Analoges Lauflicht mit neun LEDs 





Mit drei LEDs hatte ich die Schaltung ja schon gebaut. Aber im Prinzip müsste die Schaltung mit jeder beliebigen ungeraden Zahl LEDs funktionieren. Also ein Test mit neun LEDs. Alles wurde mit Bauteilen aus der Bastelkiste auf einen Kaffeedeckel gelötet. Neun Stufen sind günstig, weil man freihändig ohne Winkelmesser die Verteilung einigermaßen hinbekommt. Übrigens, die Ähnlichkeit mit einem Ringoszillator ist kein Zufall. Nur gibt es hier noch Verzögerungsglieder zwischen den Stufen.



Kommt dem Ingenieur die Aufgabe lösbar vor,
hebt das die Stimmung im Labor.

(Dietrich Drahtlos)

Gebaut und ausprobiert, die Schaltung hat auf Anhieb funktioniert. Aber wie sie funktioniert, das hat mich überrascht. Wenn man nur zwei LEDs betrachtet, sieht es aus wie ein Wechselblinker. Im wesentlichen sieht man immer eine leuchtende LED neben einer dunklen LED. Aber im schnellen Kreislauf wechseln die Zustände. Ich musste etwas länger nachdenken, bis ich verstanden habe, wie das abläuft. Jede Stufe ist ein Inverter. Im Prinzip wäre dies ein stabiler Zustand:

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Aber weil die letzte Stufe auf die erste zurückgekoppelt ist, passt da etwas nicht. Die linke Stufe kippt also mit einer kleinen Verzögerung um, was dann den nächsten Wechsel auslöst usw. Im Endeffekt läuft eine Störung im Kreis herum:


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111010101
011101010
101110101
010111010
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101010111
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Das sieht zwar ziemlich digital aus, aber tatsächlich gibt es weiche Übergänge. Und wenn man länger hinschaut, scheint ein Licht im Gegenuhrzeigersinn im Kreis herum zu sausen. Auf jeden Fall ist das Ergebnis völlig anders als bei drei Stufen. Eigentlich wüsste ich jetzt gern, wie es mit fünf oder sieben Stufen funktioniert. Wenn es mal jemand ausprobiert, würde ich mich über eine Nachricht freuen.