Solarzellen-Testgerät

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Um eine Solarzelle zu testen, braucht man eigentlich nur ein Amperemeter und Sonnenschein. Das entscheidende Kriterium ist der Kurzschlussstrom. Allerdings hat man nicht immer die gleichen Lichtverhältnisse. Das macht die Sache schwierig. Wenn man mit Kunstlicht testet, kommt zusätzlich noch eine andere Farbtemperatur hinzu. Eine objektive Messung ist also nur möglich, wenn man zwei Zellen bei gleichem Licht vergleicht.



Als Referenz-Solarzelle dient hier eine Fotodiode BPW34. Die Schaltung soll den Strom beider Zellen vergleichen. Beide sollen fast im Kurzschlussbetrieb betrieben werden, jedenfalls weit unterhalb der Leerkaufspannung.  Die Solarzelle im Test liefert 5 V im Leerlauf und ca. 50 mA bei Sonnenlicht mit 100.000 lux. Für die BPW34 steht im Datenblatt ein Kurzschlussstrom von 70 µA bei 1000 lux. Hochgerechnet ergibt das 7 mA bei 100.000 lux. Das Verhältnis der beiden Ströme ist ca. 1 : 7. Das mag  etwas überraschen, aber wenn man nachmisst, entspricht es ungefähr dem Flächenverhältnis der Einzelzellen. 



Die Schaltung misst das Verhältnis beider Ströme über eine Potistellung. Man muss das Poti so einstellen, dass die beiden LEDs gerade noch leuchten. Bei vollem Sonnenlicht erreicht die BPW34 an ihrem Lastwiderstand von 51 Ohm ca. 0,35 V. Die Fotozelle bringt es dann auf ca. 0,5 V an 10 Ohm. Der Laststrom durch den Transistor wird so gesteuert, dass die Spannung an den beiden Eingängen des OPV gleich ist. Zur Anzeige wurden zwei rote LEDs verwendet, weil damit noch eine Spannung über 3 V erreicht wird, die der OPV benötigt.


Das Ganze wurde in das Gehäuse des Franzis-UKW-Radios eingebaut. Die Fotodiode schaut aus dem Loch des ehemaligen Abstimmungsreglers. Die Anzeige-LED leuchtet seitlich aus dem Antennenloch. Auf das Gehäuse ist zusätzlich eine Solarzelle geklebt. Man kann sie mit den Krokoklemmen anschließen und die Lichtverhältnisse überprüfen. Das Poti wird so eingestellt, dass die LED gerade leuchtet. Dann wird die zu testende Solarzelle angeschlossen. Der entscheidende Test ist dann, wie weit muss bei dieser das Poti aufgedreht werden, damit die LED gerade an ist. 



Die Messung wurde auch mit Kunstlicht unter einem 150-Watt-Halogenstrahler durchgeführt. In 1 m Abstand hat man ca. 1000 lux. In 10 cm Abstand sind es ca. 100.000 lux. Hält man die Hand in diesen Bereich, fühlt es sich an wie Sonnenlicht. In diesem Helligkeitsbereich zwischen 1 klux und 100 klux liefert die Messung zuverlässige Ergebnisse.


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