DRM ganz easy mit DREAM_V1.0
Digitaler Rundfunk auf Kurzwelle, wer möchte da nicht mal mithören! Hier kommt ein ganz einfacher Empfänger mit Material aus der Bastelkiste. Der Direktmischer arbeitet quarzstabil ohne kniffelige Abstimmung und empfängt den Sender der Deutschen Welle im 75-m-Band auf 3995 kHz, z.Zt. immer Abends ab 20 Uhr bis 21. Uhr Sommerzeit.

Der Fortschritt geht weiter,
den Ingenieur stimmt das heiter.
(Ing. Dietrich Drahtlos)
Die entscheidende Frage war, welcher leicht erhältliche Standardquarz passt zu einer DRM-Frequenz. Die Wahl fiel auf 4,000 MHz. In der Schaltung schwingt der Quarz ca. 2 kHz höher bei 4002 kHz. Das Empfangssignal wird damit von 3995 kHz auf 7 kHz herunter gemischt und erscheint mit invertiertem Spektrum am Eingang der PC-Soundkarte. Eigentlich sollte man eine ZF von 12 kHz anstreben. Aber das Open-Source-Projekt DREAM_V1.0 kommt genauso gut mit 7 kHz zurecht.

Seit dem 15.12.2003 arbeitet DRM mit einem neuen und verbesserten Übertragungsverfahren. Das offizielle DRM Software Radio wurde in der Version 2.0.34 herausgebracht. Volker Fischer und Alexander Kurpiers haben mit ihrer Open Source Software DREAM_V1.0 nachgezogen. Der einfache Empfänger arbeitet nur mit DREAM, weil dieses Programm nach DRM-Signalen im gesamten Spektrum zwischen Null und 24 kHz sucht. Praktisch sind Mittenfrequenzen zwischen 5 kHz und 19 kHz möglich. Diese Toleranz ist ideal für einfache Eigenbau-Empfänger.
Also los, als Antenne reicht ein Draht von 3 Metern. Der Ausgang wird mit dem Mikrofoneingang der Soundkarte verbunden. Dann startet man DREAM und wartet einige Sekunden, bis die Software sich synchronisiert hat. Wenn alles glatt gegangen ist, kann man nun die Deutsche Welle in UKW-ähnlicher Qualität in Stereo hören.

Im Evaluation-Dialog erkennt man das DRM-Spektrum mit einer Breite von 10 kHz. Wichtig ist die Option "Flip Input Spectrum", weil der Empfänger das Spektrum invertiert. Die Mittenfrequenz erscheint dann nicht mehr bei 7 kHz, sondern bei ca. 17 kHz.

DREAM ist gegenüber der ersten Version enorm verbessert werden. Das Programm läuft absolut stabil und liefert ebenso gute Ergebnisse wie die gekaufte Software. Inzwischen ist auch der Empfang von Bildern möglich, und das Programm kann ein Log-File mit Empfangsergebnissen schreiben.

Außerdem kann DREAM auch AM dekodieren. Wenn also auf einer Frequenz die DRM-Sendung beendet wird und der Sender mit AM weiter macht, kann man ebenfalls umschalten. Im Falle von DW-Wertachtal auf 3995 kHz geht es ab 18.30 Uhr analog weiter, und zwar bis 19.00 Uhr auf Russisch. Im Spektrum sieht man nun den Träger bei 7 kHz und die symmetrischen Seitenbänder. Der Empfang klappt am besten nicht-invertiert. DREAM sucht sich die genaue Frequenz des Trägers und mischt nur das obere Seitenband auf die NF-Lage herunter.
Ach übrigens, noch eine mögliche Standard-Quarzfrequenz ist 6144 kHz. Wenn man damit auf 6146 kHz kommt, taugt der Empfänger gleich für zwei DRM-Frequenzen im 49-m-Band: 6140 kHz (DW Jülich) tagsüber und 6130 kHz (DW Wertachtal) am Abend. Ich habe es noch nicht probiert, aber DREAM müsste beim Frequenzwechsel automatisch umschalten.