RX2003 als 40m-Direktmischer        

Elektronik-Labor  Lernpakete  Projekte  HF  



Ein offener Aufbau des Empfängers führt zu einer gewissen Handempfindlichkeit. Wenn man den Abstimmknopf anfasst, steigt die Kreiskapazität des Oszillators etwas an und die Frequenz sinkt etwas ab. Das macht es schwierig, eine genaue und stabile Abstimmung zu erreichen. Ein frei schwingender Oszillator sollte deshalb in ein abgeschirmtes Gehäuse eingebaut werden. Aber auch eine metallische Frontplatte ist schon sehr wirkungsvoll.

 

Eine geeignete Frontplatte wurde aus kupferbeschichtetem Platinenmaterial gebaut. Die Löcher wurden passend für den Drehko und einen Lautstärkeregler gebohrt. Zwei Platinen-Abstandshalter aus Messung sollen an die Frontplatten-Platine gelötet und mit der Empfängerplatine verschraubt werden.

 

 
Das 40m-Amateurfunkband zwischen 7,0 MHz und 7,2 MHz ist ein lohnendes Ziel für einen Direktmischer. Hier findet man den ganzen Tag über interessante Signale, während andere Bänder meist nur zu bestimmten Zeiten nutzbar werden. Gegen Abend hört man auch Signale aus größeren Entfernungen oberhalb 1000 km mit guter Signalstärke. Ein Problem ist allerdings die Nähe zum 41m-Rundfunkband ab 7,2 MHz, die vor allem am Abend den Empfänger durch starke Rundfunksender überfordern kann. Eine Bandspreizung hat das Ziel, den interessanten Empfangsbereich so auf den Abstimmbereich des Drehkos zu verteilen, dass nicht viel mehr als der Wunschbereich empfangen werden kann. Damit gelingt auch die genaue Abstimmung von CW- und SSB-Stationen wesentlich leichter.


Bei einer Induktivität von 8 µH kommt man mit 65 pF auf 7000 kHz. Für 7200 kHz braucht man nur 61 pF. Eigentlich kommt man also mit einem Drehko mit ca. 5 pF aus. Tatsächlich hat der UKW-Teil üblicher Drehkos meist etwa 20 pF.  Mit einem parallelen Festkondensator von 47 pF kann der Schwingkreis in den gewünschten Bereich gestimmt werden. Die Anfangsfrequenz wird mit dem Ferritkern und dem Trimmer am Drehko eingestellt.


Beide Kreise, der Oszillatorkreis und der Eingangskreis haben 25 Windungen und ca. 8 µH. Allerdings hat sich für den Eingangskreis eine losere Kopplung besser bewährt. Deshalb liegt die Anzapfung jetzt bei der zweiten Wicklung, und die Antennenspule hat ebenfalls nur zwei Windungen. Für den Gleichlauf wird der Eingangskreis auf Rausch-Maximum justiert. Man kann auch die Spannung am Pin 4 messen. Die Spannung steigt bei etwas zu tief eingestellter Resonanz über 1 V und sinkt bei zu hoch eingestellter Frequenz unter 1 V ab. Im Resonanzpunkt erkennt man einen Durchgang durch die Ruhespannung 1 V, weil dann eine Phasenverschiebung des geringfügig eingestreuten Oszillatorsignals von 90 Grad vorliegt. Wenn das eingestreute Oszillatorsignal zu stark ist, kann den Mischer verstopfen. Dagegen hilft ein Widerstand mit 100 Ohm an der Stelle R3.


Es kann auch sinnvoll sein, den Eingangskreis mit Absicht etwas zu tief abzustimmen, um den Störungen durch starke Rundfunksender im 41m-Band aus dem Weg zu gehen. Vor allem am Abend kann es passieren, dass der Empfänger so weit übersteuert wird, dass die Modulation der Rundfunksender durchdringt.

 

Mit der Bandspreizung kann die Frequenz so genau eingestellt werden, dass sogar der klare Empfang von Rundfunksendern mit dem Direktmischer gelingt. Man stimmt dazu auf Schwebungsnull ab. Bei starken Stationen kommt es bei genauer Abstimmung wegen der geringfügigen Kopplung der Kreise zu einem Mitzieheffekt. Das Oszillatorsignal rastet dann phasenstarr auf den Träger des Rundfunksenders ein. Der Direktmischer arbeitet dann als DSB-Demodulator.

Siehe auch:
Kurzwellenampfänger mit dem CD2003
Kurzwellenspulen und Spulenkörper



Elektronik-Labor  Lernpakete  Projekte  HF