinem Bauteilefundus hatte ich ähnliche Relais gefunden. Das hier verbaute hatte eine Spulenspannung von 24V, in meinem Fundus hatte ich nur noch welche mit 5V Spulenspannung. Da das Ganze aber nun eh einmal zerlegt war, habe ich mir gedacht, warum nutze ich diesen Empfänger nicht einfach um direkt 12 V damit zu schalten?
 
Da ich eh ein zusätzliches 12V-DC-Netz, gespeist von meinem kleinen Solarspeicher, in meiner Wohnung betreibe, würde sich ein Funkempfänger dafür anbieten. So habe ich zunächst das 5V-Relais in die Schaltung eingelötet und eine Leiterbahn unterbrochen, um in Reihe zur Relaisspule einen Widerstand zu setzen. Da vor dem Gleichrichter vom Kondensatornetzteil bereits ein 100 Ohm Widerstand (im Bild rot eingekreist) verbaut ist und die Stromaufnahme vom 5V-Relais ca. 60 mA beträgt, würde ein weiterer Widerstand von etwa 17 Ohm ausreichen. Nehmen wollte ich einen mit 18 Ohm, habe mich jedoch vergriffen und den Fehler erst hinterher bemerkt. An der Relaisspule fallen jetzt nur etwa 3,7 V ab, es schaltet aber trotzdem zuverlässig.
 

 
Die 12 V gehen nun direkt an den ehemaligen Netzanschluss über den 100-Ohm-Widerstand auf den Gleichrichter. Die Masse geht direkt hinter dem Netzkondensator auf den Gleichrichter. Die +12 V werden dann vom Relais durchgeschaltet.
 

 
Der Empfänger dient nun dazu, die indirekte LED-Beleuchtung meiner Gitarren zu schalten.
 

 


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