
Der einfachste Empfänger besteht nur aus einer langen Antenne, einem Erdanschluss, einer Germanium-Diode und einem Kopfhörer. Die Stromversorgung erfolgt durch die Antenne selbst. Sie muss daher relativ lang sein. Meist reicht ein ausgespannter Draht von ca. 10 Metern.

Das Diodenradio
Das einfache Radio ist nicht selektiv, d.h. es empfängt alle starken Sender gleichzeitig. Wenn nicht ein starker Sender in der Nähe alle anderen übertönt, hört man vor allem abends sehr viele Sender, die in ihrer Lautstärke schwanken.
Die gewünschte Selektion erreicht man durch einen Schwingkreis aus Spule und Drehkondensator. Mit einem Drehkondensator von 500 pF und einer Spule mit 200 µH überstreicht man den ganzen Mittelwellenbereich. Die Spule kann als Luftspule mit 100 Windungen auf eine Papprolle mit einem Durchmesser von 4 cm aufgewickelt werden.

Diodenradio mit Schwingkreis
Die Schaltung ermöglicht noch keine sehr scharfe Trennung von Sendern, weil der Schwingkreis durch den direkten Anschluss der Diode zu stark bedämpft wird. Abhilfe schafft eine Anzapfung der Spule bei 10 Windungen. Auch die Antenne sollte nun an eine eigene kleine Wicklung mit 20 Windungen angeschlossen werden. Im Schwingkreis schwingt nun eine wesentlich größere (Blind-) Leistung, als von der Antenne zugeführt und über die Diode entnommen wird. Damit ergibt sich eine geringe Dämpfung, eine kleine Bandbreite und damit eine gute Trennschärfe.

Diodenradio mit angezapfter Spule
| Die Lautstärke des Diodenempfängers kann durch einen nachgeschalteten Verstärker erhöht werden. Trotzdem kommt man nicht mit sehr kurzen Antennen aus, weil die Diode erst mit einer HF-Spannung über etwa 0,2 V gleichrichten kann. Mit einer Siliziumdiode müsste die Spannung noch höher liegen. Man kann die Wirkung der Diode jedoch verbessern, indem man sie mit einer kleinen Gleichspannung vorspannt. Nun kann auch eine Si-Diode eingesetzt werden. | ![]() |

Verbesserung der Empfindlichkeit durch Vorspannung