
Eine bistabile Schaltung, die selbständig und ohne einen äußeren Anstoß laufend ihren Zustand wechselt, nennt man einen Multivibrator. Auch hier werden Kondensatoren in der Rückkopplung verwendet. Es muss aber sichergestellt werden, dass keine Stufe für sich schon voll durchgesteuert oder gesperrt ist. Ohne Rückkopplung muss sich also wie bei einem NF-Verstärker eine mittlere Ausgangsspannung einstellen. Der klassische Multivibrator ist völlig symmetrisch aufgebaut. Am Ausgang entsteht ein Rechtecksignal.

Der bistabile Multivibrator
Die Ausgangsfrequenz der Schaltung lässt sich über die Wahl der Kondensatoren in weiten Grenzen einstellen. Sie kann mit einem Lautsprecher auch als Tongenerator oder Sirene eingesetzt werden, wenn man durch kleine Kondensatoren für eine höhere Frequenz sorgt. Prinzipiell arbeitet die Schaltung bis in den Megahertzbereich.

Ein vereinfachter Multivibrator als Blinker

Man kann die Schaltung vereinfachen, indem man zwischen beiden Verstärkerstufen wieder eine Gleichstromkopplung verwendet. Es ist allerdings nicht immer ganz einfach, einen geeigneten Start-Arbeitspunkt zu erreichen. Bei Verwendung gleicher Transistoren genügt eine starke Kollektor-Basis-Gegenkopplung am ersten Transistor, um auch den zweiten Transistor ungefähr halb auszusteuern. Ohne Rückkopplung muss die Lampe also schwach leuchten. Bei eingeschalteter Rückkopplung wird dagegen jeder Transistor abwechselnd voll durchgesteuert oder gesperrt.