Kurzwellenaudion mit 6,3 V
Ausgangspunkt dieses Projekts war eine Idee von Xaver und sein
Radioprojekt. Er verwendet amerikanische Stahlröhren, um darin andere
Elektronik unterzubringen. So eine ähnliche Röhre lag bei mir auch noch
rum, eine 6AC7. Was mich aber interssiert hat, war die Glasröhre im
Inneren. Die Daten schienen interessant, weil die HF-Pentode mit 450 mA
einen relativ großen Heizstrom hat, fast schon wie eine Endstufenröhre.
Und ein Vorversuch zeigte, dass dieser Röhre ohne Gitterspannung schon
einen Strom von rund 1 mA bei einer Anodenspannung von nur 6,3 liefern
kann. Und deshalb war es einen Versuch wert, ein Audion daraus zu
bauen.
Die eigentliche Röhre ließ sich mit einem Trick auslöten. Dazu habe
ich eine Ring aus dickem Kupferdraht geformt, um alle Pinne
gleichzeitig mit dem Lötkolben zu erhitzen. Die eigentliche Röhre hat
dünne Anschlussdrähte, die man auf einer Platine direkt einlöten kann.
Zum Aufbau habe ich meine HF-Rasterplatine
verwendet. damit habe ich eine durchgehende Massefläche und genügend
Masse-Anschlusspunkte, was für einen stabilen Aufbau sorgt. Die Spule
und der Drehko stammen aus dem Franzis-Kurzwellenradio.
Die Schaltung ist ebenfalls an das Franzis-Radio angelehnt. Nur
die RC-Kombination am Steuergitter muss man für jede andere Röhre
wieder neu optimieren.
Die Schalung bietet keine Besonderheiten. Nur die geringe
Anodenspannung fällt aus dem Rahmen. Das ganze Radio wird jetzt von
einem Labornetzgerät mit 6,3 V versorgt. Es liefert eine gute
Lautstärke und hat eine sehr gute Empfindlichkeit und Trennschärfe.
Zusammen mit einer großen Lautsprecherbox bekommt man einen angenehmen
Klang. Kurzwelle macht damit wieder Spaß.
Die Funktion habe ich in einem Video aufgenommen. Ich dachte zu der
Zeit, dass ich im 75-m-Band höre, weil das am Abend davor der Fall war.
Tatsächlich war das aber im 49-m-Band. Als letzte Änderung habe ich
noch den kleinen Koppelkondensator von 22 pF am Antenneneingang
eingefügt, weil meine lange Antenne auf manchen Frequenzen eine zu
starke Kreisdämpfung bewirkt hat, sodass kein Rückkopplungseinsatz mehr
möglich war. Jetzt passt alles. Das Radio funktioniert etwa zwischen
3,5 MHz und 9,5 MHz. Auch Amateurfunk um 80m- und im 40m-Band kann ich
damit hören. Auch die Sonntagssendung von Radio DARC auf 6070 kHz
konnte ich komplett und mit schönem Klang hören.
Zum Vergleich zeige ich hier ein Radio von Xaver. Es handelt sich um ein UKW-Radio auf des Basis des Radiokalenders.
Alle erforderlichen Baugruppen sind in die Röhren mit ihren
Oktalsockeln eingebaut. Damit bekommt der ganze Aufbau den Stil
eines alten Röhrenradios.