Akustischer Näherungssensor
Man
kennt das Prinzip von Ultraschallsensoren. Aber es funktioniert auch im
hörbaren Bereich mit zwei Piezo-Schallwandlern. Einer arbeitet als
Mikrofon, einer als Lautsprecher. Dazwischen liegt ein einfacher
Verstärker mit einem einzelnen Transistor in Emitterschaltung. Hält man
die beiden Wandler nahe aneinander, kommt es zu einer akustischen
Rückkopplung mit einem hörbaren Pfeifen. Die Position muss nun so
ausgerichtet werden, dass gerade noch kein Geräusch entsteht. Wenn man
dann eine Hand oder einen Gegenstand annähert, kommt es zu einer
Reflexion des Schalls und damit wieder zur Rückkopplung. Die Annäherung
bewirkt damit einen gut hörbaren Ton.
Manche Piezoscheiben haben drei Anschlüsse. Zwei getrennte
Flächen wirken ähnlich wie ein Mikrofon und ein Lautsprecher. Dieselbe
Schaltung macht daraus einen aktiven Schallgeber. Diese Scheibe stammt
aus einem alten Rauchmelder. Deren große Lautstärke ist ja bekannt. Der
Trick ist, dass mit einer Spule die Spannung stark erhöht wird. Der
Summer funktioniert aber auch mit einem Transistor und zwei
Widerständen.
Ähnliche Summer aus Kosmos-Baukästen wurden auf dieser Seite schon einmal untersucht: Das Innenleben
der Summer in Elektro Plus und
Elektrospass
Siehe auch: www.hamik.cz, ein Elektronik-Magazin für Kinder aus Tschechien, Ausgabe 368, wo diese Schaltung vorgestellt wurde. Alle Ausgaben: https://www.hamik.cz/archive/
Phasenverschiebung von Henning Polzer
Eben habe ich Ihre Schaltung nachgebaut und hatte keine Probleme, diese
zu der von Ihnen angegebenen Funktion zu bringen, ich konnte bei
gleicher Ub=9V sogar den Basiswiderstand auf 274kΩ und den
Kollektorwiderstand auf 39kΩ erhöhen, nur die Distanz zwischen den
Piezo-Schallwandlern musste dann etwas geringer ausfallen, der Ton war
dennoch laut und deutlich. So weit, so gut. Ich frage mich aber, wie
ein Transistor in der invertierenden Emitterschaltung die nötige
Rückkopplung zu Wege bringt. Dazu fällt mir nur ein, dass die beiden
Piezo-Schallwandler, im Schaltzeichen als Kondensatoren angedeutet,
eine Phasenverschiebung von 2x90°=180° bewirken könnten, womit die
Phasenlage dann in der Summe passen würde. (Das habe ich aber in
Anpassung an die vermutlichen Notwendigkeiten mehr geraten.) Vielleicht
könnten Sie in dieser Hinsicht weiteres Licht ins Dunkel bringen.
Antwort
Beide Piezoscheibnen sind zugleich Resonatoren. Bei Resonanz und loser
Kopplung müsste jede von beiden 90 Grad Phasenverschiebung
beisteuern. Leicht neben der Resonanz wird die Verschiebung etwas
anders. Dazu kommt noch eine Verschiebung durch die Laufzeit des
Schalls. Bei 2000 Hz hat man bei 7,5 cm schon 180 Grad. So gibt
es wahrscheinlich immer eine Frequenz, bei der die Phase gerade passt.
Es müsste einen Unterschied machen, wenn man eine der beiden
Piezosscheiben umpolt. Das würde die Phase nochmal um 180 Grad drehen.
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