Transformierte Schleifenantenne


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Die Idee stammte von einer Mittelwellen-Rahmenantenne, die hervorragenden Mittelwellenempfang mit dem SI4735 zeigte.



Wenn man die Rahmenantenne auf eine Windung reduziert und dafür einen HF-Übertrager einsetzt, müsste etwa dasselbe Ergebnis dabei herauskommen. Verwendet wurde ein Doppellochkern 
Amidon 73-202 (8500 nH/n²) mit 20 Windungen zum Empfänger und nur einer Windung zur Antenne. Die Versuche zeigten, dass 20 Windungen für Mittelwelle eher zu viel und für Langwelle eher zu wenig sind. Es ist aber ein Kompromiss, der für LW und MW  akzeptabel ist. Auf MW wird die Antenne richtig angestimmt, die angezeigte Kapazität ist relativ gering bis ca. 200 pF. Auf LW wird immer 590 pF angestimmt, die Resonanzfrequenz ist also zu hoch. Aber auch fehlabgestimmt arbeitet die Antenne sehr gut.



Es gibt zwei Varianten, die Antenne anzuschließen. In Reihe zu den vorhandenen Festinduktivitäten ...



... oder als alleinige AM-Spule.



Empfangsergebnisse: Der deutlichste Unterschied ist auf Langwelle zu bemerken. Sender, die vorher völlig im Rauschen verschwanden, sind nun mit einem SNR bis über 20 dB zu hören, selbst wenn die Signalspannung 30 dBµV kaum überschreitet. Auf Mittelwelle ist ebenfalls eine deutliche Verbesserung zu sehen. So kann z.B. BBC auf 648 kHz mit dieser Antenne auch am Tage gehört werden. Insgesamt steigt der Störabstand gegenüber einer Langdrahtantenne deutlich an.
Der Effekt beruht wohl darauf, dass die Antenne ausschließlich die magnetische Komponente des Signals aufnimmt. Der Übertrager isoliert den Eingang gegen die elektrische Komponente. In dieser Beziehung ist diese Antenne sogar einer Ferritantenne überlegen, die teilweise auch noch die elektrische Komponente empfängt. Wenn man eine Ferritantenne mit dem Finger berührt, steigt meist der Signalpegel an, während der Rauschabstand sinkt. Diese Loop dagegen darf man berühren, das Signal bleibt klar.
Die Loop kann man übrigens gleichzeitig als UKW-Antenne verwenden. Hier wird die elektrische Komponente empfangen, d.h. die Schleife wird wie eine Stabantenne verwendet.


 
Jetzt fehlt nur noch die Kurzwelle. Dazu wurde der Übertrager etwas verändert. Die Antennenseite hat nun zwei Windungen, d.h. das Übertragungsverhältnis ist 1:10. Jetzt arbeitet die gleiche Antenne bis etwa 10 MHz recht gut mit hohen SNR-Werten bei relativ geringen Signalstärken. Die selbe Antenne kann also nun von LW bis UKW eingesetzt werden. 

Ein provisorisches Gehäuse

Damit das Radio für allegemeine Tests tragbar wird, habe ich es erst mal in das Gehäuse des Franzis-Kurzwellenradios eingebaut. Der kleine Lautsprecher bringt zusammen mit dem relativ großen Gehäuse einen guten Klang. Zur Abstimmung muss man den Deckel anheben. Von außen zugänglich sind nur der Power-Schalter, die Lautstärke und die Betriebsanzeige. Die 4-mm-Antennenbuchsen lassen sich für Antennenexperimente einsetzen.




Die Stromverssorgung ist ein ausrangierter zweizelliger Li-Akku. Dank der Schraubklemmen kann alles ohne Löten verbunden werden.


Der Antennentrafo ist direkt an zwei 4-mm-Buchsen angelötet.




Die Antennenschleife kann nun über zwei Bananenstecker angeschlossen werden. So lässt sich auch die Richtung der Antenne durch Verdrehen der Stecker ändern. Die ausgeprägte Richtwirkung ist mit der einer Ferritantenne vergleichbar.



Siehe auch:  Loopantenne für UKW

 



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