Raspberry Pi Zero in Betrieb nehmen           

von Rainer R.                

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Der neue Raspberry Pi Zero hat keinen LAN-Anschluss und nur einen USB-Port. Da stellt sich schnell die Frage wie bekommt man ihn zum Laufen ohne einen USB-Hub und Lan-Adapter zu besorgen. Die einfachste Möglichkeit ist es, eine auf einem anderen Raspberry vorbereitete  SD-Karte zu nutzen. Vielleicht sollte man noch einen anderen Hostnamen wählen, wenn mehrere Raspis im Netz sind. Bereitet man das Betriebssystem Raspbian Jessie mit WLAN Zugang und xrdp-Client für REMOTE DESKTOP vor, braucht man nur noch den WLAN-Stick  und das Netzteil anzuschließen – fertig – schon kann man sich über REMOTE DESKTOP einloggen. Hat man keinen Raspberry Pi mit WLAN-Anschluss und keinen HDMI-Monitor, dann muss man den Rechner „headless“ einrichten.



„Headless“-Betrieb bedeutet, dass der kleine Rechner ohne Anschluss eines eigenen Monitors und ohne Tastatur und Maus läuft. Für die Verbindung im Netz wird SSH (Secure Shell) genutzt. Dies ist ein verschlüsselter Dienst um mit anderen Rechnern zu kommunizieren. Apple OS/X und LINUX brauchen hierzu keinen zusätzlichen Client, der Dienst kann direkt im „Terminal“ aufgerufen werden.

Für einen WINDOWS-Rechner benötigt man ein Hilfsprogramm. PuTTY ist ein solcher kostenloser SSH und Telnet Client für Windows und kann unter www.putty.org/ heruntergeladen werden. Um ein neues Image in Betrieb zu setzen, müssen Anpassungen  durchgeführt werden. Dazu braucht man eigentlich einen Monitor, eine Tastatur und in der grafischen Oberfläche auch eine Maus.

Will man diese Ersteinrichtung  auch „headless“ machen, muss man erstmal mit dem Rechner ins Netz kommen; ohne LAN-Anschluss ein Problem. Der WLAN-Stick läuft noch nicht; die Zugangsparameter sind noch nicht angegeben. Hat man einen LINUX basierten Rechner kann man die SD-Karte mit dem  Image „mounten“. Die Parameter für das WLAN trägt man dann auf Dateiebene ein. Auf einem Windows-Rechner geht das nicht ohne ein zusätzliches Utility.

Es gibt auch die Möglichkeit den Raspberry Pi über eine serielle Schnittstelle zu erreichen. hierzu braucht man einen USB to Serial Adapter wie es ihn in vielen Ausfertigungen gibt.  ACHTUNG: die GPIO Eingänge des Pi vertragen keine 5 Volt, darum ist es wichtig, dass der Adapter  einen Pegel von max. 3,3 V liefert. Der Adapter wird wie  im Bild gezeigt an die entsprechenden Pins des  Raspberry Pi gesteckt.




Für einen Adapter, der einen Pegel von 5 V liefert, so wie der unten gezeigte Adapter aus dem Lernpaket MSR mit dem PC werden die GPIOs für TX und RX mit jeweils 10 k geschützt.



Die SD-Karte mit dem Image kommt in den Rechner und Netzteil und WLAN-Stick werden angeschlossen. Dann wird alles mit dem USB-Anschluss des PCs verbunden. Beim ersten Mal muss evtl. noch ein Treiber installiert oder aktualisiert werden. Die COM-Nummer kann man wenn alles angeschlossen ist im Gerätemanager des Windows nachschauen. Jetzt startet man PuTTY und wählt:

Connection type : Serial
Speed :115200

und trägt den Namen seines COM-Ports unter Serial line ein. Dann drückt man Open



Ein Monitorbildschirm öffnet sich und nach nochmaligem Enter kann man sich anmelden.



Jetzt ist man im System und man ruft den Editor "nano" auf um die WLAN-Anmeldeparameter einzutragen:

sudo nano /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf

Am Ende der Datei werden diese Zeilen mit den beiden eigenen WLAN-Parametern eingetragen oder kopiert.

network={
ssid="mywlan-name"
psk="mywlan-passwort"
}




STRG+X, danach Ja und ENTER sichert die Datei.

Der Raspberry wird jetzt mit

sudo shutdown  now

heruntergefahren und dann durch An- und Ausschalten des Netzteils neu gestartet. Die serielle Verbindung wird jetzt nicht mehr gebraucht. Dann meldet man sich mit PuTTy neu, diesmal über SSH an. Dazu wählt man

Connection type : SSH
Port:  22
Host Name (or IP-address)   raspberrypi



Die Sicherheitsabfrage wird mit „Ja“ beantwortet. Jetzt erscheint der Monitor wieder und man kann sich anmelden. Hat dies funktioniert, ist man über WLAN auf seinem Raspbery Pi. Dann sollte man noch die REMOTE DESKTOP Verbindungsmöglichkeit vorbereiten. Zuerst werden wie immer die Paketlisten aktualisiert mit:

sudo apt-get update

Danach wird das Programm auf dem RaspberryPi installiert

sudo apt-get install xrdp

Der Raspberry wird mit shutdown beendet, kann neu gestartet werden und alles weitere geht jetzt über die grafische Oberfläche über REMOTE DESKTOP im Windows.



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