Innenleben einer LED-Energiesparlampe
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Ich
wollte immer schon mal wissen, wie es in einer modernen LED-Lampe
für Netzbetrieb aussieht, aber diese Teile sind zu teuer um sie
mutwillig zu zerstören. Aber jetzt kam eine verunglückte
2,7-W-Lampe in meine Bastelbude, sodass ich mal nachsehen konnte. Nur eine
kaputte Lampe ist eine interessante Lampe!
Das
Netzteil besteht im Kern nur aus einem Vierweggleichrichter mit
Siebelko 2,2 µF / 250 V. Insgesamt 60 weiße LEDs liegen in
Reihe. Jede LED braucht zwischen. 3 V und 3,6 V. Zusammen brauchen die
LEDs also 180...216 V. Ein Vierweggleichrichter an 230 V würde den
Elko aber auf ca. 320 V aufladen. Also wo bleibt der Rest? In einem
kapazitiven Vorwiderstand in Form eines Kondensators mit 560 nF, 400V
und dazu 100 Ohm in Reihe.
Der passende Kniff
Umgeht jedes Riff.
(Dietrich Drahtlos)
Diese Schaltung hat den Vorteil, dass keine Wärmeverluste auftreten. Und der
kapazitive Blindstrom erfreut den Stromversorger, weil er einen Teil
der sonst überwiegenden induktiven Blindströme kompensiert.
Parallel zum Kondensator liegt ein Entlade-Widerstand von 510 k, damit
man nicht noch nachträglich am Sockel einen Schlag bekommen kann.
Alles zusammen ist ganz vorbildlich mit einer Festinduktivität
von 1,5 mH entstört. Anders als viele Energiesparlampen
ist diese Lampe daher eine Freundin des Funkamateurs. Dazu gibt es
einen Varistor und eine eingelötete Schmelzsicherung, die aussieht
wie eine alte Germaniumdiode.