Einfache Wechselblinker
Uwe
hat mich gefragt, wie man wohl einen Blinker mit Power-FETs
dimensionieren müsste. Und die passenden FETs hat er auch gleich
mitgeliefert: N-Channel Power. MOSFET IRF840, 8A, 500V, 0.850
Ohm. Der Blinker kann mit Glühlampen relativ großer Leistung
verwendet werden. Allerdings sollte die Betriebsspannung nicht unter 6
V liegen, weil dann die FETs nicht mehr voll durchsteuern. Der erste
Test mit kleinen Glühlampen 4V/1A zeigte das Problem. Die Spannung
musste deutlich über 4 V erhöht werden, damit der Blinker
funktionierte. Optimal sind 12-V-Lampen bis 5 W.
Die Schaltung ist noch einfacher als mit bipolaren Transistoren, weil
man den passenden Arbeitspunkt zum Start der Schwingungen mit
hochohmigen Gegenkoppelwiderständen zwischen Gate und Source erreichen
kann. Ein weiterer Vorteil ist dabei, dass nur sehr kleine
Kondensatoren gebraucht werden.
Wechselblinker mit Glimmlampen
Es
geht aber noch einfacher! Diesmal mit hoher Spannung und sehr wenig
Strom. Statt der Glühlampen werden diesmal Glimmlampen eingesetzt,
und diese schalten sich selbst! Diese erstaunliche Schaltung habe ich
ein einem alten DDR-Bastelbuch gefunden, das mir Uwe geschickt
hat: Das große Elektronik-Bastelbuch von Hagen Jakubaschk,
Deutscher Militärverlag 1964.
Die
Schaltung funktioniert, weil die Brennspannung einer Glimmlampe tiefer
liegt als ihre Zündspannung. Immer wenn eine der Glimmlampen
zündet, wird die Spannung an der anderen Lampe schlagartig
kleiner, sodass ihre Glimmentladung verlöscht. Die Lampen
löschen sich auf diese Weise immer wieder gegenseitig. Gut, dass
ich die passenden Glimmlampen noch in der Bastelkiste gefunden habe!
Alte Dinge, gut aufgehoben,
Bringen den Erfinder oft nach oben.
(Dietrich Drahtlos)
Wo
bekommt man aber die hohe Spannung her? Hier hat es sich bewährt,
dass ich 9-V-Batterien immer erst endgültig entsorge, wenn ihre
Leerlaufspannung deutlich unter 7 V liegt. Wegen der vielen Rauchmelder
kommt da schon so einiges zusammen. Alle vorhandenen alten Batterien
zusammen hatten noch mehr als 70 V. Das reichte für diesen
Versuch. Aber Achtung, man muss sehr vorsichtig sein, denn auch mit
Batterien kann man gefährliche Spannungen erreichen.