Die Quarzwecker-Alarmanlage


Annika ist ihr Quarzwecker auf den Boden gefallen und in alle Einzelteile zersprungen. Die Reparatur erwies sich als unmöglich. Sie hat dann die einzig richtige Entscheidung getroffen, alles in eine Tüte gepackt und ihrem Onkel mitgebracht. Zum Basteln.

So ein Quarzwecker ist eine feine Sache. Auf der Platine ist ein Quarzoszillator mit Teiler in stromsparender CMOS-Technik, ein dynamischer Minilautsprecher und auch alles andere, was man für eine Hi-Tech-Alarmanlage braucht. Interessant ist die Ansteuerung des Antriebsmotors. Er erhält in einer Sekunde einen negativen und in der nächsten einen positiven Impuls. Da könnte man doch zwei LEDs anschließen! Ob die Schaltung wohl ein oder zwei Völtchen mehr verträgt? Sie verträgt.

Für den Umbau wurde ein Draht der Motorspule durchtrennt. Dann wurden zwei LEDs antiparallel zusammengeschaltet und mit einem gemeinsamen Vorwiderstand von 68 Ohm an die Spulenanschlüsse gelötet. Das ganze wurde an zwei Batterien mit zusammen 3 Volt angeschlossen und blitzt jetzt immer abwechselnd rot und grün. Das ist schon mal ziemlich abschreckend für Diebe, Einbrecher und sonstige Ganoven.

Ein kleiner Federkontakt ist normalerweise geschlossen und löst den Weckton aus. Durch Einschieben eines isolierenden Gegenstands (Stundenzeiger, abgekniffen) stellt man ihn ruhig. Am Ende ist ein Faden angeknotet, der irgendwo unauffällig verlegt wird. Zieht jemand versehentlich am Faden, geht der Alarm los. Und zwar lauter als der Wecker mal war, weil jetzt mehr Spannung anliegt.

Ach übrigens, wenn man zufällig keine Alarmanlage braucht: Am Pin 4 des ICs steht laufend ein Rechtecksignal mit knapp 1 kHz an. Man kann die Schaltung im Labor also als Signalgenerator einsetzen, dann reicht auch eine Batterie mit 1,5 V. Außerdem lässt sich das IC natürlich auch als Zeitbasis für einen Frequenzmesser verwenden. Allerdings muss dann ein Pegelwandler zwischen 1,5 V und 5 V gebaut werden, sonst lassen sich z.B. 40xx-ICs nicht ansteuern. Eine weitere Erhöhung der Betriebsspannung des Uhrenbausteins ist nicht ratsam, weil dann wahrscheinlich der Quarz zerspringt.

Auch ein kleiner Irrtum
wirft ein großes Projekt um.
(Dietrich Drahtlos)