Im Bekanntenkreis
gab es ein Telefunken Röhrenradio zu reparieren. Der Fehler zeigte sich
so: die 0,3 A Feinsicherung brannte immer durch. Zu dem Radio gab es
den Schaltplan, auf dem auch Messpunkte/Spannungen angegeben sind.
Schaltplan_Telefunken_Concertino_8.pdf
Zunächst
wurde durch testweises Trennen einer Lötverbindung der
Selen-Gleichrichter als eine vermutliche Fehlerursache gefunden. Als
Ersatz wurde ein moderner Si-Gleichrichter eingelötet und ein 100 Ohm
Widerstand in Reihe geschaltet, um den Selen-Gleichrichter
nachzubilden. Die Feinsicherung brannte jetzt nicht mehr durch. Der
alte Selen-Gleichrichter wurde einfach „tot“ im Radio eingebaut
gelassen.
Das Radio funktionierte jetzt auf UKW. Aber der Ton war schlecht.
Anhand der auf dem Schaltplan angegebenen Messwerte wurde die
NF-Endstufe überprüft. Der Kathodenstrom war fast doppelt so hoch, wie
vorgesehen. Wieder durch testweises Trennen einer Lötverbindung wurde
ein 22 nF Kondensator (C55) als Fehlerquelle gefunden. Der Kondensator
wurde gegen ein neueres Modell ausgetauscht.
Der alte Papp-Kondensator hatte beim Nachmessen 1 MOhm Durchgangswiderstand.
Jetzt war der Klang auf UKW gut. Leider ist
das Radio auf MW und LW unzuverlässig und auf KW passiert gar nichts. Dies
wurde nicht weiter untersucht.
(Hinweis B.K.: Dieser Fehler kommt häufig vor: Der Koppelkondensator
von der NF-Vorstufe wird undicht und zieht die Gitterspannung der
Endröhre hoch. Damit steigt der Anodenstrom und überlastet auch das
Netzteil. So geschehen auch beim
Jubilate)